Model, Walter

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Walter Model (1891–1945); der deutsche Feldherr gehört zu den nur 27 Trägern des Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Otto Moritz Walter Model (Lebensrune.png 24. Januar 1891 in Genthin; Todesrune.png 21. April 1945 bei Duisburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, (seit 1944 Generalfeldmarschall) und während des Zweiten Weltkrieges Oberbefehlshaber verschiedener Armeen und Heeresgruppen sowie 1944 kurzzeitig Oberbefehlshaber West (Heeresgruppen-Kommando D) und zuletzt Oberbefehlshaber Heeresgruppe B (bis 17. April 1945).

Unterschrift

Leben

Walter Model kurz nach der Eichenlaub-Verleihung

Abstammung

Walter Model wurde am 24. Januar 1891 in Genthin als Sohn des Schullehrers und Kantors Otto Paul Moritz Model und seiner Ehefrau Maria Wilhelmine Pauline, geb. Demmer, geboren.

Schulbildung

Dort besuchte er die Bürgerschule, nach der Versetzung seines Vaters nach Erfurt das dortige humanistische Gymnasium, nach einer weiteren Versetzung das Domgymnasium in Naumburg an der Saale. Model galt als stiller, emsiger Musterschüler; wegen seiner schwächlichen Konstitution war er oft vom Turnunterricht befreit. Zu seinen Mitschülern zählte der spätere Generaloberst Hans-Valentin Hube. Ostern 1909 bestand Walter Model das Abitur.

Militär

1909 trat er als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „von Alvensleben“ (6. Brandenburgisches) Nr. 52 ein, kam Ende des Jahres auf die Kriegsschule in Neiße. Am 22. August 1910 wurde er zum Leutnant im I. Bataillon des Inft.-Rgt. Nr. 52 in Crossen befördert. 1912 wurde Leutnant Model Bataillonsadjutant.

Erster Weltkrieg

Generalfeldmarschall Walter Model und General der Panzertruppe Hermann Breith
Vollrath Lübbe (links) und Walter Model

Bataillonsadjutant war Model auch zu Kriegsbeginn, doch bereits am 24. Dezember 1914 wurde er Regimentsadjutant. Ihm wurden schon damals ungewöhnliche Tapferkeit, Einsatzbereitschaft und nie erlahmende Arbeitskraft attestiert. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Mai 1915 wurde er schwer verwundet, am 19. Oktober 1915 erhielt er das Eiserne Kreuz, I. Klasse. Im April 1916 wurde er zu einem Kurzlehrgang für Generalstabsoffiziere nach Sedan kommandiert. Nach dessen Absolvierung wurde Model Brigade-Adjutant bei der 10. Infanteriebrigade, dann Kompaniechef im Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8, wo er sich die zweite schwere Verwundung zuzog, die einen mehrmonatigen Lazarettaufenthalt erforderlich machte.

Nach einem Einsatz als stellvertretender Bataillonskommandeur – er hatte im Februar 1917 wegen außergewöhnlicher Tapferkeit das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern erhalten – wurde er am 7. Juni 1917 als Ordonnanzoffizier zur Obersten Heeresleitung (OHL) nach Bad Kreuznach kommandiert. Das Kommando dauerte bis zum 10. März 1918. Anschließend wurde Model – inzwischen Hauptmann – Zweiter Generalstabsoffizier bei der Garde-Ersatzdivision und ab 30. August 1918 bei der 36. Reservedivision, bei der er auch das Kriegsende und den Rückmarsch in die Heimat erlebte.

