F. P. 1 antwortet nicht

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FILM

F.P. 1 antwortet nicht.jpg
Filmdaten
Originaltitel: F. P. 1 antwortet nicht
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1932
Laufzeit: 114 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Stab
Regie: Karl Hartl
Regieassistenz: Ernst Rechenmacher
Drehbuch: Walter Reisch,
Kurt Siodmak
Vorlage: Kurt Siodmak (Roman)
Produzent: Erich Pommer
Musik: Allan Gray
Ton: Fritz Thiery
Kamera: Günther Rittau,
Konstantin Tschet,
Otto Baecker
Kameraassistenz: Karl Plintzner,
Ekkehard Kyrath
Optische Spezialeffekte: Theodor Nischwitz
Standfotos: Karl Ewald
Bauten: Erich Kettelhut
Maske: Waldemar Jabs
Aufnahmeleitung: Alexander Schneider-Desnitzky
Schnitt: Willy Zeyn jun.
Besetzung
Darsteller Rolle
Hans Albers Flieger Ellissen
Sybille Schmitz Claire Lennartz
Paul Hartmann Kapitänleutnant Droste
Peter Lorre Bildreporter „Foto-Jonny“
Hermann Speelmans Chefingenieur Damsky
Paul Westermeier Mann mit den Schiffbrüchigen
Arthur Peiser Mann mit Zahnschmerzen
Gustav Püttjer Mann mit Fistelstimme
Georg August Koch 1. Offizier
Hans Schneider 2. Offizier
Werner Schott Matthias
Erik Ode Konrad
Philipp Manning Arzt
Georg John Maschinist
Rudolf Platte Funker auf der F.P. 1
Friedrich Gnaß Funker auf der Lennartz-Werft
Karl Klöckner Verschwörer
Michael von Newlinski Verschwörer
Ilse Trautschold Zimmermädchen
Paul Rehkopf

F. P. 1 antwortet nicht entstand 1932 für die UFA unter der Regie von Karl Hartl. Der in Schwarzweiß gedrehte Spielfilm basiert auf dem 1931 erschienen gleichnamigen Roman von Kurt Siodmak. Es wurden drei Versionen in drei verschiedenen Sprachen gedreht. Die Erstaufführung in Deutschland fand am 22. Dezember 1932 statt. Im Fernsehen wurde er erstmalig im DFF am 17. April 1964 ausgestrahlt, am 15. August 1970 im ZDF. Das Kürzel „F. P. 1“ steht für „Flugplattform 1“, einen schwimmenden Flugplatz in der Mitte des Atlantiks auf halbem Weg zwischen den Kontinenten.

Handlung

Quelle
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Ein Herr im Frack, groß, elegant, sportgestählt, sonnenverbrannt, schreitet mitten durch die tanzenden Paare im Golfklub, quer durch den Park zum Telefonpavillon. „Hotel Atlantic, bitte!“ Gleich darauf hängt ein kleiner komischer Mann mit einem photographischen Apparat am andern Ende der Strippe und erhält sehr diskret den Auftrag, um 11 Uhr nachts die Reporter der größten Zeitungen zur Lennartz-Werft zu schicken. Da würde was los sein! Aber keinen Namen nennen! – Eine schlanke, hübsche, junge Dame im weißen Abendkleid hat ungewollt zugehört. Als sie das Wort Lennartz-Werft hört, wird sie hellhörig. Sie spricht den Herrn an, der aber weicht aus, sie muß sich verhört haben. Im übrigen gefällt ihr der Fremde und sie ihm, sie tanzen zusammen, aber sie erfährt nichts; nur als er gegangen ist, hört sie, daß ihr Tänzer der berühmte Ozeanflieger Ellissen war.

Was hat er mit der Lennartz-Werft zu schaffen? – 11 Uhr nachs! Vor dem geschlossenen Haupttor der Werft haben sich Reporter versammelt, der kleine Fotograf ist auch da. Man alarmiert die Nachtwächter, die von nichts wissen.

