Somalia

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Amtssprache Somali, Arabisch
Hauptstadt Mogadischu
Staatsform Föderale Republik
Staatsoberhaupt Präsident Hassan Sheikh Mohamud
Regierungschef Premierminister Abdiweli Sheikh Ahmed
Fläche 637.657 km²
Einwohnerzahl 12,3 Mio. (2014)
Bevölkerungsentwicklung +1,75% pro Jahr
Weltnetz-TLD .so
Telefonvorwahl +252

Somalia (offiziell Bundesrepublik Somalia; auch Somaliland, selten auch Somalien) ist ein Negerstaat in Afrika und gilt als Inbegriff eines gescheiterten Staates.

Bevölkerung und Politik

Das Staatsvolk Somalias gilt für afrikanische Verhältnisse als ethnisch homogen. Die Mehrheit der Somalier gehört dem Volk der Somali an und ist mehrheitlich dem sunnitischen Islam ergeben. Allerdings gilt die Loyalität nicht dem theoretisch vorhandenen Zentralstaat, sondern dem jeweiligen Clan, dem Somalis angehören. Das führt dazu, daß die Bundesregierung des Landes letztlich nur über die Macht über die Hauptstadt verfügt. Die verschiedenen Clans, die über bestimmte Landesteile herrschen, gehen je nach situativem Bedürfnis Bündnisse mit anderen Clans oder aber auch mit ausländischen und überstaatlichen Mächten ein.[1] Zu den überstaatlichen Mächten, die Einfluß auf das Land bzw. Teilgebiete ausüben, gehört u. a. al-Qaida, das verschiedenen Islamistengruppen unterstützt, wozu insbesondere die somalische Islamistenbewegung al-Shabaab gehört. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ist ebenfalls bemüht, auf die al-Shabaab-Bewegung Einfluß zu nehmen, bisher allerdings ohne Erfolg.

Über eine Million Menschen sollen gegenwärtig Binnenflüchtlinge sein, von diesen wiederum sollen Hunderttausende an den Rändern der Landeshauptstadt Mogadischu in Notunterkünften hausen. Weitere 800.000 Somalis halten sich im Ausland auf, z. B. in Auffanglagern im Nachbarland Kenia.[1]

Das Land, das international nicht als solches anerkannt wird, verfügt 2021 über eigene Streitkräfte, eine eigene Währung, ein eigenes Steuersystem sowie sich stabilisierende politische Institutionen.

Als Somalia, auch Somaliland, am 18. Mai 1991 einseitig die Unabhängigkeit ausrief, sprach kaum etwas dafür, daß dieses Projekt Erfolg haben würde: Der nordwestliche Teil Somalias war vom Krieg schwer gezeichnet, ein Teil der Bewohner war ins angrenzende Äthiopien geflüchtet.

Geschichte

Mit dem Ende des Kolonialismus sollte 1960 durch die Zusammenlegung der italienischen (Italienisch-Somaliland) und britischen (Britisch-Somaliland) Gebiete auf dem Gebiet, das heute als Somalia bezeichnet wird, der Staat Somalia entstehen. Von Ende 1969 bis Ende 1977/78 lehnten sich die Machthaber des Landes – Militärs, angeführt von Siad Barre – an die Sowjetunion an. Weil die Sowjetunion Äthiopien in dem Krieg, den Somalia gegen das Land führte, unterstützte, wandte sich Barre den VSA zu. Barres diktatorischer Führungsstil führte schließlich zu Konflikten seiner Regierung mit verschiedenen Clans, aus denen sich schließlich der bewaffnete Kampf gegen die Regierung entwickelte und zum Sturz Barres führte und 1991 in einen Bürgerkrieg einmündete, der bis in die Gegenwart andauert.[1]

Das Land befindet sich heute in der Auflösung. Das Gebiet Somaliland im Norden des ehemaligen britischen Kolonialgebiets strebt nach der Anerkennung als eigenständiger Staat.[1] Weitere Gebiete des Landes streben nach der Ausweitung von Autonomierechten.

Wirtschaft

In Somalia, das in der Vergangenheit immer wieder von Hungersnöten heimgesucht wurde, leben die meisten Menschen von Subsistenzlandwirtschaft. Einigen Schätzungen zufolge sollen 40 bis 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch Viehzucht erwirtschaftet werden, die zum Zweck des Exports betrieben wird.[1]

Literatur

Bluttäter Abdirahman Jibril A., „Fachkraft“ und „Bereicherer“ aus Somalia
  • Alex Kurtagić: Ja, Afrika muß zur Hölle gehen, Unitall-Verlag, 2011, ISBN 978-3-905937-43-5

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Junge Freiheit, 7/17, S. 7