Wasser für Canitoga
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Wasser für Canitoga |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Bavaria Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Bavaria Filmkunst Verleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Herbert Selpin |
Regieassistenz: | Auguste Barth |
Drehbuch: | Walter Zerlett-Olfenius |
Vorlage: | Hans Rehfisch (Bühnenstück) |
Produktionsleitung: | Carl W. Tetting |
Musik: | Peter Kreuder (Unter Verwendung eines alten schottischen Volksliedes) |
Ton: | Karl-Albert Keller |
Kamera: | Franz Koch, Josef Illig |
Kameraassistenz: | Josef Koch |
Standfotos: | Rudolf Reißner |
Bauten: | Ludwig Reiber, Artur Schwarz, Willi Depenau |
Aufnahmeleitung: | Gustav Lautenbacher, Adolf Essek, Erich Frisch, Erich Frisch |
Schnitt: | Lena Neumann |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hans Albers | Captain Oliver Montstuart alias Bauingenieur Nicholsen |
Charlotte Susa | Lilly, Wirtin des Tanzlokals „Eldorado“ |
Peter Voss | Chefingenieur der Canitoga A.G. Capitain Gilbert Trafford |
Hilde Sessak | Winifred Gardener, Sekretärin und Braut von Gilbert |
Josef Sieber | Ingenieur Ingram |
Heinrich Kalnberg | Sprengmeister Reechy |
Andrews Engelmann | Ruski |
Karl Dannemann | Dyke |
Hans Mierendorff | Old Shatterhand |
Heinrich Schroth | Gouverneur |
Katja Bennefeld | Straßenmädchen in der Silvesternacht |
Peter Busse | Silvesterfeiernder |
Beppo Brem | Sprengmeister bei der Sabotage |
Ernst Fritz Fürbringer | Sheriff von Canitoga |
Carl Wery | Vorarbeiter Westbrook |
Henry Pleß | Vormann an der Pressluftzentrale |
Willy Rösner | Bauarbeiter Reeve |
Wilhelm H. König | 2. Arbeiter an der Baustelle |
Arthur Reinhardt | 1. Arbeiter an der Baustelle |
Arnulf Schröder | Lagerarzt an der Baustelle |
Bruno Ziener | Professor Deutsch |
Max Harry Ernst | Gast beim Empfang des Gouverneurs |
Fritz Reiff | Ormand, Adjutant des Gouverneurs |
Herta de Salvador | Barfrau in der Werkskantine |
Ernst Rotmund | Der Herr Direktor in der Silvesternacht |
Louis Brody | Jonny |
Lydia Schulenburg | |
Walter Bechmann | |
Lydia Schulenburg |
Wasser für Canitoga ist ein Abenteuerfilm von Hans Albers aus dem Jahr 1939. Der Film wurde in dem Zeitraum Oktober 1938 bis Februar 1939 in Carrara (Italien), und Rüdersdorf bei Berlin gedreht. Die Uraufführung fand am 17. März 1939 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnung
- Prädikat
- künstlerisch wertvoll
Handlung
An der Baustelle des Wasserleitungs - Projektes der Cantloga - Limited am Mount Jefferson im nördlichen Kanada hat der zweite Ingenieur Oliver Montstuart den Vorarbeiter Westbrook erschossen. Westbrook verdiente den Tod mehrfach, weil er in schnöder Gewinnsucht das Leben vieler Arbeitskameraden auf das Spiel gesetzt hatte und bewußt Sprengstoffladungen verdoppelte, um den Bau zu sabotieren.
Ihm ging es einmal darum, den Ingenieur Monistuart unschädlich zu machen, der für Sprengungen im Bau-Abschnitt verantwortlich war. Als empörte Arbeiter sich auf Westbrook stürzen wollen, um ihn zur Verantwortung zu ziehen, schiebt er Montstuart die Schuld an dem Unglück zu. Über diese unverschämte Behauptung aufgebracht, will Oliver den Lügner zwingen, die Wahrheit zu bekennen. Westbrook zieht ein Messer und wirft damit nach Montstuart. In Notwehr greift dieser zur Pistole und schießt den Saboteur nieder.
