Schönhausen (Elbe)

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Schönhausen

Wappen (Schönhausen (Elbe)).png
Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Stendal
Provinz: Sachsen
Einwohner (2013): 2.184
Bevölkerungsdichte: 29 Ew. p. km²
Fläche: 74 km²
Höhe: 34 m ü. NN
Postleitzahl: 39524
Telefon-Vorwahl: 039323
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52° 35′ N, 12° 2′ O
Schönhausen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Alfons Dobkowicz (parteilos)

Schönhausen (Elbe) ist eine deutsches Dorf, das im südöstlichen Teil der Altmark liegt. Die Ortschaft gehört der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land in Sachsen-Anhalt an.

Lage

Das Schloß I
Das Schloß II
Das Torhaus mit dem Bismarck-Museum
Die Feldsteinkirche ragt in den Himmel Schönhausens.

Schönhausen liegt an den Ufern der Elbe nördlich von Jerichow und südlich von Klietz an der Bundesstraße 107. Der Norden des Dorfes grenzt an das Schollener Land, ein in der Eiszeit entstandener Endmoränenzug. Schönhausen liegt durch die Dorfkirche St. Marien und Willebrord an der Straße der Romanik. Dem Elbedorf wird ein weiterer Ortsteil zugeordnet: Schönhauser Damm. Seit der Gebietsreform vom 1. Januar 2010 wird auch Hohengören (aus politischer Sicht) zur Ortschaft hinzugezählt.

Nur wenige Kilometer entfernt liegt das durch den Deichbruch beim Sommerhochwasser 2013 bekannt gewordene Dorf Fischbeck (Elbe) sowie auf der gegenüberliegenden Elbseite die beiden Hansestädte Tangermünde und Stendal. Östlich von Schönhausen liegt die brandenburgische Stadt Rathenow, wo auch die Bahnlinie Stendal-Rathenow über Schönhausen endet.

Geschichte

Mittelalter

Die Besiedlung Schönhausens fand zwischen den Jahren 600 und 800 durch die Wenden statt. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung gab es bereits im Jahr 946 in der Gründungsurkunde des Bistums Havelberg. Dennoch wurde der Ort erst im 13. Jahrhundert offiziell vom Bischof von Havelberg gegründet, denn um diese Zeit wurde sowohl mit dem Bau der Deiche begonnen als auch mit dem Bau der romanischen Backsteinkirche, die nachweislich erst im Jahr 1212 entstand. Damit ist die Kirche das älteste Gebäude der Stadt. Nachdem Martin Luther mit dem Anschlag seiner 95 Thesen die Zeit der Reformation eingeläutet hatte, kam Schönhausen an das Kurfürstentum Brandenburg.

Ära der Familie Bismarck

Durch einen sogenannten Permutationsvertrag, was in der Regel einen Gebietstausch darstellte, ging Schönhausen 1562 in den Besitz der Familie Bismarck über. Das Dorf wurde noch während des Dreißigjährigen Krieges, im Jahr 1642, von schwedischen Truppen in Schutt und Asche gelegt. Die Dorfbewohner bauten in mühsamer Arbeit ihr Dorf jedoch wieder auf. Um 1700 ließen die Vorfahren des späteren Reichskanzlers Otto von Bismarck ein erstes Schloß erbauen. Das zweite Schloß, welches ein anderer Zweig der Familie Bismarck bewohnte, wurde während des Jahres 1729 erbaut. Am 1. April 1815 wurde der Eiserne Kanzler und Gründervater des Deutschen Reiches – Otto von Bismarck – im Schloß I im Elbedorf Schönhausen geboren.[1]

