Bezirk Spandau

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Spandau

Wappen von Spandau
Staat: Deutsches Reich
Gau: Berlin
Einwohner (2014): 230.419
Bevölkerungsdichte: 2.507 Ew. p. km²
Fläche: 91,878 km²
Postleitzahl: 13581, 13583, 13585, 13587, 13589, 13591, 13593, 13595, 13597, 13599, 13629, 14052, 14089
Telefon-Vorwahl: 030
Koordinaten: 52° 32′ 0″ N, 13° 10′ 0″ O
Spandau befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Spandau ist der fünfte Verwaltungsbezirk von Berlin. Er wurde 1920, gegen den Willen der Spandauer, aus dem ehemaligen Stadtkreis Spandau und mehreren umliegenden Gemeinden und Gutsbezirken nach Groß-Berlin eingemeindet.

Geschichte

Vorgeschichte

Schon seit Urzeiten war das Havelland von germanischen Stämmen besiedelt. Die Ursprünge Spandaus sind auf einen Burgwall zurückzuführen, der am Zusammenfluß von Havel und Spree angelegt war. Aus dieser unbefestigten Anlage entstand bis zum Ende des 10. Jahrhunderts eine befestigte Burganlage.

Neben der Burg entwickelte sich auch eine Siedlung, die der Burg angeschlossen war. Als die Burg den an sie gestellten Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte, wurde sie ausgebaut. Im Zuge dieses Ausbaus wurden wohl die Bewohner in den heutigen Teil der Altstadt Spandau umgesiedelt.

Mittelalter

1232 besaß Spandau bereits die Stadtrechte und wuchs bis um das Jahr 1560 als normale Stadt weiter, bis Kurfürst Joachim II. anordnete, die Burg durch eine Landesfestung zu ersetzen. Der gerufene Baumeister Rochus zu Lynar baute die Zitadelle und sich selbst ein Schloß in der Stadt. 1632 wurde im Lynar-Schloß der Leichnam des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf eine Nacht beherbergt.

Die heute zum Ortsteil Haselhorst gehörende Zitadelle Spandau wurde im Jahr 1594 fertiggestellt. Ab 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde in Spandau eine Garnison stationiert und die Stadtmauer ausgebaut. 1686 wurde aus dem Lynar-Schloß ein Zuchthaus.

Neuzeit

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich an dem Status als Militärstadt nichts. Verstärkt wurde dieses durch den Bau einer Gewehrfabrik im Jahr 1722 auf Befehl von König Friedrich Wilhelm I.

Vom 24. zum 25. Oktober 1806 wurde die Zitadelle von den Franzosen belagert, was die Preußen zur verräterischen Kapitulation bewegte. In den Befreiungskriegen wurde im März 1813 das von Franzosen besetzte Spandau von russischen Truppen belagert. Preußische Truppen lösten die Russen ab und begannen mit dem Beschuss von Spandau und der Zitadelle Spandau. Am 23. April gaben die Franzosen ihre Kapitulation bekannt und verließen Spandau. 1878 wurde der Name der Stadt von Spandow in Spandau geändert..

Mit dem Reichsfestungsgesetz vom 30. Mai 1873 wurde Spandau zur Festungsstadt. Eine Folge dieser Entscheidung war der Bau des Fort Hahneberg zwischen 1882 und 1888 westlich der Stadt, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung aufgrund der fortgeschrittenen Militärtechnik jedoch bereits veraltet war. Am 27. Januar 1903 wurde die Entfestigung angeordnet. Jetzt konnte sich die Stadt ausdehnen.

Am 1. Oktober 1920 verlor Spandau die kommunale Selbstständigkeit und wurde Teil des achten Bezirks von Groß-Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Bezirk Spandau zum Britischen Sektor Berlins und verlor einen Teil des Ortsteils Staaken (West-Staaken) an die Sowjetische Besatzungszone. Erst 1990 wurde das abgetrennte West-Staaken mit dem Bezirk Spandau wiedervereinigt.

Bekannte, in Spandau geborene Personen

  • Wilfried von Loewenfeld (1879–1946), Marineoffizier, zuletzt mit dem Charakter als Vizeadmiral; Freund und Mentor von Karl Dönitz sowie Wilhelm Canaris
  • Wilhelm Reimann (1914–1990), Hauptmann der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges

Siehe auch