Zymalkowski, Felix

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Korvettenkapitän a. D. Dipl.-Chem. Prof. Dr. rer. nat. Felix Zymalkowski

Felix Zymalkowski (Lebensrune.png 13. August 1913 in Berlin-Grünau; Todesrune.png 17. August 2004 in Bonn) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän, Schnellbootsflottillenchef und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie Wissenschaftler, Fachautor und Professor für Pharmazeutische Chemie in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Prof. Dr. Otto-Erich Schultz und Prof. Dr. Felix Zymalkowski, 1960.jpg
  • 8.4.1934 Offizieranwärter der Reichsmarine (Crew 34)
    • 8.4.1934 bis 13.6.1934 Infanterie-Ausbildung in der 2. Kompanie/II. Schiffsstammabteilung der Ostsee (II. S.S.O.) in Stralsund-Dänholm
  • 26.4.1934 Seekadett (Ernennung)
    • 14.6.1934 bis 26.9.1934 seemännische Ausbildung als Kadett an Bord des Segelschulschiffs „Gorch Fock“
    • 27.9.1934 bis 26.6.1935 Bordausbildung auf dem Leichtem Kreuzer „Karlsruhe“
  • 1.10.1934 Obermatrose
    • Ausbildungsreise
  • 1.1.1935 Oberstabsmatrose
    • 27.6.1935 bis 31.3.1936 Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik (Klassenbester)
  • 1.7.1935 Fähnrich zur See
    • weitere Schulungen
  • 1.1.1937 Oberfähnrich zur See
  • 1.4.1937 Leutnant zur See
  • 1.4.1939 Oberleutnant zur See
    • September 1939 bis November 1939 Flottenkommandant der 2. Schnellbootsflottille
    • Flaggleutnant im Stab der 2. Schnellbootsflottille
    • Dezember 1940 bis November 1941 Flottenkommandant der 1. Schnellbootsflottille in Kiel; Einsatzgebiet: norwegische Gewässer, Schwarzes Meer, französische Küste und östliche Ostsee
      • 27.11.1940 bis November 1942 Kommandant auf Schnellboot S 22, S 39 und S 67
        • Am 15.1.1942 wurden „S 29“ (Kapitänleutnant Manfred Schmidt), „S 39“ ((Kapitänleutnant Zymalkowski), „S 103“ sowie „S 108“ (Oberleutnant zur See Karl-Friedrich Künzel) mitsamt ihren Besatzungen der 2. Schnellbootsflottille unterstellt. Am 19.3.1942 erhielt die 2. Schnellbootsflottille mit „S 67“ (Kapitänleutnant Zymalkowski) ein neues Boot. Es stieß aber erst am 27.3.1942 zur Flottille.
  • 1.9.1941 Kapitänleutnant
    • Dezember 1941 bis November 1942 Flottenkommandant der 2. Schnellbootsflottille in Emden; Einsatzgebiet: norwegische Gewässer, Englischer Kanal, südliche Nordsee und finnische Gewässer
      • In der Nacht des 9. Juli 1942 konnte die 2. Flottille (Kapitänleutnant Klaus Feldt) neue Erfolge vermelden: In der Bucht von Lyme attackierten die S-Boote S 48, S 50, S 63, S 67, S 70, S 104 und S 109 einen Konvoi und versenkten dabei einen holländischen, drei norwegische Frachter und den Trawler „Manor“. S 67 (Kapitänleutnant Felix Zymalkowski) versenkte den britischen Motor-Tanker „Pomella“.
      • Im Juni 1942 ersetzte die Kriegsmarine die 8. Schnellbootsflottille mit der 6. Flottille, welche am 21. Juni mit den Booten S 71, S 73, S 74, S 75 und S 114 in Tromsö eintraf und bereits am nächsten Tag ihre Basis in Kirkenes erreichte. Am frühen Morgen des 30. Juni 1942 begaben sie die fünf Boote auf ihre erste Feindfahrt, in dem sie ein Minenfeld am Kola-Zufluß legten. S 69, S 76 und S 113 der 6. Flottille verblieb als „Schnellbootgruppe Narvik“ mit Oberleutnant Gerhard Meyering (S 76) als Kommandeur. S 68 verlegte nach Trondheim zur Reparatur und kehrte nicht später mehr nach Kirkenes zurück. Die 8. Schnellbootsflottille, welche sich jetzt aus den Booten S 42, S 44, S 45 und S 46 zusammensetzte, kehrte nach Deutschland zurück und wurde am 10. Juli 1942 aufgelöst. Es dauerte bis 1. Dezember 1942, als die 8. Schnellbootsflottille unter dem Kommando von Kapitänleutnant Felix Zymalkowski neu gebildet wurde.
    • 1.12.1942 bis 8.5.1945 Chef der 8. Schnellbootsflottille in Kiel; Einsatzgebiet: Küste Norwegen, südliche Nordsee, Murmansk (Eismeerfront), Englischer Kanal, Ostsee
  • 1.3.1943 Korvettenkapitän
    • 10. April 1945 Ritterkreuz für die Versenkung von 11 Schiffen mit 35.000 BRT, eines Zerstörers, von fünf Sperrfahrzeugen (Sperrbooten) und dem Abschuß von vier Flugzeugen durch die Schnellboote seiner Flottille. Zu diesem hatte er 139 Feindfahrten absolviert.

