Traumulus

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FILM

Traumulus.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Traumulus
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 98 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Froelich-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Carl Froelich
Regieassistenz: Rolf Hansen
Produzent: Carl Froelich
Musik: Hansom Milde-Meißner
Ton: Hans Grimm
Dialogregie: Erich Ebermayer
Dialogbuch: Robert A. Stemmle
Kamera: Reimar Kuntze
Bauten: Franz Schroedter
Maske: Max Papyka,
Charlotte Pfefferkorn
Aufnahmeleitung: Arno Winckler
Schnitt: Gustav Lohse
Besetzung
Darsteller Rolle
Emil Jannings Direktor Professor Niemeyer
Hilde Weissner Jadwiga, seine Frau
Harald Paulsen Fritz, sein Sohn
Hildegard Barko Olga, Dienstmädchen bei Niemeyer
Wilhelm P. Krüger Schimke
Hannes Stelzer Kurt von Zedlitz, Gymnasiast
Hans Joachim Schaufuß Hans Klausing, Gymnasiast
Hans Richter Graf Franz von Mettke, Gymnasiast
Rolf Müller Emmerich Frommelt, Gymnasiast
Alexander Kraft Hohenlohe Erwin Putzke
Hilde von Stolz Schauspielerin Lydia Link
Herbert Hübner Landrat von Kannenwurf
Ernst Waldow Assessor Mollwein
Otto Stoeckel Polizei-Inspektor Hoppe
Bruno Fritz Ober-Sekretär Tamaschke
Hugo Froelich Schutzmann Patzkowski
Gaston Briese Schutzmann Bellert
Max Rosen Schutzmann Krebs
Walter Steinbeck Major Kleinstüber
Walter Werner Sanitätsrat Brunner
Karl Etlinger Fabrikant Meier
Hans Brausewetter Rechtsanwalt Falk
Harry Frank Oberlehrer Schwenk
Ernst Legal Bäckermeister Schladebach
Else Ehser Fräulein Wetterhahn, Schneiderin
Rolf Moebius
Achim Schmidt
Werner Vogt
Peer Baedeker
Peter Jeger
Hermann Braun
Eberhard Schott
Walter Bienenstein
Rudolf Klicks

Traumulus ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1935. Die Uraufführung fand am 23. Januar 1936 in Berlin (Ufa-Palast am Zoo) statt.

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch besonders wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Die kleine norddeutsche Garnisonstadt liegt verschlafen im Halbdunkel des erwachenden Tages, dem Vortage der feierlichen Einweihung des Denkmals Kaiser Wilhelm I., die in Gegenwart seines erlauchten Enkels Wilhelms II. vor sich gehen soll. — Aus dem Hause des Bäckermeisters Schladebach tritt ein junger Mensch, sich vorsichtig umblickend, auf die dämmrige Gasse, um dann eilig weiterzulaufen. — An dem großen, kalten backsteinernen Gebäude des Königlichen Gymnasiums hält er an und klettert hastig auf einer heruntergelassenen Strickleiter zum oberen Stockwerk empor. — Im Schlafsaal des Königlichen Gymnasiums sind die Pensionäre eifrig mit ihrer Morgentoilette für den sonntäglichen Kirchgang beschäftigt. Der junge v. Zedlitz wird von den andern gehänselt, wo er wohl die ganze Nacht gewesen sei, ob er sich vielleicht gar verliebt habe?

Am sonntäglichen Stammtisch sitzen die Honoratioren der Stadt. Wir erfahren, daß Professor Niemeyer, Direktor des König'. Gymnasiums, von seinen Schülern „Traumulus" genannt, für den morgen stattfindenden Festakt ein Festspiel vorbereitet, das von ihm selbst geschrieben ist. — Niemeyer trifft nach dem Kirchgang auf seinen alten Widersacher, den Landrat v. Kannewurf, der es nicht vergessen kann, daß man Niemeyer ausgerechnet in seinen Bezirk strafversetzt hat.

