Die drei Codonas

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FILM

Die drei Codonas.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die drei Codonas
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 109 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Tobis-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Arthur Maria Rabenalt
Regieassistenz: Hans Müller
Drehbuch: Kurt Heuser
Vorlage: Philipp Lothar Mayring (Filmnovelle),
Joachim Friedrich Bremer (Filmnovelle)
Produktionsleitung: Gustav Rathje
Musik: Peter Kreuder
Ton: Oskar Haarbrandt
Kamera: Friedl Behn-Grund
Kameraassistenz: Franz von Klepacki
Standfotos: Richard Wesel
Bauten: Emil Hasler
Kostüm: Reingard Voigt
Aufnahmeleitung: Karl Buchholz,
Otto Jahn,
Alfred Arbeiter
Herstellungsleitung: Herbert Engelsing
Schnitt: Hans Heinrich
Besetzung
Darsteller Rolle
René Deltgen Alfredo Codona
Ernst von Klipstein Lalo Codona
Josef Sieber Vater Edward Codona
Lena Norman Vera Bruce
Annelies Reinhold Lillian Leitzel
Harald Paulsen Flatcher
Ernst Stimmel Tierarzt
Karl Kahlmann Jack Ringling
Leopold von Ledebur Joe Ringling
Ethel Reschke Hopp-Bubi
Walter Lieck Langnase
Fritz Böttger Blondell
Paul Verhoeven Juwelier-Max
Paul Samson-Körner Boxer
Anton Pointner Mustacho
Armin Schweizer Direktor im „Valencia“
Margarete Kupfer Mutter Lieschke
Wilhelm H. König Frankie
Friedrich Ettel Direktor Schuch
Valy Arnheim Auktionator
Otto Stoeckel Sheriff
Klaus Pohl Gnomenhaftes Männchen
Friedl Haerlin Kunstreiterin
Peter Elsholtz Rastelli
Paul Funk Stallmeister
Bernhard Goetzke Clown
Karl Hannemann Farmer Snokes
Werner Pledath Warenhausdirektor
Franz Arzdorf Warenhausmanager
Horst Birr Einsamer Jüngling
Armin Münch Grafiker
Leo Sloma Barwirt
Irmgard Petzold Miss 1914
Chiqui Jonas Girl Nr. 1
Hansjakob Gröblinghoff Ausrufer
Albert Venohr Portier im Wintergarten
Paul Hildebrandt Chefarzt in Kopenhagen
Karl-Heinz Peters Produktionsleiter
Hans Waschatko Arzt bei Ringling
Liesel Eckhardt Scheuerfrau
Maria Köhler 1. Girl bei Ringling
Lucie Becker 2. Girl bei Ringling
Friedgard Moldenhauer-Arzdorf 3. Girl bei Ringling
Irene Fischer 4. Girl bei Ringling
Charlotte Heimburg 5. Girl bei Ringling
Arthur von Diossy Alfredos Arzt
Adolf Fischer Arbeiter an der Pufferküche
Hans Bergmann Kapellmeister bei Ringling
Rose Weidemann Telefonistin
Pia Körner Platzanweiserin im Wintergarten
Christine Großmann Zigarettenverkäuferin
Angelo Ferrari Italienischer Reporter
Kurt Leibfried Alfredo Codona als Kind
Udo Fanselau Lalo Codona als Kind
Jutta Feuge Vera Codona als Kind
Fritz Draeger
Ferdinand Robert
Bruno Tillessen
Walter Flamm
Charles François

Die drei Codonas ist ein Varietèfilm über die Familie Codonas. Die Uraufführung fand am 1. August 1940 in Hamburg statt. Im Kino war der Kulturfilm Eine brasilianische Rhapsodie der Vorfilm.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Ein Bild der Codonas aus der Zeit ihrer größten Erfolge. Lalo Codona, der „Fänger“, Vera Bruce und Alfredo Codona der „Flieger“[1]
Die echten „drei Codonas“. Die Codanas filmten in Hollywood mit Joe E. Brown (als Zirkusclown) und Patricia Ellis (rechts).

Dieser Film nimmt das tragische Schicksal der berühmten Artistengruppe „Die drei Codonas" nur zum Anlaß. Der Ablauf der Geschehnisse hat mit den wirklichen Begebenheiten nichts zu tun und ist frei erfunden.

Der Film will vielmehr, in einer zum Sinnbild verdichteten Form, ein Spiegel des ewigen Varietès sein. Der Wanderzirkus "Codona" steht vor der Versteigerung. Trostlos und verlassen liegt das Zelt am Rande einer kleinen amerikanischen Stadt. Vater Codona, der "Vogelmensch" ist vom fliegenden Trapez abgestürzt und liegt schwer verwundet danieder. Mit seinen beiden Söhnen Alfredo und Lalo und dem Findelkind Vera steht er vor dem Nichts.