Die Dame im weißen Abendkleid kommt gleichfalls im Auto angerast. Es ist Claire Lennartz. Das Ganze scheint falscher Alarm oder ein schlechter Scherz zu sein. Aber was ist denn das? Ein Zimmer der ersten Etage ist erleuchtet. Claire mit zwei Polizisten eilt hin. Einbruch! Das Archiv ist erbrochen, da ist kein Zweifel, die Pläne zu F. P. 1 sind entwendet, die Mappe liegt auf der Erde. Claires Brüder, die Besitzer der Werft, treffen ein, ebenso der Konstrukteur und Erfinder von F.P.1, Kapitänleutnant a. D. Droste. Er erklärt den Polizeibeamten, was F. P. 1 ist: eine verankerte Flug-Plattform, die sich im Ozean erheben soll, auf dem Schnittpunkt von vier Welten, eine Art schwimmender Flugplatz, wo Flugzeuge landen, tanken, reparieren können, wie auf festem Boden und der es ermöglicht, binnen 24 Stunden Erdteil mit Erdteil zu verbinden. –

In der Bar des „Atlantik“ sitzt Ellissen. Claire tritt ein, sagt ihm den Einbruch auf den Kopf zu und gibt sich zu erkennen. Ellissen verliert nicht einen Moment seine Ruhe, und bald darauf kann Claire lachend ihre Brüder samt der Polizei dahin schicken, wo die gestohlenen Pläne liegen. Ellissen wollte nur die Aufmerksamkeit der hohen Direktion auf die genialen Pläne seines Freundes Droste richten. – Der Plan ist geglückt. Die Lennartz-Werke beschließen, das Projekt des F. P. 1 auszuführen. Droste geht gleich an die Arbeit, die ihn für Jahre fesselt. Ellissen, der ewig Ruhelose, plant bereits wieder einen Polarflug. Sein ganzes Wesen sträubt sich gegen die aufkeimende Liebe zu Claire, er will keine Fesseln, er will frei sein. Claire versucht, den geliebten Mann vor neuen Gefahren zu bewahren, und schon glaubt sie sich am Ziel, da kommt ein verlockendes Angebot der Meteor-Werke in Mannheim, die Ellissen ihr neugebautes E-Modell 7000 T. K. für einen Nonstop-Flug Berlin/Berlin zur Verfügung stellen, und begeistert sagt der Flieger zu. Ein kurzer Traum von häuslichem Glück und ruhiger Arbeit ist begraben, der Adler fliegt davon.

Hoch oben im Äther,
Da sind wir meist zu Haus.
Bei 5.000 Meter
Sieht alles anders aus.
Da gibt es keine Grenzen;
Da gibt es keinen Paß,
Der Flieger fliegt
Und fragt nicht wie und was.

In rastloser Arbeit ist auf der Lennartz-Werft das technische Wunder des F. P. 1 entstanden. Drostes Augen sind überall, denn untrügliche Anzeichen beweisen ihm, daß Spionage und Sabotage am Werke sind. Nach 2 Jahren verkünden die Lautsprecher der Radiosender der ganzen Welt, daß das große Werk vollendet ist. Eine kleine Stadt aus Stahl und Glas mit Flughafen, Funkanlagen, Leuchtturm, Reparaturwerkstätten, Hotels und Hangars liegt verankert mitten im Ozean. Der transozeanische Flugverkehr kann beginnen. – Die ganze Welt horcht auf. – In einem kleinen Hafen-Hotel hört ein Mann müde, stumpf und interesselos die Nachricht. Er sieht heruntergekommen und elend aus. Es ist Ellissen, dem alles mißglückte, und der sich wie ein Tier in seinem Elend verkrochen hat. Auch Claire hat er verloren, ihr Herz gehört Droste, dem tapferen, energischen Ingenieur, aber noch hofft Ellissen auf Claires Liebe. Der kleine Papierfächer, den er ihr einst spielend raubte, ist ein Talisman. Claire sieht den Flieger und kann nur noch Mitleid mit ihm haben. – Da geschieht etwas Furchtbares! Ein Ferngespräch zwischen der Werft und F. P. 1 endet damit, daß man erst einen heftigen Wortwechsel, dann deutlich Schüsse hört. Klirrend stürzen Apparate um, schreiende Stimmen verraten einen Kampf auf Leben und Tod.

