Siptrott, Hans
Hans „Spitz“ Siptrott ( 27. Mai 1919 in Martinroda; 16. Januar 2014 in Wernau, Landkreis Esslingen) war ein deutscher Unteroffizier mit Portepee der SS, zuletzt SS-Hauptscharführer der Waffen-SS und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hans Siptrott trat am 1. November 1938 als Freiwilliger in die Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ ein und erhielt in der 8. Kompanie seine umfassende Ausbildung.
Zweiter Weltkrieg
Siptrott war zu Anfang des Krieges MG-Schütze der Infanterie im Polenfeldzug, kam dann zu den Panzergrenadieren und zur Panzertruppe, als die Leibstandarte jeweils 1942 und 1943 umgebildet wurde, und wurde an der Panzerschule sowie auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken ausgebildet. Kurz darauf erhielt er von Joachim Peiper den Beinamen „Spitz“.
Siptrott war ein erfahrener und verwegener Kämpfer an der Kriegsfront auf dem Balkan (als SS-Rottenführer und Infanterie-Gruppenführer) im Osten und Westen (als Zug- und Panzerzugführer), der bis zur Kapitulation im Mai 1945 680 Frontkampftagen aufweisen konnte, darunter über 300 Kampftagen im Panzer (zuletzt Kommandant des Panzerkampfwagen IV Nr. 731), u. a. an der Invasionsfront im Westen.
Gefangenschaft
Als Kriegsgefangener wurde er in Schwäbisch Hall interniert und vom Sieger gefoltert.
Anklage
Beim Malmedy-Prozeß war er Angeklagter Nr. 60 und wurde zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde nicht vollstreckt.
Nachkriegszeit
Siptrott gab großzügig Auskunft über seine Kriegserfahrungen, pflegte regen Kontakt zu alten, aber auch jungen Kameraden und wurde dreimal ausgiebig vom VS-amerikanischen Militärhistoriker und Autor Danny S. Parker befragt (interviewed).
Tod
Der Familienvater Siptrott, dessen Gemahlin Helga ( 1916) im Jahre 1996 verstarb, lebte zuletzt in Wernau in der Nähe von Stuttgart und wurde von seiner Tochter und seinem Schwiegersohn liebevoll gepflegt. Er verstarb im Januar 2014 und fand seine letzte Ruhe im Grab der Gemahlin.
Auszeichnungen (Auszug)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Infanterie-Sturmabzeichen am 3. Oktober 1940
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 15. August 1941
- 1. Klasse am 14. September 1941
- Allgemeines Sturmabzeichen
- Quellen geben an, daß er zuvor, seit Oktober 1940, das Infanterie-Sturmabzeichen trug, als Panzergrenadier mußte diese dann ausgetauscht werden
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Deutsches Kreuz in Gold am 30. Dezember 1944 als SS-Oberscharführer in der 7. Kompanie/II. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 1 „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“/1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“
- Panzerkampfabzeichen des Heeres, III. Stufe mit Einsatzzahl „50“ am 30. Januar 1945 als SS-Hauptscharführer und Zugführer im SS-Panzer-Regiment 1 „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“/1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“
Bildergalerie
Hans Siptrott als Ordonnanz in der Reichskanzlei
Literatur
- Christian Heine: Hans Siptrott. Von der Leibstandarte nach Landsberg – Ein Leben für Deutschland, 4. Auflage 2015