1. Panzer-Division (Wehrmacht)

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Die 1. Panzer-Division (auch 1. PD) war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht. Durch die Aufstellung im Oktober 1935 war der Großverband die erste Panzerdivision des Dritten Reiches. Die 1. Panzer-Division der Wehrmacht bewährte sich im Zweiten Dreißigjährigen Krieg 1939 in Polen, 1940 in Frankreich und von 1941 bis 1945 an der Ostfront. Am 8. Mai 1945 streckten die Soldaten der 1. PD südlich von Linz vor der VS-Armee die Waffen.

Truppenkennzeichen von 1935 bis 1940 und von 1943 bis 1945.

Geschichte

Zeichen im Jahr 1940.
Zeichen 1941 bis 1942.

Im Zuge der Nachrüstung der Wehrmacht erfolgte die Aufstellung im Wehrkreis IX, in Weimar, aus Teilen der 3. Kavallerie-Division am 15. Oktober 1935. Damit handelt es sich bei der 1. Panzer-Division um die erste Panzerdivision in der Geschichte Deutschlands. Am 21. August 1939 verlegte der Divisionsstab das Hauptquartier von Weimar nach Schlesien, um für den Polenfeldzug die Ausgangsstellung zu besetzen. Die 1. Panzerdivision erreichte schon am 8. September 1939 die Weichsel und erkämpfte sich bis zum 15. September Brückenköpfe. Um die 18. Infanterie-Division an der Bzura zu unterstützen, drehten die Verbände in nordwestlicher Richtung. Mit der siegreich beendeten Schlacht an der Bzura war der Krieg für die 1. Panzer-Division beendet und wurde bereits im Oktober 1939 in den Westen verlegt. (→ Sitzkrieg)

Anfang März 1940 wurde die Ausgangsstellung für den bevorstehenden Westfeldzug entlang der Mosel zwischen der Eifel und dem Hunsrück bezogen. Am 10. Mai 1940 überrannte die 1. PD Luxemburg und stieß auf belgisches Gebiet vor. Drei Tage später wurde die Maas überschritten. Nach der Überwältigung zahlreicher französischer und belgischer Stellungen standen die Panzer südlich von Dünkirchen an der Kanalküste. Dort bekamen die Soldaten eine mehrtägige Ruhepause. Im Juni marschierten die Truppen an der Marne entlang Richtung Vogesen und schlossen damit die Maginotlinie ein. Die Kämpfe endeten am 22. Juni 1940. Dort verblieb der Verband zwei Monate, bevor die 1. PD nach Ostpreußen verlegt wurde.

Am 22. Juni 1941 überschritten Truppen der 1. Panzer-Division im Raum Tilsit die sowjetische Grenze. Nach einer Woche schwerer Kämpfe überquerten die Panzer den Fluß Düna. Durch Kurland wurde die strategisch wichtige Stadt Ostrow erreicht. Bis zum 14. September half die 1. Panzerdivision durch harten Einsatz und vielen erfolgreichen schweren Kämpfen bis zum Leningrader Stadtrand vorzustoßen. Nach fünf Tagen Pause verlegte das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) die 1. PD in die Heeresgruppe Mitte. Dort sollte sie zum Unternehmen „Taifun“ antreten. In Nikolskoje Bely endete der Vormarsch und in harten sowie langwierigen Abwehrkämpfen gelang es der Division u. a. die 39. sowjetische Armee abzufangen und zu vernichten. Nach den lang andauernden Winterkämpfen erhielt die 1. PD eine dringend benötigte Ruhepause und eine Auffrischung an Personal und neuer Panzerkampfwagen. Sie wurde nun als „Feuerwehr“ eingesetzt und bereinigte tadellos viele Gefahrensituationen im Mittelabschnitt der Ostfront.

Am 25. Dezember 1942 wurde das gesamte Personal in den Westen verlegt. Die gesamte Ausrüstung blieb hingegen in der Sowjetunion. In Frankreich erhielt die Division neue Waffen und Ausrüstung. Im April 1943 wurde die Panzerdivision nach Griechenland verlegt, um italienische Einheiten im Partisanenkrieg zu unterstützen. Nach Beendigung der Ausbildung und der Ausrüstung neuester Waffen versammelte sich die 1. Panzer-Division im Raum Shitomir und trat gleich zu einem Gegenangriff an.[1] Mehrere sowjetische Stellungen konnten zerschlagen werden. Die einsetzende Winterschlammperiode ließ den Angriff abbrechen und die 1. PD agierte wieder als „Feuerwehr“, jedoch dieses Mal im Südabschnitt der Ostfront.

Mitte Februar 1944 kämpfte sich die Division bis an den Kessel von Tscherkassy heran und trug somit dazu bei, daß die dort eingekesselten Truppen ausbrechen konnten. Nach einer Ruhepause wurde die 1. PD als Reserve der 4. Panzerarmee eingesetzt. In den letzten Kriegsmonaten verhinderte die Division durch schwere Abwehrkämpfe einen Durchbruch auf Ofenpest im Oktober 1944 und bis Ende März konnte der südöstliche Strand des Plattensees verteidigt werden. Daraufhin erkämpfte sich die 1. Panzer-Division den Weg in den Westen in die Steiermark. Dort endete der Zweite Weltkrieg für die 1. Panzer-Division in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Organisation

Das 2. Panzerregiment der 1. PD im Angriff zwischen Don und Wolga am 23. August 1942.
Ein Panzer der 1.Panzer-Division vor der Stadt Leningrad (1941).

Gliederung

Die ersten französischen Kriegsgefangenen werden über eine neu errichtete Brücke über die Maas von der 1. PD gebracht.

1. Panzerdivision – 1939 Frieden

  • Panzer-Brigade 1
    • Panzer-Regiment 1
    • Panzer-Regiment 2
  • Schützen-Brigade 1
    • Schützen-Regiment 1
    • Kradschützen-Bataillon 1
  • Artillerie-Regiment 73
  • Aufklärungs-Abteilung 4
  • Panzerjäger-Abteilung 37
  • Pionier-Bataillon 37
  • Nachrichten-Abteilung 37

1. Panzerdivision – 1940 Frankreich

  • Panzer-Brigade 1
    • Panzer-Regiment 1
    • Panzer-Regiment 2
  • Schützen-Brigade 1
    • Schützen-Regiment 1
    • Kradschützen-Bataillon 1
  • Artillerie-Regiment 73
  • Aufklärungs-Abteilung 4
  • Panzerjäger-Abteilung 37
  • Pionier-Bataillon 37
  • Nachrichten-Abteilung 37
  • Verwaltungstruppen 81
  • Nachschubdienste 81
  • Feldpostamt 81
  • Feldgendarmerie-Trupp 81
  • Sanitätsdienste 81

1. Panzerdivision – 1943 Ostfront

  • Panzer-Regiment 1
  • Panzer-Grenadier-Regiment 1
  • Panzer-Grenadier-Regiment 113
  • Panzer-Artillerie-Regiment 73
  • Panzer-Aufklärungs-Abteilung 1
  • Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 299
  • Panzerjäger-Abteilung 37
  • Pionier-Bataillon 37
  • Nachrichten-Abteilung 37
  • Verwaltungstruppen 81
  • Nachschubdienste 81
  • Feldpostamt 81
  • Feldgendarmerie-Trupp 81
  • Sanitätsdienste 81

Personen

Kommandeure

Ritterkreuzträger (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

  • Rolf Stoves: 1. Panzer-Division 1933–1945. Chronik einer der drei Stamm-Divisionen der deutschen Panzerwaffe

Verweis

Fußnoten