Elbing
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Danzig-Westpreußen |
Landkreis: | Elbing |
Provinz: | Westpreußen |
Einwohner (1939): | 83.190 |
Koordinaten: | 54° 10′ N, 19° 24′ O |
Elbing befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Elbing ist eine deutsche Stadt im Kreis Elbing in Westpreußen. Elbing gehörte bis 1920 Westpreußen an, danach Ostpreußen, 1939 fiel die deutsche Stadt an den Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig-Westpreußen und wurde somit wieder westpreußisch.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Elbing liegt rund 55 Kilometer ostsüdöstlich von Danzig am Südwestrand der Elbinger Höhe in der Elbinger Niederung nahe der Mündung von Elbing und Nogat in das Frische Haff. Durch die Stadt führt die Reichsstraße 1.
Geschichte
Unter dem Deutschen Orden
Schon bevor der Deutsche Orden nach Preußen kam, hatten deutsche Kaufleute aus Lübeck in Elbing mit dem Bau einer Handelssiedlung begonnen. Vor 1238 wurde die Stadtpfarrkirche St. Nikolai erbaut. 1238 ließ Landmeister Hermann von Balk die Liebfrauenkirche und ein Dominikanerkloster errichten. Bis 1246 erfolgte große Einwanderung von Neubürgern, die vor allem aus Lübeck stammten. Elbing erhielt Lübisches Recht sowie das Privileg, seine eigene Münze zu schlagen. In den Jahren 1251 bis 1309 war Elbing die stellvertretende Hauptstadt des Ordensstaates (Hauptstädte waren damals Akkon und später Venedig) und Sitz der Landmeister von Preußen und des Großspittlers, gleichzeitig Residenz des ermländischen Bischofs Anselm, der hier 1274 starb. In diesem Zeitraum erwarben die Elbinger große Handelsprivilegien bei den Königen von Polen, den Herzögen von Pommern, den skandinavischen Herrschern und sogar bei König Philipp IV. von Frankreich.
Die Kirche zum Heiligen Jakob (Filiale der Stadtpfarrkirche) entstand 1256. Die Corpus-Christi-Kirche mit einem Aussätzigenhospital wurde 1292 erbaut. Der Orden erbaute 1300 die Befestigungen der Stadt mit 14 Wehrtürmen. Gleichzeitig entstanden neue Vorstädte außerhalb der Stadtmauer. Schon 1300 bestand in Elbing eine ansehnliche Schule, die schola senatoria (Ratsschule).[1] 1314 wurde der Elbinger Stadtturm erbaut. Ab 1350 beteiligte sich die Elbinger Flotte an den Kämpfen der Hanse gegen norwegische und dänische Seeräuber in der Ostsee. Die Pest wütete 1360 in Elbing: etwa 13.000 Einwohner starben (etwa 90 %).
1367 trat Elbing mit Kulm und Thorn der Kölner Konföderation bei. Die Kirche zur Heiligen Brigitta von Schweden wurde nach 1379 erbaut. 1397 entstand der Eidechsenbund: Der Aufstand des Adels und der Städte gegen die alleinige Herrschaft des Ordens begann.
Nach der Schlacht bei Tannenberg wurde Elbing acht Wochen lang von polnischen Truppen besetzt, die deutsche Bevölkerung wurde mißhandelt und ausgeplündert. Polnische Truppen belagerten 1414 das Elbinger Ordensschloß, jedoch ohne Erfolg.
Die preußischen Handelsstädte, unter ihnen Elbing, und das Rittertum des Landes bildeten 1440 den Preußischen Bund.
Weimarer Republik
Aufgrund der schändlichen Bedingungen des Versailler Vertrags mußte Deutschland 1920 den größten Teil Westpreußens an Polen und die deutsche Freie Stadt Danzig abtreten. Die westlich der Nogat gelegenen Teile des Landkreises fielen an den neuen Danziger Staat. Die Stadt Elbing gehörte zu den Gebieten, die bei Deutschland bleiben konnten und wurde nach Auflösung der Provinz Westpreußen an das benachbarte Ostpreußen angegliedert. Die neu hinzugekommenen westpreußischen Gebiete bildeten dort den Regierungsbezirk Westpreußen, dessen Verwaltungssitz sich in Marienwerder befand, in dem Elbing jedoch die größte Stadt war. 1926 wurde eine Pädagogische Akademie zur Ausbildung von Volksschullehrern eingerichtet.[2]
Zweiter Weltkrieg
Am 23. Januar 1945 begann die Belagerung Elbings durch die Rote Armee. Die Stadt mit ihrer strategisch wichtigen Lage wurde bis zum 10. Februar von der Heeresgruppe Mitte nun als Heeresgruppe Nord (Oberbefehlshaber Georg-Hans Reinhardt, danach Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner) verteidigt. Ihre Verbände kämpften unter schweren Verlusten in Westpreußen und Pommern, die Reste der Truppen wurden von der Kriegsmarine aus den Ostseehäfen evakuiert.
Am Ende lagen 60 Prozent der Gebäudesubstanz der Stadt in Trümmern (insgesamt 5.255 Gebäude). Alle Baudenkmäler waren stark beschädigt, nur sechs Häuser in der Altstadt blieben stehen, darunter das Kramer-Zunfthaus und das Postamt. Etwa 5.000 deutsche Soldaten fielen, viele Zivilisten verließen die belagerte Stadt und ertranken bei der Flucht vor Massakern und Vergewaltigung durch die bolschewistischen Invasoren im Frischen Haff.
Bekannte, in Elbing geborene Personen
- Wilhelm Eduard Albrecht (1800–1876), Staatsrechtler (→ Göttinger Sieben)
- Georg Bessau (1884–1944), Kinderarzt und Direktor der Universitäts-Kinderklinik und Poliklinik
- Karl Heinrich August Burow (1809–1874), Mediziner und Chirurg
- Günter Kuhnke (1912–1990), Marineoffizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Reinhold Felderhoff (1865–1919), Bildhauer
- Grete Mildenberg (1902–?), Arbeiterin und Politikerin (KPD)
- Günter Raabe (1916–1977), Leutnant der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Max Reimann, (1898–1977), Politiker (KPD, SED)
- Manfred Riebe (geb. 1938), Lehrer
- Ferdinand Schichau (1814-1896), Maschinenbau-Ingenieur
- Christian Wernike (1661–1725), Epigrammatiker
Filmbeiträge
Damals zu Hause - Elbing - Land an der Weichsel (1937, Kulturfilm)
Verweise
Fußnoten
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