Da er bei dieser Tat keine Zeugen hatte und der Chefingenieur Trafford, ein ehemaliger Frontkamerad Monistuarts, den Beteuerungen seines Freundes, er habe nur die Hälfte der Sprengladung zur Verwendung freigegeben und außerdem Westbrook in Notwehr erschossen, keinen Glauben schenkt, flieht er in die Berge. - In der darauf folgenden Silvesternacht taucht in Canitoge, einem sehr kleinen Städtchen am Lamerlen-River ein Mann auf, der dem steckbrieflich gesuchten „Mörder“ Oliver Montstuart ähnlich sieht.
Nur heißt dieser nicht Montstuart, sondern nennt sich Nicholsen. In Wirklichkeit ist es natürlich der gesuchte Montstuart, der zuerst ein seinen alten Freund Reechy, mit dem er am Mont Jefferson und auf früheren Baustellen zusammen gearbeitet hat, besuchen will. Reechy ist vom Spiel entsetzt, er fürchtet für Olivers Leben. Oliver dagegen treibt das weiter und besucht in der Silvesternacht das einzige Tanzlokal von Cantioga, das Eldorado. Lilly, die dort Wirtin ist, findet Gefallen an Oliver und bittet den ebenso entsetzten wie erstaunten Chefingenieur der Cantioga, Trafford, sich des Mister Nicholsen an zunehmen und ihm eine Stellung zu verschaffen. Trafford, mit Oliver allein, hält diesem das Unmögliche seines Beginnens und vor allem die ungeheure Gefahr, erkannt zu werden und damit als Mörder vor den Richter zu kommen, vor und versucht Oliver ein zweites Mal zum Fliehen zu überreden. - Mit dem Erfolg, daß Oliver am nächsten Tage an der Baustelle am Lamerlan-River auftaucht. In der Kantine des Baubetriebes trifft er Lilly, die schöne bekannte der Silvesternacht wieder. Sie ist auch hier Kantinenpächterin. Noch eine andere Frau kreuzt Olivers Lebensweg hier oben, Winifred, Sekretärin und Braut des Chef-Ingenieurs Trafford, in Traffords Abwesenheit stellt sich Oliver als neuer Mitarbeiter dem Ingenieur Ingramm, der Trafford vertritt vor. Ingramm ist von diesem Zuwachs auf der Baustelle nicht beglückt, denn er fürchtet mit Recht in Oliver einen Gegner, dem er nicht so ohne weiteres gewachsen ist. Als Trafford von seinem Neujahrsbesuch in Canitoga zurückkehrt und Oliver auf seiner Baustelle sieht, versucht er, ihn unter allen Umständen vom Merlan-River fortzubringen. Oliver aber bleibt.
Es ist ihm an der Arbeitsstelle verschiedenes aufgefallen, seine Aufmerksamkeit ist rege geworden, und bald verschafft er sich Gewissheit, daß auch hier Sabotageakte verübt werden. Diesmal soll ihm der Urheber nicht entkommen! Ingenieur Ingramm, der durch die Anwesenheit Nicholsens empfindlich gestört ist, entdeckt, daß Nicholsen in Wahrheit Montstuart ist. Inzwischen hat aber Olivers alter Freund, wichtige Einzelheiten erfahren von Ingrams Plänen, die gleichfalls das Bauvorhaben sabotieren wollen. Bevor er sie Oliver mitteilen kann, wird er in einen Hinterhalt gelockt und erschossen. Ingram nützt die Gelegenheit aus und bringt seine Beschuldigungen vor. Trafford habe den Mörder Montstuart bereits einmal Jefferson geschützt, er schütze ihn hier am Lamerlan-River wieder, Nicholsen, oder besser gesagt Montstuart aber zu dem Mord an Westbrook einen neuen hinzugefügt, er habe Reechy getötet, da er von dieser Seite eine Entdeckung fürchte. Aufs äußerste empört stürzen sich die Arbeiter auf Oliver und wollen íhn lynchen. Winifred Gerdener, Traffords Braut, hat sich inzwischen entschieden, ihr Leben fortan mit, dem Olivers zu verbinden, da sie ihn liebt, und sie gesteht diese Liebe zu Oliver Trafford. Trafford, der durch diese Erklärung schwer getroffen ist, will Oliver nun wegen des Mordes an Westbrook anzeigen und der Polizei übergeben. Da die durch Ingram aufgepeitschten Arbeiter Oliver suchen, um den vermeintlichen Mörder zur Rechenschaft zu ziehen, kann Ingramm inzwischen ungestört einen Caisson, der mit großer Mühe im Flußbett des Lamerlan- Rivers versenkt ist, undicht machen. In letzter Minute nimmt es Oliver, der die Arbeiter inzwischen zur Besinnung gebracht hat, Luft auf sich, den Senkkasten abzudichten.