Nachkriegszeit

Zymalkowski geriet bei Kriegsende in britische Kriegsgefangenschaft bzw. Internierung, aus der er im Oktober 1945 (nach einer vereinzelten Quelle erst Oktober 1947[1]) entlassen wurde. Anschließend nahm er das Studium der Chemie an der Christian-Albrechts- Universität Kiel auf und legte bei Otto Diels das Diplom-Chemiker-Hauptexamen ab. Die Promotion folgte bereits 1948 mit einer unter Leitung seines väterlichen Freundes Karl Wilhelm Rosenmund angefertigten Dissertation mit einem Thema aus der stickstofffreien Substanzklasse der Phenollaktone am Pharmazeutischen Institut in Kiel. 1952 bestand er die Pharmazeutische Staatsprüfung, erhielt die Approbation als Apotheker und habilitierte sich 1955 für das Fach Pharmazeutische Chemie mit einer Arbeit über die Darstellung von Chinolylcarbinolen und deren Umwandlung in Desoxybasen. Von 1958 bis 1959 war er Oberassistent an der Universität Kiel, von 1959 bis 1963 war er ordentlicher Professor für Pharmazeutische Chemie an der Universität Hamburg an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie Direktor des Instituts für Pharmazeutische Chemie, von 1963 bis 1978 war er Professor für Pharmazeutische Chemie an der Universität Bonn (ebenfalls Leiter des Pharmazeutischen Instituts) sowie zugleich von 1968 bis 1969 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Seine Arzneistofforschung setzte er noch bis zur Fertigstellung der letzten Dissertation Ende 1982 fort.