Weimarer Republik

  • 1919 Generalstabsoffizier beim XVII. Korps in Danzig dem Grenzschutz Ost zugeteilt, er soll dann Angehöriger des Freikorps Hacketau gewesen sein, war Generalstabsoffizier bei der Reichswehrbrigade 7 in Münster, Westfalen, Kompaniechef im II. Bataillon des Reichswehr-Schützen- bzw. Infanterie-Regimentes 14
  • 1920 Generalstabsoffizier beim Abschnittskommandeur II der Sicherungstruppen, Kompaniechef beim I. Bataillon des Infanterie-Regimentes 14 und Kompaniechef der MG-Kompanie im Infanterie-Regiment 18
  • 1921 Generalstabsoffizier beim Artillerieführer VI in Münster
  • 1925 ab 1. Oktober Kompaniechef der 9. Kompanie des II. Bataillons im Infanterie-Regiment 8 in Görlitz
  • 1928 ab 1. Oktober Generalstabsoffizier bei der 3. Division in Berlin, hier unterrichtete er (getarnt) Taktik und Kriegsgeschichte.
  • 1929 Beförderung zum Major
  • 1930 Versetzung in die 4. Abteilung des Truppenamtes (T4)
  • 1931 Rußlandreise
  • 1932 Ernennung zum Oberstleutnant

Drittes Reich

Model und Martinek besuchen das Hauptquartier der 78. Infanterie-Division an der Kriegsfront; von links: General der Artillerie Robert Martinek (Kommandierender General XXXIX. Panzer-Korps), Oberstleutnant i. G. Heinz Koller-Kraus (Ia 78. Infanterie-Division), Generaloberst Walter Model (Oberbefehlshaber 9. Armee) und Generalleutnant Paul Völckers (Kommandeur 78. Infanterie-Division).

Anfang November 1933 übernahm Model das II. Bataillon des Infanterie-Regimentes 2 in Allenstein, nach Beförderung zum Oberst am 1. Oktober 1934 wurde er am 1. November 1934 Kommandeur des I.R. 2. Am 15. Oktober 1935 wurde Oberst Model Chef der 8. Abteilung im Generalstab des Heeres, in dieser Funktion unternahm er Ende 1937 eine geheime Studienreise nach Spanien, wo die Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt war. Am 1. März 1938 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor, am 10. November 1938 die Ernennung zum Chef des Generalstabes des IV. Armeekorps in Dresden.

Von links (im strategischen Gespräch): Generalleutnant Ralph Graf von Oriola (Kommandeur 299. Infanterie-Division), Oberst Karl Fabiunke (Kommandeur 129. Infanterie-Division), Generaloberst Walter Model (Oberbefehlshaber der 9. Armee), Generalmajor Johann-Heinrich Eckhardt (Kommandeur 211. Infanterie-Division) und Generalleutnant Johann-Georg Richert (Kommandeur 286. Sicherungs-Division) im Herbst 1943.

Zweiter Weltkrieg

Polen- und Westfeldzug

Generalfeldmarschall Model bespricht mit Eichenlaubträger SS-Brigadeführer Heinz Harmel, Kommandeur der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ die Gefechtslage um Arnheim während der Operation Market Garden
Generalfeldmarschall Walter Model (Mitte) mit Oberst i. G Friedrich Wilhelm von Mellenthin (links) und General der Panzertruppe Walther Nehring

Das IV.Armeekorps gehörte zu 10. Armee des Generals von Reichenau, die in Richtung Tschenstochau – Kielce anzugreifen hatte. Bereits am 3. September 1939 hatte das IV. Korps Tschenstochau genommen, am 18. September hatte es seinen Gefechtsstand in Lublin, das aber wieder geräumt und der Roten Armee übergeben werden mußte.

Im Oktober 1939 wurde Generalmajor Model Chef des Generalstabes der neu gegründeten 16. Armee unter General der Infanterie Ernst Busch, die zur Heeresgruppe A unter Generaloberst von Rundstedt gehörte. Am 1. April 1940 wurde Walter Model zum Generalleutnant befördert.

