Karthaus

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Karthaus

Karthaus wappen.png
Staat: Deutsches Reich
Gau: Westpreußen
Landkreis: Karthaus
Provinz: Westpreußen
Flucht.jpg
Karthaus befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Karthaus ist eine deutsche Stadt in Westpreußen. Sie liegt 30 Kilometer westlich von Danzig am Klostersee.

Geschichte

Zuerst schrieb man den Ort noch Carthaus, erst ab ungefähr 1860 setzte sich die Schreibweise „Karthaus“ durch.

Ihren Namen verdankt die Stadt Kartäusermönchen, die 1380 aus Böhmen nach Pomerellen berufen wurden. Drei Jahr später gründeten sie das Kloster „Marienparadies“. Die Kartäusermönche lebten in Isolation, kamen aus ihrer Klause nur zum Speisen und Beten. Die Mönche konzentrierten sich auf das Jenseits nach dem Motto „memento mori“ (Bedenke, dass Du sterben musst).

Das Dach des Klosters ist in Form eines Sargdeckels gestaltet, auch das Innere ist eher düster und dunkel. Vom Deutschen Ritter-Orden wurde das Kloster mit großen Zuwendungen bedacht und dessen Besitz beträchtlich erweitert. In den umliegenden Wäldern wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein Torf gestochen. Auf den Rodungen rund um das Kloster wurden evangelische Siedler aus Pommern angesetzt. 1418 wird ein Gasthaus in Karthaus erwähnt.

Während der s.g. Reformationszeit wurde das Kloster arg in Mitleidenschaft gezogen, die Zahl der Mönche sank auf vier.

1826 wurde der asketische Orden von Preußen aufgelöst und das Kloster nebst Ländereien vom preußischen Staat beschlagnahmt. Erst seit diesem Zeitpunkt begann sich um das Kloster herum eine weltliche Stadt zu bilden. 1842 kam es zu Ausschreitungen der Polen und Kaschuben gegen die Deutschen. Aus Danzig kamen schließlich die schwarzen Husaren, die Leibgarde der preußischen Könige.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Karthaus ein Marktflecken, der um 1848 insgesamt 817 Einwohner zählte (511 Katholiken, 273 Evangelische und 33 Juden). 1851 besuchte König Friedrich Wilhelm IV. Carthaus. Daran erinnert heute noch ein Denkmal. Die Karthäuser Lutherkirche wurde erst 1887 eingeweiht. 1894 erhielt Karthaus Eisenbahnanschluss.

Am 8. Februar 1920 rückt die polnische Armee in Karthaus ein, denn nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages gehörte Karthaus nun angeblich zu Polen. Nachdem Westpreußen im Zuge des Vertrages von Versailles dem wiedergegründeten Polen als Zugang zur Ostsee zugeschlagen wurde, verließen viele Deutsche das Gebiet. 1910 waren von den ca. 70.000 Einwohnern des Kreises Karthaus 27,8% Deutsche, 1921 nur noch 7,8%.

Es kam zu einer Volksabstimmung über die Staatsangehörigkeit. Die Deutschen, die bei dieser Abstimmung für Deutschland gestimmt hatten, wurden später vom Polnischen Staat ausgewiesen. Wer für Polen optierte, wurde nach der deutschen Rückeroberung 1939 benachteiligt. In den Jahren 1919–1926 verließen insgesamt etwa 700.000 Deutsche diese Gebiete.