Tod und Huldigung

Prof. Dr. rer. nat. Felix Zymalkowski (1).png
Prof. Dr. rer. nat. Felix Zymalkowski (5).png
Nur wenige Tage nach seinem 91. Geburtstag starb am in Bonn Felix Zymalkowski, emeritierter ordentlicher Professor für Pharmazeutische Chemie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und langjähriger Direktor des Pharmazeutischen Instituts. Geboren 1913 in Berlin, besuchte er das Berlinische Gymnasium Zum grauen Kloster und studierte nach dem Abitur 1930 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin breit angelegt Naturwissenschaften mit den Fächern Chemie, Physik, Zoologie, Botanik und Biologie. Geringe Berufsaussichten in den Jahren des Umsturzes bewogen ihn aber, 1934 sein Studium abzubrechen und als Seeoffiziersanwärter in die Reichsmarine einzutreten. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Felix Zymalkowski Oberleutnant zur See und Kommandant eines Schnellbootes, seit 1943 Korvettenkapitän und Chef einer Schnellbootflottille. Nach Ende des Krieges und kurzer Kriegsgefangenschaft nahm er gezielt das Studium der Chemie an der Christian-Albrechts- Universität Kiel auf und legte bei Otto Diels das Diplom-Chemiker-Hauptexamen ab. Die Promotion folgte bereits 1948 mit einer unter Leitung seines väterlichen Freundes Karl Wilhelm Rosenmund angefertigten Dissertation mit einem Thema aus der stickstofffreien Substanzklasse der Phenollaktone am Pharmazeutischen Institut in Kiel. Als Assistent bei Rosenmund ergänzte er das Chemiestudium durch das der Pharmazie. Nach einer verkürzten Praktikantenzeit in der Hof-Apotheke in Kiel bestand Felix Zymalkowski 1952 die Pharmazeutische Staatsprüfung und erhielt nach der damals üblichen Kandidatenzeit die Approbation als Apotheker erfolgte die Habilitation für das Fach Pharmazeutische Chemie mit einer Arbeit über die Darstellung von Chinolylcarbinolen und deren Umwandlung in Desoxybasen. Seit 1958 Oberassistent am Pharmazeutischen Institut in Kiel, folgte er 1959 einem Ruf als Nachfolger von Karl Kindler auf den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie an der Universität Hamburg nahm er einen zweiten Ruf auf das Ordinariat für Pharmazeutische Chemie und als Direktor des Pharmazeutischen Institutes an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in der Nachfolge von Karl Winterfeld an. Er lehrte hier von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1978 pharmazeutische Chemie und hat während dieser Zeit dieses Fach an der Bonner Universität sowie die Entwicklung des Pharmazeutischen Instituts entscheidend geprägt und gefördert. Seine Arzneistofforschung setzte er noch bis zur Fertigstellung der letzten Dissertation Ende 1982 fort.
Den Forderungen für das Fach Pharmazie konnte er während seiner Amtszeit als Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (1968/69) das nötige Gewicht verleihen. Durch zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten an einem für 240 Studenten gebauten Institut in Bonn-Poppelsdorf gelang es ihm, nicht nur für 430 Pharmaziestudierende erträgliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern schließlich durch die Errichtung eines zweiten Instituts in Bonn-Endenich sowie durch die dringend erforderlich gewordene Erweiterung des Lehrkörpers für etwa 800 Studierende die modernen Ausbildungsmöglichkeiten entsprechend einer damals neuen Ausbildungsordnung zu schaffen. Wer dann bei Zymalkowski studieren durfte, lernte einen außergewöhnlichen und engagierten Hochschullehrer kennen. Der Dialog mit den Studierenden war dabei trotz extremer Belastungen in einem harten Numerus- Clausus-Fach entscheidender Bestandteil seiner Vorstellung von erfolgreicher und nachhaltiger Lehre. Der Forscher Zymalkowski, von Haus aus synthetischer Arzneistoff- Chemiker mit richtungsweisenden Ideen und unbestechlichem Urteil, hat in seinen wissenschaftlichen Arbeiten die Substanzklassen der Aminoalkohole, Aminosäuren, der so genannten Antiaminosäuren, der N-Heterocyclen sowie der Laktone unter vier Themenschwerpunkten bearbeitet: Ausgehend von arzneistoffsynthetischen Studien an stickstoffhaltigen Heterocyclen wandte er sich schon früh der Bearbeitung von Fragen zu, die die Zusammenhänge zwischen Konfiguration und biologischer Wirkung betreffen. Er war einer der ersten in Deutschland und darüber hinaus, der sich mit der logischen Verknüpfung von stereochemischen Eigenschaften und pharmakologischen Profilen der Substrate systematisch auseinandergesetzt hat. Stereoselektiver Zugang und die Bestimmung der Absoluten Konfiguration der rigidisierten Arzneistoffmoleküle waren ihm schon Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts vertrautes Terrain. Bahnbrechenden Arbeiten auf diesem Gebiet der Struktur-Wirkungsbeziehungen haben ihm internationale Anerkennung eingebracht. Sie umfaßten die Gebiete der indirekten Sympathomimetika vom Typ Norephedrin-Homologer mit stabilisierter Molekülform, die ihren Ausgangspunkt im Ephedrin, dem Hauptinhaltsstoff der Meerträubelpflanze, hatten.
Dabei ließen die durchgeführten systematischen Molekülveränderungen eindeutig den Pyridin- und Heterocyclen-Chemiker durchscheinen. Seine besonderen Erfahrungen auf diesem Gebiet spiegeln sich auch im Methodicum Chimicum wider, dessen Band über Kohlenstoff-Stickstoff- Verbindungen er herausgegeben hat. Weitere von ihm bearbeitete Arzneistoffgruppen waren Schmerz- und Antimalariamittel sowie Verbindungen mit Wirkung gegen Viren, Bakterien und Pilze, dieses in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Bonner Parasitologen. Die Alkaloid-Arbeiten als zweiter Schwerpunkt hatten zwar schon in Kiel mit einer neuen Nikotin-Synthese begonnen. Während seiner weiteren Forscherkarriere waren es dann aber ganz unterschiedliche Aspekte, unter denen das Leitmotiv Alkaloid behandelt worden ist. Es waren dann zunächst strukturanalytische Arbeiten an Coca-Alkaloiden, die sich über hydrogenolytische Strukturabwandlungen an China-Alkaloiden fortsetzten und ihre Krönung in zahlreichen Totalsynthesen z. B. des Pukatein, des Xylopenins oder des 