Der Feldzug im Westen begann für die 16. Armee am 10. Mai 1940 um 5.35 Uhr mit dem Einmarsch in Luxemburg, sie sollte die Südflanke des Hauptangriffskeils abschirmen. Erst am 5. Juni 1940 hatte die 16. Armee Angriffsaufgaben. In schweren Kämpfen wurde die französische Hauptkampflinie durchbrochen, die Forts Vaux und Douaumont und die Zitadelle von Verdun wurden genommen. Die letzte große Schlacht war jene um die schwere Festung Toul, bei der 22 französische Generäle, 278 Offiziere und 68.370 Mann in Gefangenschaft gerieten. Am 25. Juni 1940 kapitulierte die französische Regierung.

Am 13. November 1940 wurde Model Kommandeur der 3. Panzer-Division, die ihre Standorte in Berlin und Rathenow hatte.

Rußlandfeldzug

Mitte Juni wurde die 3. Panzer-Division dem XXIV. Armeekorps (mot) unterstellt, das zur Panzergruppe 2 von Generaloberst Guderian gehörte. Diese wiederum unterstand der Heeresgruppe Mitte des Generalfeldmarschalls Fedor von Bock. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum General der Panzertruppen befördert und wurde Kommandierender General des XXXXI. Panzerkorps, das der 9. Armee unter Generaloberst Strauß unterstellt war. Am 16. Januar 1942 wurde Model mit der Führung der 9. Armee beauftragt.

Die 9. Armee befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer ernsten Krisensituation. Durch tiefe Einbrüche der Roten Armee drohte die Armee im Rshew-Bogen eingekesselt zu werden, gleichzeitig bestand große Gefahr für die Heeresgruppe Mitte. Model zog das Armeeoberkommando wieder in Frontnähe vor und ging auch selbst nach vorn. Er mobilisierte die letzten Reserven und sorgte für Nachschub, teilweise auf dem Luftwege. Am 5. Februar 1942 stand das Ergebnis der ersten unter seiner Führung geschlagenen Abwehrschlacht fest: Aus der drohenden Niederlage war ein großer Abwehrerfolg geworden. Am 28. Februar 1942 wurde Model im Führerhauptquartier von Hitler zum Generaloberst befördert und mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Drei weitere Abwehrschlachten sollten in diesem Jahr noch folgen.

Die 9. Armee hatte eine Schlüsselposition inne bei dem Unternehmen „Zitadelle“, der letzten Sommeroffensive der Wehrmacht, die am 5. Juli 1943 begann. Es entwickelte sich die größte Panzerschlacht der Militärgeschichte, die Offensive wurde aber am 12. Juli 1943 abgebrochen. Am 5. November 1943 mußte Model den Oberbefehl über die 9. Armee abgeben und wurde in die Führerreserve versetzt.

Am 7. Januar 1944 wurde Generaloberst Model ins Führerhauptquartier gerufen. Hitler ernannte ihn zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, am 30. März 1944 wurde er zum Generalfeldmarschall befördert und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nordukraine. Als Ende Juni 1944 nach Beginn der sowjetischen Großoffensive die Heeresgruppe Mitte zusammenbrach (die Heeresgruppe, in deren Stab sich unter v. Tresckow viele Widerständler versammelt hatten), mußte Model hier wieder den Oberbefehl übernehmen. Im Juli 1944 erhielt Model das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 5. August 1944 bemerkte Hitler in einer Besprechung zu Ion Antonescu:

„Als General Model die Mittelfront übertragen bekam, habe er mit Recht darauf hinweisen können, daß er eigentlich nur ein Loch, aber keine Front übernähme. Heute aber steht bereits wieder eine Front da.“

20. Juli 1944

Zum Attentatsversuch am 20. Juli 1944 bemerkte Model nur knapp:

„Noch schlechter vorbereitet als der Kapp-Putsch.