Otto von Bismarcks Vater starb im Jahr 1845. Daraufhin zog Bismarck wieder zurück in sein Heimatdorf Schönhausen, um das Schloß I zu übernehmen. Schon bald wurde er Deichhauptmann der Mittelelbe in Jerichow. Doch als er 1847 in den Vereinigten Landtag einzog, später in den Preußischen Landtag, 1851 nach Frankfurt (Oder) zog bzw. 1859 nach Sankt Petersburg als Gesandter, übernahm der Besitzer des Schlosses II, Ernst August Gaertner, das Bismarck’sche Gut Schloß I. Er übernahm außerdem den Dienst als Deichhauptmann. Das Schloß I, das als „Symbol des preußischen Militarismus“ galt, wurde am 2. August 1958 auf Betreiben des DDR-Regimes gesprengt. Dank des Mutes einer einzelnen Person blieb ein Seitenflügel, das sogenannte Torhaus, erhalten.

Das eigentlich hoffnungslos verschuldete Schloß II ersteigerte im Jahr 1830 der Magdeburger Kaufmann und Stadtrat Ernst August Gaertner. Mit einer kräftigen Finanzspritze führte er nicht nur das Schloß II zu neuer Blüte, sondern durch seine finanziellen Hilfen konnte die Gemeinde den Kirchturm neu sanieren und den Friedhof erweitern lassen. Ernst August Gaertner ereilte jedoch 1862 der Tod, und sein Sohn August Emil Gaertner übernahm das Schloß II. Er zog in den 1880er Jahren aus Schönhausen weg, und der Staat kaufte 1885 im Namen der „deutschen Nation“ das Schloß II und schenkte es Bismarck zu seinem 70. Geburtstag. Bis zum Jahr 1948 hatte dort ein Bismarck-Museum existiert, bevor das Hauptgebäude in der DDR zu einer Grundschule umfunktioniert wurde.

Schönhausen heute

Bereits ein Jahr nach der deutschen Teilwiedervereinigung schloß das Elbedorf Schönhausen eine Städtepartnerschaft mit der niedersächsischen Kleinstadt Kirchlinteln. Am 20. September 1997 wurde die Bahnstrecke Schönhausen–Sandau stillgelegt. Die Bahnstrecke nach Sandau war zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches im September 1909 eröffnet worden.

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und am 24. April 2006 durch den Landkreis Stendal genehmigt. Die Blasonierung lautet: „In Blau ein von drei silbernen Eichenblättern bewinkeltes goldenes Kleeblatt.“ Die Farben der Gemeinde sind – abgeleitet von Hauptmotiv und Schildfarben – Weiß-Blau.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloß der Gemeinderat Hohengören (1. Januar 2010), daß ihre Gemeinde aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit den Namen „Schönhausen (Elbe)“ vereinigt wird. Die Gemeinde Schönhausen (Elbe) schloß sich ebenfalls am 1. Januar 2010 der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land an.

Das heutige kulturelle Leben bestimmt der Sportverein Preußen Schönhausen, der sich in den Abteilungen Fußball, Handball, Judo, Kraftsport, Tischtennis und Turnen gliedert.[2]

Bauwerke

Denkmal der Armee Wenck im Bismarck-Park.
  • Das Torhaus ist der noch übrig gebliebene Seitenflügel des 1958 zerstörten Schlosses I. Seit dem Jahr 1998 gibt es dort das Bismarck-Museum.
  • Das Schloß II vermittelt in etwa den Eindruck, wie das Geburtshaus des Reichskanzlers ausgesehen haben mag. Seit 1950 ist das Gebäude eine Schule. Heute ist hier die Sekundarschule „Otto von Bismarck“ untergebracht.
  • Die Parkanlage des Schlosses II ist nur noch begrenzt als Schulhof vorzufinden.
  • Dagegen ist der Barocke Park, die Parkanlage des Schlosses I, noch vollständig erhalten. Die darin noch erhaltene Sandsteinstatue des Herkules soll der Überlieferung nach die Verschandelung seines Hinterteils einem in Wut abgegebenen Schrotschuß von Bismarcks nach einer erfolglosen Jagd zu verdanken haben.
  • Die im romanischen Stil errichtete Backsteinkirche hat ein für eine Dorfkirche beeindruckendes Westwerk. Der Bau stammt aus dem Jahre 1212.