Plötzlich bricht die Verbindung ab. F. P. 1 antwortet nicht mehr. Was ist geschehen, wo ist Droste, lebt er? Nur ein Flieger kann die Verbindung mit der schwimmenden Insel herstellen, bei dem Sturmwetter kann nur der beste Pilot den Flug wagen. Ellissen! denkt Claire, und eilt zu dem Flieger. Kurz darauf kämpft sich das Flugzeug mit Ellissen und Claire durch Sturm und Regen hinaus aufs Weltmeer. Wie ausgestorben liegt F. P. 1. Ellissen muß mit Seitenwind landen, da die Insel nicht in den Wind gestellt ist, und sein Flugzeug macht Bruch. Ein Boot verläßt eilig den Flughafen. Es ist Darnsky, der Chefingenieur, der feige flieht. Im Sold von Drostes mächtigen Gegnern sollte er das große Werk vernichten. Er war es, der Droste überfiel und schwer verwundete, dann die Flutventile öffnete, den Ölvorrat im Tanklager vernichtete, so daß der Diesel-Motor ausfiel und die Ventile nicht mehr geschlossen werden konnten. Die Mannschaft hatte er im Schlaf durch Gas betäubt. Entsetzt sehen Ellissen und Claire die Verwüstung. Droste kann, schwer verwundet, berichten, was geschah. Als Ellisen sieht, daß Claires Herz seinem Freunde gehört, übermannt ihn der Zorn und die Eiffersucht.

Seinethalben soll die ganze F. P. 1 zum Teufel gehen! Unaufhaltsam sinkt F. P. 1, die beiden Flugzeuge sind beschädigt, und Droste versucht notdürftig, mit wenigen Getreuen eins davon wieder in Stand zu setzen. Trotz seines zerschossenen Arms will er selbst fliegen und Hilfe holen. Eine Tonne Öl würde genügen, um den Diesel in Gang zu bringen und die Ventile zu schließen. Als das Flugzeug notdürftig in Ordnung ist, steht Ellisen davor. Angesichts der furchtbaren Gefahr siegt das anständige Gefühl der Freundschaft über seine Eifersucht. Schimpfend und fluchend klettert er in die Maschine, startet und hebt sich in die Lüfte. Bald darauf hat er ein Schiff entdeckt, stürzt sich ins Wasser, klettert an Bord und funkt um Hilfe für F. P. 1. Von allen Seiten eilen Schiffe und Großflugzeuge herbei. Der Diesel-Motor arbeitet. F. P. 1 ist gerettet! Und Ellissen ...

Vom Nordpol zum Südpol
ist nur ein Katzensprung.
Wir fliegen die Strecke
Bei jeder Witterung.
Wir warten nicht, wir starten,
Was immer auch geschieht –
Durch Wind und Wetter
klingt das Fliegerlied!


Produktion

Da es zur damaligen Zeit praktisch kaum Möglichkeiten zur Synchronisation gab, wurde der Film in drei Versionen gleichzeitig gedreht: Deutsch, Englisch und Französisch. Die drei Darsteller Albers, Veidt und Boyer verliehen der Figur des Ellissen jeweils einen anderen Charakter, was der unterschiedlichen Mentalität der Schauspieler entsprach. Albers gab den handfesten, zupackenden Draufgänger, der bei allem Gepolter jedoch bescheiden bleibt. Während Boyers Ellissen fast gänzlich ohne Draufgängertum auskommt, spielt Veidt den Gentleman-Sportflieger, der sich in Zurückhaltung übt. Durch diese verschiedenen Darstellungen ergeben sich auch verschiedene Spieldauern der Versionen: Die englische und die französische Fassung sind jeweils 25 Minuten kürzer als die deutsche.

Der Film wurde im Zeitraum vom 15. August und 15. Dezember 1932 in Hamburg (Howaldt-Werft), Umgebung von Greifswald, Cuxhaven, Warnemünde (Seeflugzeug-Versuchskommando) und im Ufa-Atelier Neubabelsberg gedreht.

Kritik

Die Idee der Plattform zwischen den Kontinenten scheint aus heutiger Sicht naiv, war sie doch schon ein paar Jahre nach Fertigstellung des Films obsolet. So ganz von der Hand zu weisen war die Idee jedoch nicht, da entsprechende zeitgenössische Pläne existierten. Der deutsche Ingenieur Albert Berthold Henniger hatte ein derartiges Plattformprojekt fertig ausgearbeitet und für die Filmbauten zur Verfügung gestellt.[1]

Lied


Hans Albers – „Flieger, grüß mir die Sonne“ aus dem Film „F. P. 1 antwortet nicht“ von 1932

Filmplakate

Fußnoten

  1. Siegfried Kracauer (30. September 1932). „F. P. 1“ auf der Insel Oie. Frankfurter Zeitung, Nr. 730–732. Abgerufen am 12. Januar 2010


Der Film

englische Version