Sigel, Walter
Walter Sigel ( 12. Januar 1906 in Ulm; gefallen 8. Mai 1944 bei Trondheim)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Flugzeugführer, Schlachtflieger, Oberst und Eichenlaubträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Walter Sigel trat 1934 in das Infanterie-Regiment 10 der Reichswehr ein. 1935 wurde er als Oberfähnrich zur Luftwaffe versetzt, am 1. April 1937 wurde er als Hauptmann Staffelführer in der I. Gruppe des Stuka-Geschwaders 167. Sigel übernahm die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 76 nach dessen Aufstellung am 1. Mai 1939 als Kommandeur, was er auch noch zur Zeit des Neuhammer Stuka-Unglücks war.
Zweiter Weltkrieg
Zu Beginn des Polenfeldzugs führten von ihm kommandierte Stukas den ersten Luftangriff des Zweiten Weltkriegs durch. Der Angriff auf die militärischen Anlagen und Verbände der Stadt Wielun begann etwa zeitgleich mit dem Angriff der „Schleswig-Holstein“ auf die Westerplatte in Danzig. Teils wird dieser Luftangriff als eigentlicher Kriegsbeginn gesehen.[2]
Nach Polen kam er im Westfeldzug 1940 in Frankreich sowie beim Unternehmen „Adlerangriff“ zum Einsatz. Als Major und Kommandeur der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 3 erhielt er für seine Tapferkeitsleistungen am 21. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[3]
Am 1. September 1941 erfolgte unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant die Ernennung zum Kommodore des Sturzkampfgeschwaders 3. Mit diesem nahm er am Balkanfeldzug teil und wurde am 24. April 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold[3] ausgezeichnet.
- „In der See- und Luftschlacht im Mittelmeer zeichneten sich bei der Zerschlagung der britischen Geleitzüge ein Sturzkampfgeschwader unter Führung des Majors Sigel, die Jagdstaffel des Hauptmanns Belser sowie die Besatzungen von zwei Kampfflugzeugen mit den Kommandanten, Gruppenkommandeur Major Linke, und Oberstleutnant Schulte besonders aus.“ — Wehrmachtbericht vom 21. Juni 1942
Im Juli 1942 verlegte das Geschwader auf den nordafrikanischen Kriegsschauplatz. Dort erhielt er am 2. September 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (116. Verleihung).[3]
Ende 1943 wurde Sigel Oberst und als solcher am 1. Januar 1944 zum Fliegerführer Nord (West) ernannt.
Fliegertod
Bei einem Inspektionsflug stürzte sein Fieseler „Storch“ nach Feindkontakt am 8. Mai 1944 in den norwegischen Trondheimfjord, wobei Sigel ums Leben kam. Oberst Walter Sigel ruht auf der Kriegsgräberstätte in Byaasen/Trondheim-Havstein. Endgrablage: Reihe 6, Grab 5.
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 17. September 1939
- 1. Klasse am 20. Juni 1940
- Frontflugspange für Kampf- und Sturzkampfflieger in Gold
- Deutsches Kreuz in Gold am 24. April 1942 als Major der I./Stukageschwader 3
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 21. Juli 1940 als Hauptmann und Gruppenkommandeur der I./Sturzkampfgeschwader 3
- Eichenlaub am 2. September 1942 (116. Verleihung) als Oberstleutnant und Geschwaderkommodore des Schlachtgeschwaders 3
Verweise
- Sigel, Walter, Lexikon der Wehrmacht
- Sigel, Walter, ww2awards.com (englischsprachig)