Stuhm
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Westpreußen |
Landkreis: | Stuhm |
Provinz: | Westpreußen |
Einwohner (1939): | 7.374 |
Bevölkerungsdichte: | 1.606 Ew. p. km² |
Fläche: | 4,59 km² |
Koordinaten: | 53° 55′ N, 19° 2′ O |
Stuhm befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Stuhm ist eine deutsche Stadt in Westpreußen. Sie liegt 15 km südlich von Marienburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ältere Zeit
Die ersten Zeichen von Besiedlung datieren zurück bis zur Zeit des Römischen Reiches. Im frühen Mittelalter existierte eine befestigte Siedlung der baltischen Pruzzen.
Als die Ritter des Deutschen Ordens das Prußenland christianisierten, eroberten sie im Jahre 1236 auch diese Siedlung, die im Jahre 1416 das Stadtrecht erhielt. Bis 1466 gehörte Stuhm zum Deutschordensland.
Von 1466 bis 1772 gehörte Stuhm zum Preußen königlichen Anteils. Die Stadt fungierte als Sitz des Stuhmer Landkreises innerhalb des damaligen Landes Marienburg, hier wurden auch regionale Sitzungen abgehalten. 1635 wurde im Dorf Stuhmsdorf, etwas südlich von Stuhm gelegen, der Vertrag von Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden geschlossen.
Jüngere Zeit
1772 kam die Stadt im Rahmen der Ersten Polnischen Teilung an das Königreich Preußen, 1871 wurde es Teil des neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sollten die vier rechts der Weichsel gelegenen Kreise Marienburg, Marienwerder, Rosenberg und Stuhm in einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Marienwerder über ihre zukünftige Zugehörigkeit entscheiden. In der Abstimmung vom 11. Juli 1920 lehnte die Mehrheit der Einwohner den Anschluss an die 1918 neu gegründete Zweite Polnische Republik ab und votierte für den Verbleib der Stadt beim Deutschen Reich. Der Kreis Stuhm mit 19,7 % (4904 Stimmen) und die Stadt Stuhm mit 26,5 % (749 Stimmen) hatten die höchste Stimmenzahl für einen Anschluss an Polen in der gesamten Abstimmung überhaupt.
Während der Einweihung des Kriegerdenkmals für die Stuhmer Bürger am 16. Juni 1929 flog der ostpreußische Segelflug-Weltrekordler Ferdinand Schulz eine Ehrenrunde über den Marktplatz und stürzte dabei mit seinem Motorflugzeug ab. Er und sein Begleiter Bruno Kaiser fanden dabei den Tod. Am 14. Juni 1931 besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg die Stadt. Stuhm erlangte im Dritten Reich Bekanntheit durch sein Gefängnis und die Nationalpolitische Erziehungsanstalt.
Mit dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront endete 1944 das friedliche Leben der Stuhmer. Am 21. und 22. Januar 1945 zogen Flüchtlingsströme durch die Stadt, die noch nicht geflohene Bevölkerung schloss sich Richtung Danzig und Marienburg an. Am 25. Januar wurde Stuhm kampflos von der Roten Armee besetzt. In der Stadt wurde Feuer gelegt und mehr als die Hälfte der Gebäude wurde zerstört.
Bald darauf wurde Stuhm von Polen okkupiert. Die deutsche Bevölkerung, sofern nicht bereits geflohen, wurde innerhalb der nächsten Jahre aufgrund der rechtswidrigen Bierut-Dekrete zwangsweise ausgesiedelt. Sie wurde durch polnische und ukrainisch Umsiedler ersetzt, die zunächst größtenteils aus den Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen, die von Polen nach dem Ersten Weltktrieg bis 1923 erobert worden waren.
Liste der in Stuhm geborenen Persönlichkeiten (Auswahl)
- Johannes Schadowski (1834–1914), katholischer Theologe
- Robert Aßmus (1842–1904), Maler
- Anna Dünnebier (* 21. Januar 1944), Schriftstellerin
- Goetz Oertel (* 1934), Wissenschaftsmanager in den VSA
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