1-Aza-des-N-Berbins fanden. Die Problematik der katalytischen Hydrierungen hatte Zymalkowski ebenfalls bereits in Kiel am Institut von K. W. Rosenmund aufgegriffen. Seine umfangreichen Erfahrungen auf diesem Gebiet führten konsequenterweise zur ersten deutschsprachigen Zusammenfassung dieses Stoffgebietes in seiner viel beachteten, 1965 erschienenen Monographie Katalytische Hydrierungen im organisch-chemischen Laboratorium, die Arbeitsmethodik, Leistungsfähigkeit und Grenzen dieser Verfahren vermittelt. Diese immensen eigenen Erfahrungen bildeten schließlich eine wesentliche Grundlage für den gemeinsam mit seinen Schülern verfaßten und 1980 von ihm herausgegebenen Teilband über Reduktionen des Houben-Weyl - Handbuch über Methoden der organischen Chemie. Ebenso wie die katalytischen Hydrierungen sind auch die Hydrogenolysen in seinem wissenschaftlichen Oeuvre ein Gegenstand grundsätzlicher Untersuchungen gewesen. Ein Schwerpunkt dieser Arbeiten bildete dabei die Stereochemie der Kernhydrierung mehrfach substituierter Aromaten. In Bonn sind dann noch Arbeiten über die Isolierung und Strukturaufklärung von Wirkstoffen aus Arzneipflanzen hinzugekommen. Dabei vermochte er sein kritisches Augenmaß, das er sich vor allem auch im Wettstreit spektroskopischer und chemischer Strukturanalytik von Naturstoffen bewahrt hat, seinen Schülern weiterzugeben. Zusammen mit O. E. Schultz hatte er bereits früher auf diesem Gebiet als Koautor das Buch Die quantitative Bestimmung der Alkaloide in Drogen und Drogenzubereitungen verfasst. Er war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, u. a der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. Hier gehörte er jahrzehntelang dem Herausgebergremium des Archivs der Pharmazie an und war dann in Anerkennung seiner großen Verdienste für die Pharmazie und für die mit Idealismus, Energie, Nüchternheit und Klarheit geleistete Arbeit als Vorsitzender der Rheinischen Landesgruppe der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft in den besonders schwierigen Aufbaujahren ab 1983 über zwanzig Jahre Ehrenmitglied der DPhG.
Eine weitere hohe Anerkennung und Ehrung seiner wissenschaftlichen Arbeiten wurde ihm 1972 durch die Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle/Saale zuteil. Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft ehrte ihn 1975 in Würdigung erfolgreicher Forschungsleistungen mit ihrer höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung, der Karl-Mannich-Medaille. In wissenschaftlichen Diskussionen unbestechlich, fair und sachlich, hat er auch über lange Jahre als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Humboldt-Stiftung seine hohe Fachkompetenz eingebracht. Während seiner gesamten Amtszeit als Direktor der Institute in Hamburg und Bonn haben die Verfasser dieser Zeilen mit Felix Zymalkowski zusammengearbeitet. Für seine Mitarbeiter aus drei Kontinenten fand er attraktive Forschungsthemen zur Bearbeitung in Dissertationen und verstand es, ihnen sein breitgefächertes wissenschaftliches Interesse weiterzugeben und in ihnen die Begeisterung für kreative Tätigkeit zu wecken. Die fruchtbare Arbeit in seinem Institut wird eindrucksvoll durch über 50 Doktorarbeiten und 7 Habilitationen belegt. Zwei weitere Mitarbeiter haben in ihren Heimatländern ebenfalls den langen Weg in Professorenämter geschafft. Über 110 Publikationen tragen seinen Namen, die schwerpunktmäßig aus den Bereichen der Struktur-Wirkungsbeziehungen von Arzneistoffen, der katalytischen Hydrierungen, der stereoselektiven Arzneistoffsynthesen und der Naturstoffchemie stammen. Klar und präzise formuliert und strukturiert waren nicht nur seine Publikationen, sondern auch seine Vorträge und Vorlesungen. Auf internationalen Kongressen war er auch deshalb ein geschätzter Redner. Vortragseinladungen führten ihn so über die westeuropäischen Grenzen hinweg nach Polen und in die CSSR bis nach Indien, Thailand und Japan. Von seinem pädagogischen Talent, seiner einprägsamen Art, komplexe Zusammenhänge bildhaft zu erläutern, haben ganze Generationen junger Pharmaziestudenten für ihre eigene berufliche Entwicklung profitiert und sicherlich seine ruhige, verständnisvolle und faire Art als Prüfer geschätzt. Eine Würdigung wäre sicherlich unvollständig, bliebe die menschliche Seite von Felix Zymalkowski unerwähnt.
In seiner gesamten Laufbahn blieb er stets Neuem aufgeschlossen. Nie wurde ein Frager abgewiesen, immer nahm er sich Zeit für einen Rat. Er hörte sich auch verwegene, kühne Vorschläge geduldig an und gab, wenn angebracht, seine Bedenken ruhig und wohlüberlegt zu erkennen. Lange Jahre vor einer Hochschulreform in den 70er Jahren war er bereits ein moderner Hochschullehrer, der in seine Mitarbeiter stets absolutes Vertrauen setzte und ihnen ebenso die volle Verantwortung für ihre tägliche Arbeit übertrug. Er selbst arbeitete so konzentriert, daß es schien, es sei ihm ein Leichtes, die täglichen Verpflichtungen und Termine in einem großen Institut einzuhalten. In Eile hat man ihn dennoch kaum jemals gesehen. Felix Zymalkowski war nicht nur Wissenschaftler, sondern auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit, gesellig und stets mit einer treffenden Berliner Bemerkung im Köcher, verständnisvoll getragen von Wohlwollen, im Umgang stets liebenswürdig, gelassen und souverän im Auftreten. Er verstand es in seiner sympathischen Art, Menschen für sich einzunehmen, und auch aus diesem Grunde strömten die Mitarbeiter zu ihm in den Arbeitskreis. Unvergessen sind gesellige Begegnungen in seinem Hause, in dem seine allseits verehrte Gattin immer eine charmante Gastgeberin war. Der persönliche Kontakt zu ihm blieb über Entfernungen und die Jahre erhalten. Mit ihm ist nun eine eindrucksvolle Persönlichkeit von uns gegangen. Wir, seine Schüler, seine Mitarbeiter, seine Studenten haben ihren vorbildlichen akademischen Lehrer und Förderer verloren. Die Erinnerung, so sagt Romano Guardini, ist die Dankbarkeit des Herzens. In diesem Sinne werden ihn alle, die ihn kannten, in Erinnerung behalten.[2]

