Zimmermann, Karl (1893)
Karl Zimmermann (auch Carl; 29. November 1893 in Walldüren, Baden; 25. Oktober 1964 in Stuttgart) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Erster Weltkrieg
Karl Zimmermann trat am 8. März 1915 als Fahnenjunker in das Württembergische Heer ein. Beim Train-Bataillon Nr. 14 (Transport und Truppenversorgung) wurde er am 18. Februar 1916 zum Leutnant befördert. Sein Offizierspatent wurde dabei, wie damals üblich, rückwirkend zum 1. Oktober 1914 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Orden und Ehrenzeichen verliehen.
Zwischenkriegszeit
Zimmermann wurde 1919 als Leutnant mit seinem alten Rangdienstalter in die Reichswehr übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Fahr-Abteilung 13 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in die 5. Fahr-Abteilung übernommen. Dort wurde er die nächsten Jahre als Adjutant eingesetzt. Am 1. Mai 1924 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann in die 3. (Preuß.) Eskadron (Reiterei) der 5. Fahr-Abteilung nach Kassel versetzt. Bei dieser wurde er die nächsten Jahre eingesetzt. Bereits am 1. Februar 1929 wurde er dann zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er zum Chef der 3. Eskadron der 1. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Gumbinnen ernannt. Diese Position übte er für ca. zwei Jahre aus. 1930/31 wurde Rittmeister Zimmermann in die 3. (Preuß.) Kompanie der 5. Kraftfahr-Abteilung nach Kassel versetzt. Nach einem Jahr Dienst wurde er 1931/32 in die 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg bei Stuttgart versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 als Major zum Kommandeur der Kampfwagen-Abwehr-Abteilung 15, mit dem Tarnnamen Kraftfahr-Abteilung Würzburg B, auf dem Truppenübungsplatz Münsingen ernannt. Mit dieser wurde er der 2. Kraftfahr-Brigade unterstellt. Bei der Enttarnung der Verbände während des Übergangs zur Wehrmacht wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Panzer-Abwehr-Abteilung 15 in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Im gleichen Jahr verlegte er mit seiner Abteilung nach Büdingen.
Zweiter Weltkrieg
Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges im Sommer 1939 wurde Zimmermann weiterhin in dieser Funktion eingesetzt. Im Rahmen der 15. Infanterie-Division bezog er dann Stellungen im Westen. Durch die Umbenennung seiner Abteilung wurde er Mitte März 1940 zum Kommandeur der Panzerjäger-Abteilung 15[1] ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er seine Abteilung dann in den Westfeldzug, danach gab er sein Kommando über die Abteilung ab. Zimmermann wurde Mitte August 1940 in das Oberkommando des Heeres (OKH) nach Berlin versetzt. Dort wurde er beim Waffen-Prüf-Stab eingesetzt, wo er zum 1. Januar 1941 zum Oberst befördert wurde. Am 1. April 1942 wurde er zum Abteilungsleiter im OKH ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Dezember 1944 zum Generalmajor befördert. Er blieb bis zum Kriegsende im OKH eingesetzt.
Chronologie
- 8.3.1915 Eintritt in die Train-Ersatz-Abteilung Nr. 14 (zuvor als Train-Bataillon bezeichnet)
- 10.7.1916 kommandiert zum Stab der Munitions- und Train-Kolonne des XIV. Armeekorps
- 4.3.1917 Adjutant des Staffelstabes 66
- 16.4.1917 kommandiert zur Ib-Abteilung des XII. Armeekorps
- 6.8.1917 Adjutant des Staffelstabes 66
- 18.12.1917 kommandiert zur Ia-Abteilung des XII. Armeekorps
- 21.3.1919 Ordonnanzoffizier im Stab des III. Bataillons/Reichswehr-Schützenregiment 25
- 1.10.1920 in der Fahr-Abteilung 11
- 1.4.1924 Adjutant der Fahr-Abteilung 5 (Ludwigsburg) [laut Stellenbesetzung]
- 1.5.1925 in der 3. Eskadron/5. Fahr-Abteilung (Kassel) [laut Stellenbesetzung]
- 1.5.1929 Chef der 3. Eskadron/1. Fahr-Abteilung (Gumbinnen) [laut Stellenbesetzung]
- 1.4.1931 in der 3. Kompanie/5. Kraftfahr-Abteilung (aus Stuttgart-Bad Cannstatt, wobei die 3. und 4. Kompanie in Kassel stationiert waren)
- 1.4.1932 in der 7. Batterie/Artillerie-Regiment 5 (Ludwigsburg)
- 1.5.1933 im Stab des Gruppenkommandos 2 (Kassel) [laut Stellenbesetzung]
- 1.11.1933 Chef der 3. Kompanie/5. Kraftfahr-Kampf-Abteilung 5 (Kassel)
- später Umbenennung in Panzer-Abwehr-Abteilung 37
- 1.10.1934 Kommandeur der Kampfwagen-Abwehr-Abteilung 15 (Münsingen) [laut Stellenbesetzung]
- 15.10.1935 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 15 (Würzburg)
- 10.11.1938 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 15 (Büdingen) [laut Stellenbesetzung]
- Mitte März 1940 in Panzerjäger-Abteilung 15 umbenannt (Westfeldzug 1940)
- 15.9.1940 Gruppenleiter im Prüfungsstab des Heereswaffenamtes
- 7.4.1942 Abteilungschef in der Amtsgruppe für Industrielle Rüstung und Munition im Heereswaffenamt (Wa I Rü Mun 2)
- Das HWA war in Friedenszeiten dem Oberbefehlshaber des Heeres unmittelbar unterstellt, seit Beginn des Polenfeldzugs am 1. September 1939 jedoch dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres Friedrich Fromm.
Familie
Karl Zimmermann war der Sohn des Anstaltsvorstehers Regierungs- und Fürsorge-Rat Philipp Zimmermann und dessen Gemahlin Marie, geb. Link. Leutnant Zimmermann heiratete am 12. Mai 1921 seine Verlobte Else Habich, aus der Ehe sind zwei Kinder (Söhne) entsprossen ( 1922 und 1925).
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 8.3.1915 Fahnenjunker
- 18.2.1916 Leutnant (ohne Patent)
- 20.12.1918 Patent vom 23.6.1914 erhalten
- 1.7.1922 neues RDA vom 1.10.1914 erhalten
- 1.5.1924 Oberleutnant
- 1.2.1929 Rittmeister
- 1.4.1931 umernannt zum Hauptmann
- 1.6.1935 Major
- 1.2.1938 Oberstleutnant
- 1.1.1941 Oberst
- 1.12.1944 Generalmajor
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Großherzoglich Badischer Orden vom Zähringer Löwen, Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern
- Hamburger Hanseatenkreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen am 23. April 1940
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 13.6.1940
- Spange zum EK I am 20.6.1940
- Allgemeines Sturmabzeichen
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- II. Klasse am 1.9.1943