Viebig, Wilhelm

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Oberst Wilhelm Viebig

Wilhelm Albrecht Dietrich Viebig (Lebensrune.png 3. Juni 1899 in Horst bei Blumenthal, Ostpriegnitz; Todesrune.png 16. Januar 1982 in Bad Driburg, Kreis Höxter) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Divisionskommandeur im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Hauptmann Wilhelm Viebig auf dem Ostpreußen „Gimpel“, der 1936 mit Hermann von Oppeln-Bronikowski beim Dressurreiten der Mannschaft olympisches Gold gewann.

Viebig trat am, je nach Quelle, 3. oder 8. September 1916 als Fahnenjunker in die Reitende Abteilung des Feldartillerie-Regiments „General-Feldzeugmeister“ (1. Brandenburgisches) Nr. 3 ein, wo er am 14. August 1917 zum Leutnant befördert wurde. Am 28. November 1918 wurde er Ordonnanzoffizier im Stab des Artilleriekommandeurs 64, am 20. Dezember 1918 wurde er Adjutant seiner bei der Demobilisierung befindlichen Stammabteilung.

Nach dem Weltkrieg in die Vorläufige Reichswehr übernommen, kam er als Batterieoffizier in die 4. Batterie des Artillerie-Regiments 3. Dort wurde er am 1. April 1925 zum Oberleutnant befördert. Am 1. März 1930 wurde er an die Kavallerie-Schule (Hannover) kommandiert, wo er am 1. April 1933 zum Hauptmann befördert wurde. Als solcher war er auch an der Vorbereitung deutscher Reiter für Wettbewerbe, aber vor allem für die Olympische Spiele 1936 zuständig. Am 1. Oktober 1936 wurde er Batterie-Chef bei der Reitenden Artillerie-Abteilung 1 (Insterburg) und am 1. Januar 1937 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1937 übernahm er die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 23.

Zweiter Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn wurde er dann mit der Führung des auf dem Truppenübungsplatz Döberitz neu aufgestellten Artillerie-Regiments 257 beauftragt und am 1. April 1940 noch vor dem Westfeldzug zum Oberstleutnant befördert und zum Kommandeur ernannt. Am 10. November 1941 während des Ostfeldzuges wurde er zum Stab der Armee von Manstein (Stab der 11. Armee) kommandiert, um dort als Stabs-Offizier der Artillerie zu fungieren. Am 12. Januar 1942 (mit Wirkung vom 1. Januar) übernahm er dann das Artillerie-Regiment 23, wo er am 1. Februar 1942 zum Oberst befördert wurde. Am 19. Oktober 1942 wurde er dann Kommandeur des Panzer-Artillerie-Regiments 93.

Am 12. April 1944 wurde er in die Führerreserve OKH (III) versetzt. Am 15. Mai 1944 erfolgte seine Ernennung zum Führer des Reserve-Wehrkreis-Kommandos III. Am 14. Juli 1944 wurde er zum 12. Divisionsführerlehrgang kommandiert und anschließend am 5. August 1944 zum Stab des Oberbefehlshabers West kommandiert. Am 10. August 1944 wurde er als Oberst mit der Führung der 277. Infanterie-Division beauftragt. Sein Vorgänger Generalleutnant Albert Praun wurde Anfang August 1944 von der Invasionsfront abberufen, noch rechtzeitig vor der Umschließung des Kessels von Falaise, wo die Division dem LXXIV. Armeekorps (unter General der Infanterie Erich Straube) bei der Heeresgruppe B (unter Generalfeldmarschall Günther von Kluge, ab 16. August 1944 unter Generalfeldmarschall Walter Model) unterstellt war.

Die Division erlitt große Verluste, aber als der Ausbruch befohlen wurde, versuchte Oberst Viebig jeden einzelnen Mann mitzunehmen. Schließlich retteten sich 2.500 Mann der Division, wobei nur noch 1.000 Mann kampfeinsatzfähig waren. In Stolberg bei Aachen sammelten sich diese Divisionsreste, die dann mit der Reichsbahn nach Ungarn verlegt wurden. Hier vereinigte sich die Truppe mit der dort in Aufstellung befindlichen 574. Volks-Grenadier-Division (Division der 32. Welle). Am 4. September 1944 wurde die Division in 277. Volks-Grenadier-Division umbenannt, wenngleich sie nie Divisionsstärke erreichte. Am 1. Januar 1945 wurde Wilhelm Viebig Generalmajor und offiziell Kommandeur der Division, die im Endkampf an der deutschen Westfront beinahe vollständig vernichtet wurde, aber nie kapitulierte.

