Schwerin an der Warthe

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Schwerin an der Warthe

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Schwerin/Warthe
Provinz: Mark Brandenburg
Einwohner (2010): 10.098
Bevölkerungsdichte: 282 Ew. p. km²
Fläche: 35,7 km²
Koordinaten: 52° 36′ N, 15° 30′ O
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Schwerin an der Warthe befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Schwerin an der Warthe ist eine deutsche Stadt in der Mark Brandenburg.

Lage

Schwerin an der Warthe liegt an der Mündung des Flusses Obra in die Warthe. Westlich von ihr erhebt sich der 107 Meter hohe Galgenberg. Über die Nord-Süd-Magistrale, die Fernverkehrsstraße 3, ist sie unmittelbar mit Stettin und dem schlesischen Industriegebiet verbunden. Die großen Nachbarstädte Landsberg und Grünberg sind 25 bzw. 80 Kilometer entfernt. Zu beiden Städten besteht auch eine Eisenbahnverbindung.

Geschichte

Die Stadt wurde 1295 gegründet. Obwohl Schwerin an der Warthe über fünf Jahrhunderte zum Königreich Polen gehörte, war die Bevölkerung mehrheitlich stets deutschsprachig, insbesondere wenn man die zahlreich im Ort vertretenen Juden mitrechnet. Die Besiedlung des Ortes an der Obramündung wurde von den Zisterziensermönchen des Klosters Paradies, 30 Kilometer südlich gelegen, betrieben. Der polnische König Premyslaw II. verlieh ihm im Jahre 1306 deutsches Stadtrecht, das 1406 von König Ladislaus II. Jagello mit dem Magdeburger Stadtrecht präzisiert wurde. Ihren wirtschaftlichen Aufstieg verdankt die Stadt ebenfalls Jagello, der 1390 die Handelsstraße von Krakau nach Stettin errichten ließ. Da die Straße durch Schwerin führte, das unmittelbar an der Grenze zu Brandenburg lag, entstand hier eine Zollstation, die der Stadt eine rege Handelstätigkeit einbrachte.

Neuzeit

Nach der Zweiten Teilung Polens von 1793 kam Schwerin unter preußische Herrschaft und lag nun in der neuen Verwaltungseinheit Südpreußen. Als Napoleon zum Beginn des 19. Jahrhunderts Europa eroberte, schuf er 1807 das Großherzogtum Warschau, wodurch Schwerin wieder in einem polnischen Staatsgebiet lag. Dieser Zustand dauerte jedoch nur bis zum Jahre 1815. Durch den Wiener Kongreß erhielt Preußen unter anderem die Provinz Posen zugesprochen, dazu gehörte auch Schwerin. Es wurde mit der preußischen Verwaltungsreform von 1818 in den Kreis Birnbaum eingegliedert. 1887 wurde der Westteil des Kreises Birnbaum abgetrennt und zu einem eigenen neuen nach der Stadt benannten Landkreis Schwerin/Warthe in der Provinz Posen umgewandelt.

1910 wurde Schwerin an die Bahnlinie Landsberg–Birnbaum angeschlossen, und damit wurde die Voraussetzung geschaffen, daß sich Industrie entwickeln konnte. So wurde die Stadt zu einem regionalen Zentrum für Holzverarbeitung und Textilherstellung. Als mit dem sogenannten Versailler Vertrag von 1919 weite Teile der Provinz Posen wieder zu Polen kamen, wurde Schwerin der neu gebildeten preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen zugeschlagen und wurde Kreisstadt des Kreises Schwerin/Warthe. Nach der Auflösung der Grenzmark 1938 ging der Kreis in die Provinz Brandenburg über. Als 1939 die letzte Volkszählung im Dritten Reich durchgeführt wurde, hatte der Ort 7072 Einwohner. Seit 1937 war Schwerin Garnisonsstadt.

Vom Krieg blieb die Stadt zunächst weitgehend verschont. Erst beim Einmarsch der Roten Armee wurde sie im Januar 1945 zu über 60 % zerstört. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Schwerin wieder zu Polen.

Sehenswürdigkeiten

  • St.-Nikolai-Kirche aus dem 15. Jahrhundert
  • Rathaus von 1841 mit neogotischen und klassizistischen Elementen
  • Kornspeicher vom Anfang des 19. Jahrhunderts
  • Statue von König Jagello

Bekannte, in Schwerin geborene Personen

  • Johann Gottfried Piefke (1817–1884), Komponist, der der unter anderem den Marsch Preußens Gloria komponierte.
  • Gustav Boese (1878–1943), Maler