Kesselschlacht von Tscherkassy
Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges |
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1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk – Rostow – Moskau |
Im Zuge der Kesselschlacht von Tscherkassy (auch: Kessel von Korsun) im Winter 1943–1944 wurden die von der Roten Armee bei Tscherkassy eingeschlossenen Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS unter dem Oberbefehl von General der Artillerie Wilhelm Stemmermann (XI. Armeekorps; die übergeordnete 8. Armee unter General der Infanterie Otto Wöhler befand sich außerhalb des Kessels) mit knapper Not beinahe vollständig aufgerieben.
Inhaltsverzeichnis
Eingeschlossene Divisionen
Sechseinhalb Divisionen der Heeresgruppe Süd wurden im Kessel von Tscherkassy eingeschlossen:
- 5. SS-Panzerdivision „Wiking“
- 57. Infanterie-Division
- 72. Infanterie-Division
- 88. Infanterie-Division
- 112. Infanterie-Division
- 389. Infanterie-Division
- SS-Brigade (mot.) „Wallonien“
- Sowie Teile der 167. Infanterie Division, 213. Sicherungsdivision und der 14. Panzer-Division
Je nach Quelle waren 56.000 bis 80.000 Deutsche eingekesselt, ca. 35.000 bis 40.000 Mann gelang der Durchbruch nach Westen, 19.000 Soldaten fielen oder blieben schwer verwundet und nicht transportierbar im Kessel zurück.
Korps-Abteilung B
Die Korps–Abteilung 112 (Divisions-Gruppe 112 unter Oberst Hans-Joachim Fouquet; gefallen 17. Februar 1944 als er mit der Führung beauftragt war, da Generalleutnant Lieb ab dem 1. Februar mit der Führung des XXXXII. Armeekorps als Stellvertreter Franz Mattenklotts beauftragt war) bzw. ab Februar 1944 offiziell Korps–Abteilung B (unter Generalleutnant Theobald Lieb, dem „Löwen von Tscherkassy“) bestand aus Resten der 112., 255 und 332. Infanterie-Division und kämpfte von Januar bis März im Kessel. Die Korps-Abteilung B hatte die Stärke einer Division, während die drei Divisionsgruppen (zumindest die Divisionsgruppe 112) Regimentsstärke auswies.
Nach dem Ausbruch aus dem Kessel wurde die Korps-Abteilung aufgelöst, die überlebenden Soldaten der Korps-Abteilung (wie auch des XXXXII. Armeekorps) dazu verwendet, um die 57. und 88. Infanterie-Division aufzufüllen, der Stab der Korps-Abteilung bildete am 25. Mai 1944 das General-Kommando des Kavallerie-Korps.
Entsatz
Am 17. Februar 1944 konnte durch einen Entsatzangriff und gleichzeitig erfolgenden Ausbruch aus dem Kessel die Verbindung zur deutschen Front wiederhergestellt werden. Am Entsatz-Angriff waren beteiligt:
- Generalkommando III. Panzer-Korps mit
- 1. Panzer-Division
- 16. Panzerdivision
- 17. Panzerdivision
- SS-Panzer-Division „Leibstandarte Adolf Hitler“
- schweres Panzer-Regiment „Bäke“ (II. Bataillon/Panzer-Regiment 23 und Teile der schweren Panzer-Abteilung 503).
- Luftwaffe mit dem VIII. Fliegerkorps
Verluste
Es gelang 40.000 deutsche Soldaten der Ausbruch, 19.000 Soldaten fielen oder blieben im Kessel zurück.[1] Wie viele Sowjettruppen vor dem und um den Kessel starben, ist unbekannt, die gesamte Dnepr-Karpaten-Operation kostete die Bolschewisten jedoch 1.192.000 Tote und Verwundete, 4.666 Panzer und Selbstfahrlafetten, 7.532 Artilleriewaffen, Pak und Mörser sowie 676 Flugzeuge.
Die deutschen verbuchten einen Verlust von 250.956 Mann, darunter 41.907 Gefallene, 51.161 Vermißte und 157.888 Verwundete und Erkrankte. Die rumänischen und ungarischen Verluste, da nicht protokolliert, lassen sich bestenfalls schätzen.
Literatur
- Anton Meiser: Die Hölle von Tscherkassy - Ein Kriegstagebuch 1943-1944(Inhaltsverzeichnis und Bestellmöglichkeit)
- D. Kunert (Hrsg.): Die Division „Wiking“ im Kessel von Tscherkassy. Aus der Sicht eines „Wikingers“ (Bestellmöglichkeit)
- Michael Schuster/Gerd Welker: Tscherkassy überlebt! (Bestellmöglichkeit)