Jahre des Elends kommen - aber das Artistenblut bleibt wach. Was der Vater nicht erreicht hat, das Wunder des "Dreifachen Saltos von Trapez zu Trapez", das schwebt seinen Söhnen als großes Ziel vor. Aber noch ist es nicht so weit. Auf einem Rummelplatz in Island sieht ihre bescheidene Schaubude, und Vera ist die Attraktion für des Publikum. Doch eines Tages ist sie verschwunden. Erst nach Jahren trifft Alfredo sie wieder. Im Ringling-Zirkus, wo sie im Luftballett mitwirkt. Tapfer hat sie sich so weit emporgearbeitet und setzt es nun beim Stallmeister durch, daß die beiden Codonas als Stallburschen unterkommen.

In einer leeren Maschinenhalle beginnen die drei Jugendgefährten mit dem Training des „Dreifachen---“. Da bringt das nächste Programm des Ringling-Zirkus eine Sensation für Amerika: das erste Auftreten der deutschen Luffakrobatin Lilian Leitzel. Der Erfolg ist überwältigend. Alfredo, der Lilien bei ihrem ersten Auftreten assistieren muss, gerät ganz in ihren Bann. Aber auch die große Artistin findet Interesse an Alfredo, besonders als sie erfährt, daß er an einer Luftnummer arbeitet, und bald ist es den beiden klar, daß sie füreinander bestimmt sind. In diesem Glücksrausch gelingt Alfredo zum ersten Mal der „Dreifache".

Da bricht der Weltkrieg aus. Lilien Leitzel löst sofort ihre Verträge und fährt nach Deutschland zurück. Von Vater Codona vortrefflich beraten. beginnt jetzt in Übersee der Siegeszug der „Drei Codonas". Aber erst nach Kriegsschluss ändern sie den Weg nach Europa. Im Berliner Wintergarten sehen Lilian und Alfredo sich wieder. Ihre tiefe Verbundenheit hat die Jahre überdauert, und in einer seligen Liebesnacht finden sie zusammen. Aber schon am nächsten Tage muß Lilien fort - in ein neues Engagement. Abseits steht verbittert Vera, die heimlich Alfredo liebt der aber in ihr nur die gute Kameradin sieht, während sie die Liebe, die Lalo ihr in seiner stillen Art entgegenbringt, nicht zu erwidern vermag.

In täglichen Telefongesprächen - oft über viele tausend Kilometer bleiben sich Alfredo und Lilien nahe. Aber sie wollen einander gehören, und so steht es für sie fest, noch im gleichen Jahr von der Varietèbühne endgültig abzutreten. Das letzte Engagement Lilians ist Kopenhagen. Zur gleichen Zeit gastieren die „Drei Codonas" im Berliner Wintergarten, da zerstört ein harter Schicksalsschlag alle Pläne im Kopenhagener Varietè stürzt Lilian tödlich ab. Ein Halteseil war gerissen. Alfredo kann den Verlust Lilians nicht verschmerzen. Sein Abstieg beginnt. Im Ringling-Zirkus, an der Stätte seiner ersten Triumphe, stürzt er, der keinem guten Rat mehr zugänglich ist, so unglücklich ins Netz, daß er eine schwere Schulterverletzung davonträgt, Haltlos sinkt er jetzt von Stufe zu Stufe. Da entschließt sich Vera, die inzwischen zu Lalo gefunden hat, ihrer Liebe das Opfer zu bringen, Alfredo zu heiraten, um ihn als Frau vor dem völligen Verfall zu bewahren.

Alles scheint jetzt wieder gut zu gehen. Alfredo kann wieder mit leichtem Training beginnen. Da überreden gewissenlose Freunde den kaum Genesenen, den „Dreifachen" ohne Netz zwischen zwei Wolkenkratzern, als Reklame für ein Warenhaus, auszuführen. Vergebens versuchen Vera und Lalo ihn von diesem wahnwitzigen Vorhaben abzubringen. Er besteht hartnäckig darauf und erzwingt durch Drohungen ihre Mitwirkung. Tausende sind Zeugen dieses "Todessprunges" der - wider erwarten glückt.

Wilder Jubel steigt aus der Tiefe zu Alfredo empor. Im Glückstaumel will er das Schicksal von neuem herausfordern. Da ringen sich Lalo und Vera zu dem schweren Entschluss durch, sich von ihm zu trennen. Alfredos Nerven sind zerrüttet. Er glaubt sich verraten und begreift nicht, welches Unrecht er den beiden getan hat. Da erfährt er die ganze Wahrheit, daß Vera Lalo liebt und ihn nur aus Mitleid geheiratet hat. Aus lauter Eifersucht erschießt er Vera und dann sich selbst.

Der Stern der Codonas ist erloschen. Aber täglich gehen neue Gestirne auf Ewig und vielgestaltig wie des Leben ist die Welt des Varietès. Und jeden Abend wird wieder gespielt mit dem Tod - - - mit dem Leben.

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 2, 12 . Januar 1940