Schmid-Ehmen, Kurt

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Professor Kurt Schmid-Ehmen

Kurt Schmid-Ehmen (Lebensrune.png 23. Oktober 1901 in Torgau; Todesrune.png 14. Juli 1968 in Starnberg) war ein deutscher Bildhauer. Ein Teil seines Schaffens war die Gestaltung des in den Jahren 1933 bis 1945 verwendeten Hoheitszeichens des Deutschen Reiches. Wichtigste Staats- und NS-Bauten trugen von seiner Hand geschaffene Adler mit und ohne Hakenkreuz-Zeichen. Seine beiden Adler der Luitpoldarena und der Adler des Deutschen Pavillons waren derart beliebt, daß sie auch als unerlaubte Nachbildung von anderen verwendet wurden, wogegen Schmid-Ehmen rechtlich vorging. Ausstellungen der Werke Kurt Schmid-Ehmens fanden seit 1935 außer in Deutschland und Österreich in Polen, Italien, Jugoslawien und Frankreich statt.

Werdegang

Kurt Schmid-Ehmen VI.jpg
Parteiadler für das Ehrenmal an der Feldherrnhalle
Reliefportrait Mathilde Ludendorff (1963) von Schmid-Ehmen

Nach dem Abitur am Gymnasium Bitterfeld im Jahr 1918 und einem gescheiterten Versuch, noch vor Ende des Krieges Offizier der Kaiserlichen Marine zu werden, trat Kurt Schmid-Ehmen in die Bildhauerklasse von Prof. Adolf Lehnert an der Akademie für graphische Künste und Steinbildhauer in Leipzig ein. Von 1921 bis 1924 schloß sich eine Lehre als Steinmetz und Steinbildhauer in Weimar an. 1925 erfolgte dann ein Wechsel nach München, wo er bis 1931 an der Akademie der bildenden Künste ein Studium als Meisterschüler von Prof. Bernhard Bleeker absolvierte. In München machte er zunächst mit zahlreichen Büsten, darunter eine des Pianisten Josef Pembaur, dem Lehrer der Konzertpianistin Hetty Haelssig (spätere Schmid-Ehmen), auf sich aufmerksam. Anfang der 1930er Jahre wurde er mit dem Architekten Paul Ludwig Troost bekannt sowie auch mit Adolf Hitler.

Der Besuch der Zeichenklasse der „Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe“ in Leipzig verschaffte ihm grundlegende Kenntnisse in der Anatomie, Schulung des Auges und Sicherheit der zeichnenden Hand. Das Jahr 1922 brachte den Durchbruch seiner eigentlichen elementaren Begabung und damit den Wechsel in die Bildhauerklasse der Akademie zu Professor Lehnert. Lichtbilder erster Aufträge für figürliche Darstellungen, Portraitsplastiken, Grabmale und Gefallenengedenkstätten zeigen die rasche Entfaltung vorhandener Talente in diesen fruchtbaren Studienjahren. Die Notwendigkeit, in jenen Inflationszeiten sein Studiengeld im wesentlichen selbst zu verdienen, brachte den jungen Bildhauer in unmittelbare Berührung mit den Arbeiterschichten der heimatlichen Industrie; er sah ihre soziale Lage, ihre menschlichen Probleme. Daraus resultierende Tiefe und nachhaltige Eindrücke fanden ihren ersten Niederschlag in ungemein lebendiger Formung. Da ist beispielsweise die Plastik „Pflasterer“, die ihn als Symbol der Arbeit in den folgenden Jahrzehnten zu drei verschiedenen Versionen trieb (die erste noch unter dem unbewußten Einfluß der Formensprache von Käthe Kollwitz und Ernst Barlach). An den drei Ausformungen läßt sich die allmähliche Wandlung seiner Ausdrucksmittel verfolgen: die Oberflächenbehandlung immer mehr von malerischen Effekten weg hin zu spannungsgeladener Vereinfachung der Form – ohne sie zu „entleeren“ – zu entwickeln und so zum eigentlich Plastischen zu gelangen. Drei Varianten des Themas „Menschenpaar“, alle als Hochreliefs modelliert, geben über verschiedene Schaffensperioden hinweg Kunde von wachsender Reife und Verinnerlichung, der sich mehr und mehr leise Melancholie beimischt. Das erste dieser Reliefs entstand bereits in den zwanziger Jahren, das letzte 1942 und blieb zunächst als Modell in Gips erhalten, bis es schließlich 1958 in Bronze gegossen werden konnte.
1925 gelang Schmid-Ehmen die Übersiedlung nach München. Hier trat er in die Meisterklasse von Bernhard Bleeker ein, dessen starke künstlerische Persönlichkeit über alles Handwerkliche hinaus die Wege wies – anknüpfend an die Hildebrandsche Tradition –, vermittels höchstmöglicher Beherrschung alles Technischen klare, charakteristische Aussage zu erreichen. Es begann eine von Schaffenslust und Schaffenskraft erfüllte Epoche, Schmid-Ehmen wurde sich seiner besonderen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Porträtkunst bewußt. „Es gibt nichts, was aufregender und interessanter ist als das menschliche Gesicht“, sagte er selbst. Sein ganzes Leben lang blieb ihm dieses leidenschaftliche Beteiligtsein beim Modellieren eines Kopfes erhalten. Stets auf das Wesentliche bezogen, erweisen alle seine Porträts ein hohes Maß an genauester Erfassung der Naturerscheinung und seine nachtwandlerische Sicherheit im Erfassen der hinter dem Äußeren verborgenen „Innenseite“ des jeweiligen Modells. Damit wurde er für den Betrachter kompetenter Vermittler der geistig-seelischen Atmosphäre, die eine Person umgibt. Büsten von seiner Hand finden sich in allen Teilen Deutschlands, in der Schweiz, in Schweden, in Österreich, auch in Übersee. Bedeutende Männer der Wissenschaft, Politik und Kunst, darunter der bekannte Pianist Josef Pembaur, der Komponist Walter Courvoisier, die Dichter Heinrich Zillich und Herbert Böhme wurden von ihm modelliert. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, kaufte bereits 1928 die Büste eines Chinesen, später den Mädchenkopf „Hertha“, die Stadt Aachen 1932 das Porträt des Schriftstellers Josef Ponten. Erfolgreich beschickte Ausstellungen im In- und Ausland sowie Preise bei Wettbewerben machten den Namen Schmid-Ehmen mehr und mehr bekannt. Mädchen- und Frauenfiguren zeigen die klassische Gesinnung ihres Bildners. Auch bezeugen die nach dem Krieg geschaffenen figürlichen Plastiken, daß Schmid-Ehmens Kraft nicht gebrochen war, ja noch einmal zur Blüte kam. Dies beweisen u. a. sein „Mutterbrunnen“ mit seiner reichen Symbolik und das Spätwerk „Trauernde“ mit seiner überwältigenden Ausstrahlung. Die Gestaltung eines monumentalen „Phönix“ mit 3,50 m Flügelspannweite, als gußfertiges Gipsmodell zwei Monate vor seinem Tode vollendet, strahlt alles Können, Fühlen und Denken von Kurt Schmid-Ehmen aus. 1990 konnte das Werk in Bronze gegossen werden und steht bereit, an einer entsprechenden Außen- oder Innenwand als unvergleichliches Symbol für die Kraft der Selbsterneuerung zu dienen.[1]