Er setzt dabei sein Leben aufs Spiel, denn er muß im Senkkosten bei ungeheuer Aufdruck Beschädigungen ausbessern. Während in der Kantine der Besuch des Gouverneurs, der die Baustelle besichtigt, gefeiert wird, gelingt es Oliver, die schwerste Arbeit seines Lebens zu vollenden. Er bessert das Leck im Senkkasten aus und läßt sich unter Aufbietung seiner letzten Kräfte wieder ausschleusen. Sterbend meldet er die Gruppe, die aus Habgier und Spekulationssucht die sichten der Verschwörer Fertigstellung des Wasserleitungsbaues für Canitoga mit allen Mitteln verhüten wollten. Wie Westbrook - ein Werkzeug der Verschwörer war, so ist auch Ingramm mit im Komplott und mit ihm die Kantinenwirtin Lilly. Westbrooks Witwe. Unter Androhung von Gewalt hat Oliver, bevor er in den Caisson stieg, Lilly zum Geständnis gebracht. Der Wasserleitungsbau ist gerettet, Oliver aber bezahlt mit seinem Leben den Kampf um Wasser für Canitoga.
Wissenswertes
Mit Produktionskosten in Höhe von 1.385.000 Reichsmark war „Wasser für Canitoga“ einer der teuersten Filmproduktionen des Deutschen Reichs in der Zeit des [Nationalsozialismus].
„Wasser für Canitoga“ wurde am 10. März 1939 in München uraufgeführt. Die Berliner Erstaufführung fand am 17. März 1939 im Ufa-Palast am Zoo statt. Der Film wurde für die Jugend ab 14 Jahren freigegeben.
Noch vor Kriegsausbruch 1939 wurde der Film auch in den Niederlanden, wo er ab April 1939 bis in das Jahr 1940 hinein ununterbrochen lief, und in Ungarn aufgeführt. Im Oktober 1940 fand „Wasser für Canitoga“ seine Erstaufführung im deutschbesetzten Dänemark.
Der von Hans Albers vorgetragene Peter Kreuder-Song „Goodbye Johnny“ wurde ein veritabler Gassenhauer, einer der populärsten Filmschlager bis 1945 überhaupt. Aufgrund unverkennbarer Ähnlichkeiten der nachmaligen, von Hanns Eisler komponierten DDR-Nationalhymne mit den ersten Takten des Kreuder-Hits streute sein Schöpfer bereits in den 1950er Jahren den Vorwurf, die DDR und Eisler hätten sich des geistigen Diebstahls schuldig gemacht. Die Textzeilen zu Kreuders „Goodbye Johnny“ schrieb Hans Fritz Beckmann.
Ludwig Reiber entwarf die Bauten, Willi Depenau und Artur Schwarz führten sie aus. Rudolf Pfenninger zeichnete für die filmtechnischen Tricks verantwortlich.
Filmbeitrag
Good by Johnny aus dem Film "Wasser für Canitoga".
Der Film