Familie

Korvettenkapitän Felix Zymalkowski heiratete am 27. November 1944 seine Verlobte Barbara Zimmermann, aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen: Katharina (Lebensrune.png 1946) und Brigitte (Lebensrune.png 1948).

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Zymalkowski soll auch die Ehrentafelspange der Kriegsmarine bekommen haben,[3] dies läßt sich jedoch nicht einwandfrei belegen.

Ehrungen

  • 1972 Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle/Saale
  • 1975 Carl-Mannich-Medaille der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG)
  • 1983 Ehrenmitglied der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG)

Schriften (Auswahl)

Felix Zymalkowski war Autor von mindestens 128 Publikationen,[4] u. a.:

  • Zur Kenntnis der Phenollactone. Dissertation, Universität Kiel 1948 (Dissertation)
  • Über die Darstellung von Chinolylcarbinolen und deren Umwandlung in Desoxybasen, Universität Kiel 1955 (Habilitationsschrift)
  • Die quantitative Bestimmung der Alkaloide in Drogen und Drogenzubereitungen, in: „Die chemische Analyse“, Band 47, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1960 (zusammen mit Otto Erich Schultz)
  • Katalytische Hydrierung im organisch-chemischen Laboratorium, in: „Sammlung chemischer und chemisch-technischer Beiträge“, Band 61, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1965
  • Das Pharmazeutische Institut der Universität Bonn, in: „Bonner Universitätsblätter“, 1967, S. 12–16
  • Schwefelhaltige Heterocyclen aus Benzothienyläthylamin, 1976 (mit Gerhard Wolf)

Fußnoten