Um so mehr freut sich Kannewurf, heute in Gegenwart der Honoratioren Niemeyer den neuesten Stadtklatsch entgegen schleudern zu können. Einer der Pensionäre Niemeyers, der junge Zedlitz, ist in Begleitung der Schauspielerin Lydia Link vom Stadttheater in einem etwas anrüchigen Lokale, dem „Goldenen Pfau", gesehen worden. Niemeyer will es nicht glauben; der junge Zedlitz ist sein Lieblingsschüler und stammt aus altem Geschlecht von tadellosem Ruf. Aber die vorgebrachten Einzelheiten bestimmen ihn zu einer Untersuchung der Angelegenheit. Kurt v. Zedlitz gibt den Besuch des Lokals zu, verschweigt aber, das er später mit der Schauspielerin nach deren Wohnung gegangen ist. Er tut das auf Rat vor Fritz, dem Sohn Niemeyers aus dessen erster Ehe. Fritz ist ein ewiger Korpsstudent mit sehr leichten und lockeren Manieren, der nur seine Korpsstudentallüren und die Weiber im Kopfe hat. Er steht mit seiner Stiefmutter Jadwiga, die aus sehr kleinbürgerlichen Verhältnissen kommt und sehr jung und sehr hübsch ist, auf seltsam vertrautem Fuße.

Er pumpt sich auf die unverschämteste Weise von ihr Geld; sie löst Fritzens Wechsel ein. Während auf dem Marktplatze die Generalprobe für den Festakt stattfindet, „tagen" in der Backstube des Bäckermeisters Schladebach die Mitglieder der verbotenen Verbindung „Anti-Tyrannia", Schüler und Pensionäre des Königl. Gymnasiums. Die Polizei hat Wind von der Sache bekommen. Auf Anordnung des Landrats wird die ganze Gesellschaft ausgehoben. Zedlitz, der aus seinem von Niemeyer verhängten Hausarrest ausgebrochen ist, um seinen Mitschülern ins Gewissen zu reden und sie zur Auflösung der Verbindung zu bewegen, was ihm jedoch nicht gelingt, wird mitverhaftet. —

Niemeyer ist aufs tiefste erregt und erschüttert, als er von der Festnahme seiner Schüler hört. Eine Welt stürzt ihm zusammen. - In maßlosen Zorn läßt er sich hinreißen, den jungen Zedlitz aufs tiefste zu beleidigen und ihm das Haus zu verbieten. Aus verletztem Ehrgefühl heraus kann Zedlitz kein Wort zu seiner Verteidigung vorbringen; ohne Hut und Mantel - - stürmt er hinaus. — Es kommt zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen Niemeyer und dem Landrat. Dieser, auf der Polizeiwache ängstlich geworden, ordnet die allgemeine Suche nach dem verschwundenen Schüler an. Niemeyer beteiligt sich selbst an der Suche. —

Bei seiner Frau Jadwiga findet er nicht das geringste Verständnis für seine Lage, nicht einmal Teilnahme. Jadwiga interessiert nur das bevorstehende Fest. In dieser Nacht wird es „Traumulus“ klar, daß die Welt der Antike und des Humanismus, in der er lebt, völlig unwirklich ist. Er erkennt die Fehler seiner bisherigen Erziehungsmethoden. Wenn Zedlitz jetzt zurückkehrt, wird er ein völlig neues Leben beginnen. Aber er kommt nicht mehr. dazu. An Zedlitz' Bahre muß „Traumulus" inmitten der Schüler seinem Primus das sagen, was er dem Lebenden hätte sagen sollen. Doch aus diesem Sterben erwächst ihm die Hoffnung auf eine neue Jugend und auf eine neue Zeit.


Anmerkungen

Das gleichnamige Bühnenstück „Traumulus“ von Arno Holz und Oskar Jerschke war einst ein Schlager aller Schauspielbühnen. Es galt in seiner Schilderung kleinstädtischer gesellschaftlicher Zustände als ziemlich frei und scharf.[1]

Filmplakate

Der Film

Verweise

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 47, 24. November 1935