Künstlerisches Profil (Ausschnitt)

Kurt Schmid-Ehmen gestaltete – nach einem Entwurf von Paul Ludwig Troost – das Ehrenmal für die Gefallenen des 9. November 1923 in der Feldherrnhalle („Denkmal der Bewegung“), die Adler an den Parteibauten in München, auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und das Adlerrelief über dem Hauptportal der Neuen Reichskanzlei in Berlin. Den mit neun Metern Höhe größten Bronzeadler fertigte Schmid-Ehmen für den von Albert Speer entworfenen Deutschen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung von 1937 und erhielt hierfür den Grand Prix de la Republique Française. 1938 erwarb Adolf Hitler seine „Speerträgerin“. 1939 war Schmid-Ehmen auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ im Münchner Haus der Deutschen Kunst mit der Bronzeskulptur „Weibliche Figur“ vertreten. Ebenfalls 1939 fertigte er vier Monumentalfiguren (Glaube, Ehrung, Sieg und Kampf) für die vier Nischen der Ehrenhalle gegenüber den Eingängen des Reichsparteitaggeländes in Nürnberg. Diese Entwürfe wurden schon 1938 auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ im Haus der Deutschen Kunst in München gezeigt.

Stellung

1935 wurde Kurt Schmid-Ehmen zum Reichskultursenator berufen, seit 1936 gehörte er dem Präsidialrat der Reichskammer der bildenden Künste an, am 30. Januar 1937 ernannte ihn der Führer zum Professor, im selben Jahr wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1944 wurde Kurt Schmid-Ehmen Soldat.

Späte Jahre

Am Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde, geriet Kurt Schmid-Ehmen in Kriegsgefangenschaft – er hatte im Endkampf um Deutschland seit 1944 als einfacher Soldat seinen Kriegsdienst bei der Wehrmacht geleistet. Nach seiner Haftentlassung 1945 belegte man ihn mit dreijährigem Arbeitsverbot.

1947 ließ er sich mit seiner Frau in Starnberg nieder. Hier konnte er wieder künstlerisch tätig werden und schuf Porträts, Grabmäler und figürliche Werke. Nach dem Krieg fertigte er auf Wunsch des Sammlers Georg Schäfer eine Reihe Figuren. In diesen Jahren entstanden: „Der deutschen Seele Not“ (1948), Bildnis des Historikers Adolf Helbok, Bildnis Herbert Böhme, „Menschenpaar“, „Kinderkopf“ sowie eine Trauernde 1961 und 1962 ein Mutterbrunnen in Schweinfurt.

Zudem schuf er einen monumentalen Phönix mit 3,50 m Flügelspannweite und einer Höhe von 2,10 m, den er als gußfertiges Gipsmodell zwei Monate vor seinem Tod im Jahr 1968 vollendete und der später in Bronze gegossen wurde. Er sollte als Geschenk – Sinnbild der neuerstandenen Bundesrepublik Deutschland – an den Bundestag übergeben werden, der jedoch aufgrund von Schmid-Ehmens Vergangenheit ablehnte. 1968 wurde er Ehrenmitglied des Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes.

Tod

Kurt Schmid-Ehmen verstarb am 14. Juli 1968 in Starnberg und wurde in Köln beigesetzt, wo seine Grabstätte mit einem von ihm selbst gefertigten Grabmal geschmückt ist.

Familie

Am 10. November 1929 heiratete er im Naumburger Dom seine Verlobte Hedwig „Gertraut“ Hetty Haelssig.

Bildergalerie

Siehe auch

Fußnoten