Deutsche Westfront 1944/1945

Generalfeldmarschall Model eilte der Ruf voraus, auch schwierige Situationen meistern zu können, so wurde er, als Nachfolger von Günther von Kluge, am 16. August 1944 zum Oberbefehlshaber West, die offizielle Bezeichnung lautete OB West (Hgr. Kdo. D), und gleichzeitig Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B ernannt. Bei der drückenden Überlegenheit der Alliierten konnte er nur zeitweilige Erfolge erringen. Am 17. August 1944, als er seine neue Befehlsstellung in Frankreich übernahm, erhielt er die Brillanten zum Ritterkreuz für seine und seiner Truppen Leistungen bei der Abwehrschlacht im Osten.

Endkampf

Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive im Dezember 1944 und dem Durchbruch der Alliierten wurde seine Heeresgruppe B im sogenannten Ruhrkessel eingeschlossen. Als die militärische Lage aussichtslos wurde, löste er seine Heeresgruppe eigenmächtig auf. Die alten und jungen Soldaten ließ er sofort entlassen, um sie vor der Kriegsgefangenschaft zu bewahren, die anderen konnten selbst entscheiden, ob sie sich ergeben oder durchschlagen wollten.

Tod

Sterbeurkunde aus Dresden, wo Model zuletzt wohnhaft und gemeldet war (Leubnitzer Straße 25), hier allerdings mit der Namensreihenfolge „Walter Otto Moritz“.

Walter Model war einer der wenigen, die es wagten, Hitler energisch zu widersprechen – oft zum Schrecken der umstehenden Stabsoffiziere. Als er bei der Rshew-Schlacht anderer Meinung war als sein oberster Befehlshaber, unterbrach er Hitlers Ausführungen mit den Worten:

„Mein Führer, wer führt die 9. Armee, Sie oder ich?“

Durch seinen oft rüden Umgangston machte er sich viele Feinde. Seine Soldaten allerdings schätzten ihn, sie wußten, daß er ein Herz für die kämpfende Truppe hatte. Im Hinblick auf die Katastrophe von Stalingrad und das Verhalten des Generalfeldmarschalls Paulus sagte er damals:

„Ein deutscher Feldmarschall geht nicht in Gefangenschaft – das ist unmöglich.“

In einem Brief an seine Frau vom 24. März 1945 schrieb Walter Model:

„... lieber tapfer gestorben, als die Freiheit verloren.“

Er blieb seinen Grundsätzen treu und wählte den Freitod. Am 21. April 1945 in einem Waldstück zwischen Lintorf und Wedau, südlich Duisburg, setzte er durch einen Pistolenschuß seinem Leben ein Ende.

Ruhestätte

Seine Begleiter begruben ihn unter einer großen Eiche, wie er es gewünscht hatte. Am 26. Juli 1955 wurden seine sterblichen Überreste exhumiert und auf dem Deutschen Ehrenfriedhof Vossenack unter der Nr. 1074 beigesetzt.

Familie

Am 11. Mai 1921 heiratete Hauptmann Model in Frankfurt am Main seine Verlobte Herta Huyssen (Lebensrune.png 4. Februar 1892; Todesrune.png 1985). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Hella, Christa und Hansgeorg (Lebensrune.png 1. März 1927 in Görlitz; später Offizier der Bundeswehr).

Beförderungen

Wehrmacht

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Drittes Reich

Zweiter Weltkrieg

Literatur

  • Walter Görlitz: Model Strategie der Defendive, Limes Verlag Wiesbaden, 1975, ISNB 3-8090-2071-0
  • Günter Fraschka: ...mit Schwertern und Brillanten, Erich Pabel Verlag Rastatt, 1959
  • Ronald Smelser / Enrico Syring (Hrsg.): Die Militärelite des Dritten Reiches 27 biographische Skizzen Ullstein Verlag Berlin 1995

Fußnoten

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 Hansgeorg Model und Dermot Bradley: Generalfeldmarschall Walter Model (1891–1945) Dokumentation eines Soldatenlebens, Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1785-2, S. XIII–XVII