Briesen (Westpreußen)

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Briesen in Westpreußen)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Briesen

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Westpreußen
Landkreis: Briesen
Provinz: Westpreußen
Einwohner (1880): 4.498
Koordinaten: 53° 17′ N, 18° 57′ O
Flucht.jpg
Briesen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Briesen ist eine deutsche Stadt in Westpreußen im Kulmerland.

Lage

Briesen liegt 20 km nordöstlich von Thorn.

Geschichte

Archäologische Funde zeigen, daß germanische Stämme bereits im 8. Jahrhundert auf der Landbrücke zwischen dem Friedecksee und dem Schloßsee – über die ein alter Handelsweg führte – eine befestigte Wallanlage und frei stehende Behausungen errichteten.

Der Deutsche Ritterorden erhielt 1231 das Kulmer Land mit Briesen, von wo aus er begann, die Pruzzen zurückzuschlagen und zu assimilieren. In einem Dokument vom 28. Juli 1243 legte der päpstliche Legat Wilhelm von Modena fest, daß zwei Drittel der durch den Deutschen Ritterorden eroberten prußischen Gebiete dem Deutschen Ritterorden, ein Drittel den Kulmer Bischöfen gehören sollte. Gemäß diesem Dokument legte Papst Innozenz IV. in einer Urkunde, vom 19. April 1246, die Kulmer Bischöfe als Besitzer (u.a.) von Briesen fest. Dies stellt die erste urkundliche Erwähnung der Stadt dar.

1251 wurde in Briesen die Stiftskirche St. Simon und Juda errichtet, in diesem Zusammenhang ist vermutlich auch die Stadtgründung von Friedeck erfolgt, wie der Name der Stadt zur Zeit des Deutschen Ordens lautete.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erfolgte ein steinerner Neubau der Stiftskirche und der Kulmer Bischof Herman von Prizna ließ um die Stadt herum eine Stadtmauer, und im Nordwesten der Stadt ein Schloß errichten. Im Dreizehnjährigen Krieg (1454–1466) zwischen Polen und dem Deutschen Ritterorden wurden die Stadt, das Schloß und die umliegenden Dörfer vollständig verwüstet. Nach dem Wiederaufbau des Schloßes war dieses bis 1773 Wohnsitz der Kulmer Bischöfe.

Mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 wurde die Stadt, als Teil von Königlich Preußen, in die Polnisch-Litauische Union eingegliedert. 1655 wurde sie im Zweiten Polnisch-Schwedischen Krieg von den Schweden verwüstet.

Nach der Ersten Teilung Polens 1772 kam sie zum Königreich Preußen, lag zwischen 1807 und 1815 wegen des Schandfriedens von Tilsit auf dem Gebiet des Großherzogtums Warschau und war dann wieder preußisch. 1788 wurde sie in Briesen umbenannt. Später folgte der Zusatz Westpreußen. 1792 kam es erneut zu einem verheerenden Brand, wonach das Schloß als Steinbruch für den Wiederaufbau verwendet wurde.

Die Einwohner von Briesen lebten vornehmlich vom Ackerbau und der Brauerei. Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Industrialisierung auch Briesen. Voraussetzung dafür war seine günstige Lage durch seinen seit 1848 bestehenden Kunststraßenanschluß und die Eisenbahn. Den Anschluß zur Hauptbahn stellte die Kreisbahn Briesen her. Im Jahre 1900 bestanden in Briesen u.a. mehrere Fabriken für Zement, Kunstsandstein, Maschinenbau, Fahrzeugbau. Hinzu kamen eine moderne Brauerei, Molkerei, Mahlmühle sowie mehrere Ziegeleien. Seit 1887 war Briesen Kreisstadt des Landkreises Briesen (Westpreußen).

Von 1939 bis 1945 gehörte die Stadt wieder zum Deutschen Reich.

Bekannte, in Briesen geborene Personen