Breu, Peter Paul

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Peter Paul Breu.jpg

Peter Paul Breu (fälschlicherweise auch Peter-Paul; Lebensrune.png 13. Juni 1915 in Schwabhausen bei Gotha; Todesrune.png 2. August 2001 in Weingarten bei Biberach) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Der Kampfflieger zerstörte unzähliges Feindmaterial und errang drei Luftsiege bei 309 Feindflügen.

Werdegang

Peter Paul Breu II.png

Als Flieger zur Luftwaffe

Unterschrift

Peter Paul Breu war ziviler Flugzeugführer vor seinem Eintritt in die Luftwaffe. Nach der Grundausbildung wurde er zur Luftkriegsschule 2 (LKS 2) nach Berlin-Gatow kommandiert, anschließend an die Flieger-Beobachterschule 2. Nun vollwertiger Kampfflieger kam er am 6. Dezember 1937 nach Finsterwalde in die II. Gruppe/Kampfgeschwader 153 (Fliegergruppe Finsterwalde), die mit Dornier Do 23 (teilweise auch Ju 52 und Ju 86) ausgestattet war. Am 1. Mai 1939 wurde das Geschwader in Kampfgeschwader 3 (Stab, II. und III./KG 3) umbenannt, wobei Leutnant Breu in die 6. Staffel (II. Gruppe) nach Heiligenbeil kam.

Zweiter Weltkrieg

Ausgerüstet mit der Dornier Do 17 Z nahm das Geschwader unter dem Luftwaffenkommando Ostpreußen beim Luftflottenkommando 1 am Polenfeldzug teil. Das Geschwader flog von Elbing (Stab) und Heiligenbeil (II. und III. Gruppe) Einsätze zur Heeresunterstützung an den Weichsel-Übergängen bei Dirschau, bei Graudenz, im Bzura-Kessel, an den Narew-Übergängen, bei Praga und Warschau sowie der Festung Modlin. Nach Beendigung des Polenfeldzuges wurde das Geschwader mit Stab und III. Gruppe nach Würzburg und mit der II. Gruppe nach Schweinfurt verlegt.

Ab dem 10. Mai 1940 nahm das Geschwader beim II. Fliegerkorps unter dem Luftflottenkommando 3 am Westfeldzug 1940 teil. Zu Beginn des Feldzuges flog das Geschwader Einsätze gegen die belgischen Befestigungen und in den Ardennen. Anschließend unterstützte es den Maas-Übergang und die Verfolgung des französischen Heeres bis zur Aisne-Oise. Es nahm am Großangriff der Luftwaffe auf die französische Luftwaffe im Raum Paris teil (Unternehmen „Paula“) und bekämpfte dann die Rückzugsbewegungen und Einschiffungen der Engländer bei Dünkirchen. Weitere Angriffe des Geschwaders wurden gegen Ostende, Zeebrügge und Thourout geflogen. Im Juni flog das Geschwader Angriffe zur Unterstützung des Heeres bei der Schlacht um Frankreich. Nach dem Westfeldzug verlegte das Geschwader mit Stab und I. Gruppe nach Le Culot in Belgien, mit der II. Gruppe nach Antwerpen-Deurne und mit der III. Gruppe nach St. Trond. Bereits ab dem 23. Juni flog das Geschwader unter dem II. Fliegerkorps beim Luftflottenkommando 2 Angriffe gegen England (Unternehmen „Adlerangriff“). Im August 1940 wurde in Le Culot eine Ergänzungsstaffel für das Geschwader aufgestellt. Die Angriffe gegen England wurden bis in das Jahr 1941 fortgesetzt.

Am 16. März wurden der Geschwaderstab sowie die I. und II. Gruppe aus dem Einsatz gezogen und nach Wunstorf bzw. Oldenburg verlegt, um hier auf die Junkers Ju 88 A umgerüstet zu werden. Breu wurde am 3. Februar 1942 verwundet, nachdem er bei der Rückkehr von einem Feindflug anläßlich eines Landeunfalls auf dem Flugplatz Schatalowka-West aus seiner Ju 88 A-4 (Werk-Nr. 1.264) geborgen werden mußte. Dabei starb sein 22jähriger Bordfunker Unteroffizier Gerhard Richter (Lebensrune.png 16. März 1920 in Buchau), sein Beobachter Feldwebel August Fredericksen und sein Bordschütze Unteroffizier Gerhard Walz wurden ebenfalls verwundet.

Ostfeldzug

Ab dem 22. Juni 1941 nahm das gesamte Geschwader am Unternehmen „Barbarossa“ teil. Hierzu war es dem II. Fliegerkorps beim Luftflottenkommando 2 unterstellt und im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Das Geschwader flog Einsätze zur Heeresunterstützung während der Kesselschlacht von Kiew, bei Demjansk, während der Abwehrkämpfe um Rshew, Welikije-Luki, Wjasma, Smolensk und der ersten Schlacht um Charkow. Außerdem flog das Geschwader Luftangriffe gegen Moskau.

Während des Ostfeldzuges wurde Staffelkapitän Breu im Frühjahr 1942 zum Kommandeur der II. Gruppe des Geschwaders ernannt. Als solcher vernichtete er 34 Transportzüge, belegte erkannte Feindstellungen mit Bomben und erkannte während eines Aufklärungsfluges im Raum Kirow einen gegnerischen Panzerdurchbruch. Breu ging zum Angriff über und vernichtete bei einem Feindflug nicht weniger als 26 Panzer. Für die weiterhin durch seine Besatzung abgeschossenen drei Flugzeuge, erhielt Breu am 2. Oktober 1942 das Ritterkreuz. Am 25. Oktober 1942 wurde Hauptmann Breu zum Kommandeur der IV. Gruppe/KG 3 ernannt.

1943–1945

Breu wurde am 1. Juni 1943 als Fachmann in den Stab des Generals der Kampfflieger versetzt und wurde am 1. Dezember 1943 zum Major befördert mit Rangdienstalter (RDA) vom 1. Juni 1943. Beim Endkampf um Deutschland wurde Major Breu am 1. April 1945 auf dem Fliegerhorst Scheppern zum Kommandeur der II. Gruppe/Kampfgeschwader 76 ernannt. Schon zu Beginn des Jahres 1945 schulte das KG 76 unter Robert Kowalewski auf die Arado Ar 234 um. Das Geschwader flog hauptsächlich Einsätze an der Deutschen Westfront, bevor es am 8. Mai 1945 kapitulierte.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft baute sich Major a. D. Breu einen erfolgreichen Mineralölgroßhandel auf.

Auszeichnungen (Auszug)