Politik

Nationale Aktivitäten

Jährlich kommt es in Schönhausen (Elbe) im April zu Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Eisernen Kanzlers Otto von Bismarck, die von der Vereinigung „Altmärkischer Kreis der Bismarckfreunde“ im Schloßpark organisiert werden. Die Teilnehmerzahl steigt stetig an. So nahmen 2012 rund 34 Personen teil[3] und ein Jahr später bereits 75 nationale Aktivisten[4], darunter auch der Tangerhütter NPD-Stadtrat Heiko Krause, der außerdem Versammlungsleiter der Veranstaltung ist, und der NPD-Landesvorsitzende Sachsen-Anhalt Peter Walde.

Im Gegenzug organisieren die Landeszentrale für politische Bildung und das Stendaler Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Gegenveranstaltungen, die zum Beispiel im Jahr 2012 mit über 15.000 Euro aus den Mitteln der Steuergelder finanziert wurden.[5]

200 Jahre Otto von Bismarck

Anläßlich des 200. Geburtstages des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck im Jahr 2015 organisierte die Initiative „Altmärkischer Kreis der Bismarckfreunde“ um den NPD-Kreistagsabgeordneten Heiko Krause am 4. April 2015 ein buntes Volksfest mit Kuchen, Musik sowie Spielgelegenheiten für Kinder. Neben zahlreichen regionalen nationalen Aktivisten nahmen auch der bekannte Liedermacher Frank Rennicke und der ehemalige Bundeswehr-Hauptmann Wolfgang Juchem an der Gedenkfeier teil. Am Ende zählte die Polizei rund 200 Männer, Frauen und Kinder, die sich das von der Mittagsstunde bis 18.00 Uhr dauernde Programm der Bismarckfreunde anschauten.[6] Eine Hundertschaft der Polizei mußte zudem die Gedenkfeier der Bismarckfreunde schützen.

Am selben Tag marschierte auch das neomarxistische Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit aus Stendal auf. Dieses versuchte, durch eine Kopie der Angebote (der Bismarckfreunde) Otto von Bismarcks Geburtstag zu vereinnahmen, um gleichzeitig antideutsche Parolen zu propagieren. Zahlreiche Abgeordnete des Kreistages von der Linkspartei, der SPD, der Grünen und der CDU sowie kirchliche Vertreter nahmen an der aus Steuergeldern finanzierten Veranstaltung teil.[7] Mehr kamen jedoch nicht, so daß zu Beginn nur 30 Personen das „Demokratiefest“ besuchten. Am Ende nannte die Polizei eine großzügige Zahl von 100 Teilnehmern, meistens Schüler vom Markgraf-Albrecht-Gymnasium in Osterburg und der Sekundarschule in Goldbeck, die die linke Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unterstützen und nachmittags dort ankamen.[8]

Filmbeitrag

Der Liedermacher sowie früherer NPD-Bundespräsidentkandidat Frank Rennicke spricht und singt auf der Gedenkfeier „200 Jahre Otto von Bismarck“ am 4. April 2015 im Elbedorf:


Bekannte, in Schönhausen geborene Personen

Verweise

Fußnoten

  1. Seine Familie zog jedoch ein Jahr später nach Pommern.
  2. http://www.sv-preussen-27-schoenhausen.de/
  3. „Verfassungs“schutzbericht für das Jahr 2012
  4. „Verfassungs“schutzbericht für das Jahr 2013
  5. Anke Schleusner-Reinfeldt: Mit "Kunst für Demokratie" setzen Schönhauser ein Zeichen gegen RechtsVolksstimme, 3. Februar 2012
  6. „Auf unsere Gesellschaft aufpassen“, Altmark Zeitung, 7. April 2015
  7. „Rechter Aufmarsch in Schönhausen“, Altmark Zeitung, 31. März 2015
  8. „Auf unsere Gesellschaft aufpassen“, Altmark Zeitung, 7. April