„Die Aufstellung sollte eigentlich bis zum 10. Oktober 1944 beendet sein, verzögerte sich jedoch aufgrund des zu spät eingetroffenen Ersatzes, der zudem aus infanteristisch nicht ausgebildeten Angehörigen der Kriegsmarine und Luftwaffe sowie bisher Uk-Gestellten bestand. Ab dem 29. Oktober 1944 wurde die Division in 47 Transportzügen in die Eifel verlegt, um dort die 347. Infanterie-Division am Westwall nördlich von Losheim abzulösen. Bis zum Beginn der Ardennen-Offensive musste die Division einen Frontabschnitt von rund 40 km zwischen Huppenbroich bis Udenbreth übernehmen. Aufgabe der Division bei der am 16. Dezember 1944 beginnenden Ardennen-Offensive war es, die feindliche HKL zwischen Hollerath und Udenbreth zu durchstoßen, die Ortschaften Rocherath und Krinkelt zu nehmen und über Elsenborn auf Vervier vorzustoßen. Bis zum 20. Dezember gelang es der Division mit Unterstützung der 12. SS-Panzer-Division, die beiden Ortschaften zu nehmen, erlitt dabei aber schwere Verluste, so dass sie zu weiteren Angriffsoperationen nicht mehr in der Lage war. Am 21. Dezember sollte die Division im Verband der 3. Panzergrenadier-Division den Ort Elsenborn und die sog. Hohe Mark besetzen. Der Angriff der 3. Panzergrenadier-Division wurde durch die feindliche Artillerie zerschlagen, wogegen die 277. Volksgrenadier-Division die Hohe Mark nehmen und halten konnte. Anfang Januar 1945 erhielt die Division Ersatz aus Marine- und Luftwaffen-Soldaten mit geringem Ausbildungsstand. Bei den Kämpfen um die Ortschaften Rocherath und Krinkelt erlitt die Division erneut schwere Verluste. Bis Ende Januar 1945 war sie wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückgedrängt worden. Anfang Februar 1945 wurde die Division auf die zweite Bunkerlinie des Westwalls im Raum Schleiden - Blumenthal zurück gedrängt. Die infanteristische Stärke betrug noch 800 Mann. Sie wurde von der 2. US-Infanterie-Division bedrängt, die auf Dreiborn und Hellenthal vorstoßen wollte. Das Grenadier-Regiment 991 mußte aufgrund der schweren Verluste aufgelöst werden. Anfang März 1945 waren die amerikanischen Angriffe im Bereich der Division abgeschlossen und die Division konnte sich in der zweiten Westwall-Linie zur Verteidigung einrichten. Am 5. März 1945 wurde durch das LXVII. Armeekorps eine größere Absetzbewegung befohlen, wodurch die neue HKL der Division zwischen Nöthen und Blankenheimerdorf verlief. Die Stärke der Division betrug noch ein verstärktes Regiment. Am 6. und 7. März zog sich die Division weiter bis an die Ahr zurück. Teile der Division waren bei der Verteidigung von Andernach eingesetzt. Am 8. März erhielt die Division den Befehl, die Linie Dedenbach – Glees, rund 10 km vom Rhein entfernt, zu besetzen. Die Kampfstärke betrug noch 300 Mann. Der Divisionsstab geriet am 9. März 1945 in Niederlützingen in Gefangenschaft. Geringe Teile der Division konnten sich im Anschluß noch auf das ostwärtige Rheinufer retten und zog dann über Kassel kämpfend in den Harz.“[1]

Kriegsgefangenschaft

Am 7. März 1945 geriet er im Brohltal in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde am 9. März 1945 an die Briten übergeben. Am 24. April 1945 wurde er in das Kriegsgefangenenlager Trent Park verlegt. Am 23. Juli 1946 wurde er über das Lager 300 (Camp 300) in das Island Farm Special Camp XI verlegt. Am 13. Mai 1948 wurde er zwecks Repatriierung in das Camp 186 (Berechurch Hall Camp, Colchester) verlegt, am 17. Mai 1948 wurde er endgültig entlassen.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende arbeitete er bis 1951 als Reitlehrer bei der britischen Besatzungsarmee, 1952 wurde er beim Warendorfer Vorbereitungs-Lehrgang Ausbilder der Military-Reiter (Vielseitigkeitsreiter) des Deutschen Olympischen Komitees. 1953 wurde er Direktor des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts Warendorf. Als solcher entdeckte er viele spätere bekannte Reiter, darunter den erfolgreichen Dressurreiter und Pferdewirtschaftsmeister Jürgen Ovenhausen. Generalmajor a. D. Viebig war Mitautor des Buches „Olympia der Reiter 1972“.

Familie

Wilhelm war der Sohn des Landwirts und Rittergutpächters (von 1895 bis 1912; zuletzt wohnhaft in Bendelin) Wilhelm August Viebig (Lebensrune.png 16. April 1867 in Görike; Todesrune.png 24. Januar 1928 im Lazarus-Krankenhaus in Berlin) und seine am 12. November 1895 in Granzow geehelichte Frau Martha Gertrud Elisabeth, geb. Pfister (1870–1952). Das Paar hatte insgesamt acht Kinder. Wilhelms jüngerer Bruder war Brigadegeneral der Bundeswehr Hasso Viebig, sein Vetter war der Ritterkreuzträger Oberst Hans Viebig (1897–1961). Zu seinen Schwagern gehörte Ritterkreuzträger General der Artillerie Friedrich Wilhelm Hauck (1897–1979).

Ehe

Hauptmann Viebig heiratete am 6. Dezember 1933 seine Verlobte Svea von Krieger (1901–1988). Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen:

  • Svea (Lebensrune.png 1935)
    • ∞ 1965 Coelestin von Zitzewitz (1938–2016), zwei Kinder (Alexa und Christian), o¦o 1981
  • Anna-Christiane Viebig (Lebensrune.png 1940)
    • ∞ Albrecht von Klitzing (1925–2016)

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten