Neustadt (Westpreußen)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Westpreußen |
Landkreis: | Neustadt/Westpreußen |
Provinz: | Westpreußen |
Einwohner (1890): | 5.546 |
Höhe: | 24 m ü. NN |
Koordinaten: | 54° 36′ N, 18° 15′ O |
Neustadt befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Neustadt ist eine deutsche Stadt in Westpreußen.
Geschichte
Die Stadt wurde erst verhältnismäßig spät gegründet, nämlich im Jahre 1643.
Von 1308 bis 1466 gehörte die Landschaft zum Deutschordensland Preußen, und kam dann bei der Zweiteilung Preußens zum westlichen Teil, später auch als Polnisch-Preußen bekannt und unter den Schutz der polnischen Krone. 1576 kam die Siedlung Schmechau, nahe der späteren Stadt, unter die Herrschaft des Putziger Starosten Ernst v. Weiher (aus der seit 1234 bekannten adligen Familie von Weiher).
Am 28. Mai 1643 wurde vom Woiwoden der Marienburg Jakob von Weiher die Siedlung Weihersfrei nahe dem Dorf Schmechau gegründet. Im selben Jahr wurde die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit durch Jakob v. Weiher errichtet. Während der Belagerung von Smolensk 1633/4 hatte Jakob v. Weiher gelobt, zwei Kirchen zu errichten, wenn er die Belagerung überleben sollte. Die zweite Kirche war die Kirche der Heiligen Anna, die 1648 bis 1651 erbaut wurde. Zudem ließ Weiher einen Kreuzweg und Kalvarienberg mit 19 Kapellen errichten, deren Zahl sich später auf 26 erhöhte. In diesen Jahren kamen auch Franziskaner (OFM) nach Weihersfrei.
Am 13. Januar 1650 erhielt die Stadt von Johann II. Kasimir das Stadtrecht nach preußischem Kulmer Recht. Sie war damit die einzige von einer Privatperson gegründete Stadt in Pommerellen, abgesehen von Topolno, das sein Stadtrecht bald wieder verlor. Im selben Jahr wurde das Rathaus errichtet, welches aber später mehrfach zerstört wurde. Ende des 17. Jahrhunderts war die Stadt Eigentum der Reichsfürsten-Familie Radziwill und nachfolgend der Sobieskis, unter ihnen auch König Johann III. Sobieski. Später wurde der Graf Przebendowski Eigentümer und nachfolgend der englische Konsul in Danzig, Alexander Gibson.
1772 kam die Stadt durch die Erste Polnische Teilung an das Königreich Preußen und erhielt dem Namen Neustadt. 1790 verkaufte der Konsul die Stadt an die Familie Keyserling.
1818 wurde Neustadt Sitz eines eigenen preußischen Landkreises Neustadt (Westpr.). Während dieser Zeit stieg der Anteil der deutschsprachigen Einwohner auf fast 50% an (bei der preußischen Volkszählung von 1905 gaben 27.358 Bewohner Kaschubisch und 27.048 Deutsch als Muttersprache an). 1870 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen und erhielt eine direkte Verbindung nach Danzig und Stettin.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Ort wie der größere Teil Westpreußens, durch das Versailler Friedensdiktat im Januar 1920 an Polen gegeben. Er wurde wie meist bei polnischen Namensgebungen willkürlich und sinnlos Wejherowo genannt.
Im September 1939 wurde die Stadt von der Wehrmacht besetzt und als Neustadt wieder in das Deutsche Reich eingegliedert. In der Stadt waren ab 1940 mehrere Ersatztruppenteile der Wehrmacht untergebracht.
Bekannte, in Neustadt geborene Personen
- Hugo Blaschke (1881–1959), Zahnarzt und SS-Führer
- Ernst Danz (1822–1905), Pädagoge und Naturschützer
- Horst Fortun (1917–1943), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Paul Peter Rhode (1871–1945), VS-amerikanischer katholischer Geistlicher, Bischof von Green Bay
- Heinz Soyka (1918–1998), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
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