Coeler, Joachim
Joachim Coeler ( 1. Juni 1891 in Posen; 14. Mai 1955 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Werdegang
- 1. April 1912 Eintritt in die Kaiserliche Marine (Crew 1912)
- 1. April 1912 bis 31. März 1913 Grund- und Bordausbildung auf dem Schweren Kreuzer SMS „Vineta“
- 1. April 1913 bis 30. Juli 1914 Marineschule Mürwik und Speziallehrgänge (Artillerie- und Torpedolehrgang)
- 31. Juli 1914 der II. Matrosen-Division zugeteilt
- 7. August 1914 auf dem Panzerschiff SMS „Brandenburg“
- nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter Kapitän zur See Karl Freiherr von Müffling Küstenwachdienst
- 6. März 1915 Versetzung in das Marineflugwesen, wo er eine Flieger- und Flugzeugführerausbildung absolvierte
- er flog über das Kriegsende hinaus bis zum 2. Juli 1919 bei der I. Seeflieger-Abteilung in Putzig, Kiel-Holtenau und Flensburg
- 3. Juli 1919 zur Verfügung der Seefliegerabteilung der Nordsee gestellt
- 31. Mai 1920 Zugführer im Küsten-Regiment Wilhelmshaven
- 19. Oktober 1920 Kompanieführer in der I. Abteilung der Schiffsstamm-Division der Nordsee
- Zugleich wurde er während dieser Zeit zum Schiffsstamm der „Braunschweig“ geführt.
- 1. März 1922 bis 20. Januar 1924 als Divisions- und Wachoffizier auf dem Linienschiff „Braunschweig“
- 27. September bis 24. Oktober 1923 Flak-Lehrgang an der Küsten-Artillerie-Schule
- 21. Januar 1924 Kompanieführer in der Küstenwehr-Abteilung II
- 23. September 1925 Marine-Nachrichtenoffizier
- 1. Juni 1926 Referent der Seetransport-Abteilung der Marineleitung, später in der dortigen Luftschutzgruppe (Abteilung „Luftverteidigung“)
- 20. März 1930 II. Navigationsoffizier und Adjutant auf dem Linienschiff „Schleswig-Holstein“
- 1. Februar 1931 Navigationsoffizier auf dem Linienschiff „Hessen“
- 27. September 1932 als Leiter des Flieger-Versuchs-Kommandos in Warnemünde zur Verfügung der Marineleitung
- 1. Oktober 1933 Übertritt zur noch nicht enttarnten Luftwaffe als Kommandeur der Seebeobachterschule in Warnemünde
- 29. März 1934 zugleich mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Fliegerschule See beauftragt (m.d.W.d.G.b.)
- 1. Oktober 1934 Leiter der Verbindungsstelle des Luftkreis-Kommandos VI (See) in Wilhelmshaven und später beim Stab des Inspekteurs der Seeflieger
- 1. April 1936 Inspekteur der Seeflieger
- Diese Stellung hielt Coeler auch nach der Umbenennung seiner Dienststelle in das Luftwaffen-Kommando See (mit Wirkung zum 4. Februar 1938) bis Ende Januar 1939 inne, die zwischenzeitlich nach Kiel verlegt worden war.
- 1. Februar 1939 Offizier z. b. V. im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin
- 1. April 1939 zum Führer der Marineluftstreitkräfte (FdLuft) als Nachfolger von Hans Geisler ernannt.
- 30. Juni 1939 bis 25. April 1940 Führer der Seeluftstreitkräfte West beim Marinegruppenkommando Ost (MGK West)
- Die Dienststelle der Seeluftstreitkräfte (FdLuft) wurde Ende Juni 1939 in den Führer der Seeluftstreitkräfte West (FdLuftWest) und dem Führer der Seeluftstreitkräfte Ost (FdLuftOst) geteilt, wobei sein Crewkamerad und Freund Generalmajor Hermann Bruch vom 30. Juni 1939 bis 25. April 1940 als FdLuftOst fungierte.
- Der Führer der Seeluftstreitkräfte West verfügte über nur 228 Flugzeuge, ein paar Stuka und Bf 109, aber vorwiegend veraltete Heinkel He 59 und Heinkel He 60. Nichtsdestoweniger widmete er sich seiner Aufgabe mit hoher Kompetenz und legte Minen gegen die Royal Navy und die britische Handelsmarine. Es stellte sich heraus, daß die langsamen, tieffliegenden Doppeldecker sich hervorragend eigneten, bis Mitte Dezember 1939 wurden rund 100.000 BRT britischen Schiffsraumes versenkt.
- Gleichzeitig fungierte Coeler vom 1. Februar bis 15. Oktober 1940 als Kommandeur der 9. Flieger-Division, die u. a. mit dem Kampfgeschwader 4 sowie dem Kampfgeschwader 40 beim Unternehmen „Adlerangriff“ beteiligt waren.
- 16. Oktober 1940 Kommandierender General des IX. Fliegerkorps
- Das Korps unterstand zunächst der Luftflotte 2, dann der Luftflotte 3 mit Gefechtsstand in Soissons und Beauvais in Nordfrankreich. Sein Nachfolger wurde Stefan Fröhlich.
- 14. Dezember 1942 Führer-Reserve OKL
- 30. April 1943 Kommandierender General des in Tutow neu aufgestellten XIV. Fliegerkorps
- Das Fliegerkorps war als Generalkommando für die Transportverbände zuständig war.
- 29. August 1944 Kommandierender General des Generalkommandos der Dienststelle „General der Transportflieger“
- sein Nachfolger wurde Fritz Morzik
- 5. Februar bis 8. Mai 1945 zur Verfügung der Luftflotte Reich gestellt
Beförderungen
- 1. April 1912 Seekadett
- 12. April 1913 Fähnrich zur See
- 22. März 1915 Leutnant zur See
- 25. Dezember 1917 Oberleutnant zur See
- 1. Januar 1924 Kapitänleutnant
- 1. Oktober 1931 Korvettenkapitän
- 1. August 1934 Oberstleutnant
- 1. April 1936 Oberst
- 1. Januar 1939 Generalmajor
- 19. Juli 1940 Generalleutnant
- 1. Januar 1942 General der Flieger
Auszeichnungen (Auszug)
- Abzeichen für Marine Flugzeugführer auf Landflugzeugen
- nach einer anderen Quelle handelte es sich dabei um das Abzeichen für Marine Flugzeugführer auf Seeflugzeugen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Erinnerungsabzeichen des Marineflugwesens am 20. Juli 1920
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Wehrmacht Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- I. Klasse am 2. April 1937
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 26. September 1939
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern
- Zweimalige namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 19. Juni 1940 und 15. Februar 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 12. Juli 1940 als Generalmajor und Kommandeur der 9. Flieger-Division