Siegel, Hans

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Hans Siegel (1918-2002)

Siegfried Hans Siegel (Lebensrune.png 25. Juli 1918 in Böckau im Erzgebirge; Todesrune.png 18. April 2002 in Andernach) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Sturmbannführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

2. Kriegs-Junker-Lehrgang an der Junkerschule Tölz vom 1. November 1939 bis 24. Februar 1940
Ritterkreuzvorschlag für Hans Siegel von Max Wünsche, 1. Juli 1944

Hans Siegel, der einzige Sohn von Ernst und Elizabeth „Liddy“ Siegel, wurde 1918, im letzten Kriegsjahr, in Böckau im Erzgebirge geboren. Im April 1933 trat er der Hitlerjugend bei, wo er schließlich Adjutant des Stammführers wurde. Am 6. Januar 1936 trat er zur Allgemeinen SS über (SS-Nr.: 293.261), diente kurz bei der 6. Hundertschaft, dann aber bei der 15. Hundertschaft des III. SS-Totenkopf-Verbands Sachsen (mit der Größe eines Sturmbanns und im Konzentrationslager Sachsenburg eingesetzt), der im August 1937 in die 3. SS-Totenkopf-Standarte „Thüringen“ (Konzentrationslager Sachsenhausen).

Vom April bis Oktober 1938 absolvierte er seine Reichsarbeitsdienst und trat dann der SS-Verfügungstruppe bei, wobei er zur Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ in Berlin-Lichterfelde kommandiert wurde. Im Polenfeldzug führte er den schweren Granatwerfer-Zug des 12. Sturms/III. Sturmbann. Vom 1. November 1939 bis 24. Februar 1940 nahm er am 2. Kriegs-Junker-Lehrgang an der SS-Junkerschule Tölz teil, unter anderem mit dem späteren Ritterkreuzträger Karl-Heinz Ertel. Anschließend erfolgte der Zugführerlehrgang. Am 1. August 1940 wurde er dann im 4. (MG-)Kompanie des Ersatz-Bataillons der Leibstandarte zum SS-Untersturmführer befördert. 1941 wurde er zum Lehrgang für schwere Waffen kommandiert und wurde im Dezember 1941 Führer des 1. Zuges/3. Batterie/Sturmgeschütz-Abteilung „LSSAH“. Mit dem Sturmgeschütz III kämpfte er nun an der Ostfront.

Während der Schlacht bei Charkow im Rahmen des II. SS-Panzerkorps unter Paul Hausser diente er mit seiner 3. Batterie unter dem späteren Ritterkreuzträger Karl Rettlinger in der Kampfgruppe Joachim Peipers. Durch einen feindlichen Scharfschützen wurde er an Kopf und Rücken schwer verwundet, es war seine dritte Verwundung. Von der Brust bis zu den Beinen war er gelähmt. Er wurde in das Reich ausgeflogen und war sechs Monate im Lazarett. Für viele überraschen konnte er genesen, war aber nicht mehr fronttauglich. Im Herbst 1943 wurde er in das SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 3 in Krakau im Generalgouvernement versetzt.

Der Blutzoll an der Ostfront wurde immer höher, so daß nun auch Siegel, der sich immer wieder darum bemühte, schließlich wieder als frontverwendungsfähig eingestuft wurde. Die noch junge 12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“ brauchte fronterfahrene Führer, und so wurde Siegel im Januar 1944 zum Chef der 8. Kompanie/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 12 „Hitlerjugend“ in Flandern. Während der Invasion in der Normandie wurde die junge Truppe gegen den Feind geworfen. Am 27. Juni 1944 wurde Panzerkommandant Siegel (Panzerkampfwagen IV H) zum fünften Mal verwundet und für seine Tapferkeitstaten an der Invasionsfront zum Ritterkreuz eingereicht.

Trotz schwerer Verbrennungen und Lazarettaufenthalt drängte Siegel darauf, wieder zu seinen Männern an die Kriegsfront zu kommen. Als sein Abteilungsführer SS-Sturmbannführer Karl-Heinz Prinz am 14. August 1944 gefallen war, übernahm SS-Hauptsturmführer Siegel die Abteilung. Nach der Ardennenoffensive und den blutigen Kämpfen an der Deutschen Westfront ging es dann Richtung Osten nach Ungarn. Während der Plattenseeoffensive wurde er zum neunten Mal verwundet und wurde mit einem Lazarettzug nach St Pölten. Nach der Behandlung des Knies und einer kurzen Genesung kehrte er zur Division zurück. Noch am 8. Mai 1945 wurde er zum zehnten Mal verwundet, sein Ellenbogen wurde zerschmettert, der Arm mußte schließlich amputiert werden.

Nachkriegszeit

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft studierte er u. a. an der Technischen Hochschule in Stuttgart Architektur, wurde Diplom-Ingenieur (TU) für Architektur und Stadtbau und gründete schließlich in Bietigheim seine eigene Firma. Er nahm stets an die Traditionstreffen seiner Division und an den OdR-Treffen teil. Er traf die Jugend, erzählte von seinen Erfahrungen und führte auch enge Kontakte zu einer kanadischen Veteranenorganisation, dessen Angehörige ebenfalls in der Normandie kämpften.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise