Jaekel, Egbert

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Egbert Jaekel)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Egbert Gustav Emil Jaekel (zuweilen auch Jaeckel geschrieben; Lebensrune.png 16. Oktober 1919 in Raspenau, Kreis Friedland in Nordböhmen; Todesrune.png gefallen 17. Juli 1943 bei Bol. Otschkassowo nahe Orel) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann (posthum), Sturzkampfflieger der Luftwaffe mit 983 Feindflügen, Flieger-As mit 10 ggf. 12 Luftsiegen und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Ordenansicht

Egbert Jaekel wurde am 16. Oktober 1919 als Sohn des Fabrikanten Emil Jaekel und dessen Ehefrau Irene, geborene Cartellieri, in Raspenau, Kreis Friedland in Nordböhmen/Sudetenland geboren.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Abitur trat er mit 19 Jahren, wenige Wochen nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, freiwillig in die Flakartillerie ein, kam aber bald zur Fliegertruppe und wurde zum Flugzeugführer und Sturzkampfflieger ausgebildet.

Anfang 1941 kam Jaekel zur 3. Staffel der I. Gruppe des Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“, bei dem er ab April 1941 seine ersten Einsätze im Kampf um die griechische Metaxaslinie im Balkanfeldzug und Kreta (→ Unternehmen „Merkur“) flog. Durch sein aufgeschlossenes, fröhliches Wesen war er in der ganzen Staffel beliebt.

Auch zeichnete er sich ganz besonders bei der See- und Luftschlacht im Mittelmeerraum und vor Kreta aus, als er maßgeblich an der Versenkung eines schweren Kreuzers und eines Zerstörers der Royal Navy beteiligt war. Außerdem beschädigte er einen Kreuzer und ein Schlachtschiff.

Mit Beginn der deutschen Sommeroffensive am 27. Juni 1942 unterstützte das Geschwader den deutschen Vormarsch auf Stalingrad und in den Kaukasus. Jaekel erzielte er im Kampf gegen die Rote Armee in schneidigen Einsatz gegen Schiffs- und Erdziele große Erfolge, so u. a. im September 1941 als ihm bei den Angriffen auf die russische Flotte im Hafen von Kronstadt ein Volltreffer auf einem russischen Großzerstörer der Leningrad-Klasse, Flottenführer „Minsk“, gelang. Das Schlachtgeschwader war vom 21. bis 24. September 1941 sehr erfolgreich:

„Angriffe der I. und III./StG.2 (OberstLt. Dinort) auf Schiffe der sowj. ‚Baltflot‘. Am 21.9. trifft eine Ju 87 (Oblt. Rudel) der III./StG.2 das Schlachtschiff Marat mit einer 1000-kg-Bombe, mit zerstörtem Vorschiff sackt Marat vor der Hafenmole von Kronstadt auf Grund. Die 30,5-cm-Türme C und D, später auch B werden jedoch wieder einsatzbereit gemacht. Beim Sturzangriff auf den im Hafen liegenden Kreuzer Kirov wird die Ju 87 des Kdr. III./StG.2 (Hptm. Steen) von der Flak getroffen und stürzt neben dem Schiff ins Wasser, welches durch die Detonation beschädigt wird. Im Gebiet des Seekanals weicht die Oktyabrskaya Revolutsiya zahlreichen Angriffen aus, wird jedoch von 6 mittleren Bomben getroffen. Der Zerstörer Steregushchi kentert nach Volltreffer (später gehoben), die Zerstörer Gordy, Grozyashchi, Silny, das U-Boot-Mutterschiff Smolny und U-Boot Shch-306 werden beschädigt. Am 23.9. werden in Leningrad der Kreuzer Maksim Gorki, vor Kronstadt Kirov und Grozyashchi erneut beschädigt, die U-Boote P-2 und M-74 werden in der Werft zerstört, im Hafen kentert nach einem Treffer Flottillenführer Minsk (später gehoben). Wachschiff Taifun wird zerstört, die U-Boote Shch-302, Shch-322 und Shch-318 beschädigt.“[1]

Zahlreiche Batterien, Eisenbahnzüge, Brücken und Kolonnen fielen seinen Bomben zum Opfer. Er bekam am 8. Dezember 1941 als Leutnant und Flugzeugführer das Deutsche Kreuz in Gold. An der Ostfront wurde er als Jäger unter den Ju-87-Sturzkampffliegern bekannt.

Trotz der fliegerischen Unterlegenheit der Ju 87 hatte er in kurzer Zeit acht Luftsiege. Nach den harten Abwehrkämpfen 1941/42 erhielt Leutnant Jaekel, Flugzeugführer in der 3. Staffel der I. Gruppe des Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“, am 14. Mai 1942 nach über 300 Feindflügen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Weitere Einsätze an der Ostfront folgten, für die ihm am 14. Oktober 1942 als Leutnant und Flugzeugführer der Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg verliehen wurde. Schon am Morgen des 23. Oktobers 1942 erfolgte sein 600 Feindflug, diesmal mit der gesamten Gruppe unter Bruno Dilley in den Kessel von Stalingrad.

Er galt als Spezialist für Luftsiege mit der Ju 87 über russische Jagdflugzeuge und soll etwa zehn bis zwölf Abschüsse errungen haben. Zu Beginn des Jahres 1943 lagen die Reste des Geschwaders in Morosowskaya (Stab und II. Gruppe), Nikolajew (I. Gruppe) und Karpowka (III. Gruppe). Die im Jahr 1942 auf Gruppenstärke gebrachte Ergänzungsgruppe lag ebenfalls in Nikolajew. Die Bodenorganisation des Geschwaders war im Kessel von Stalingrad vernichtet worden. Das Geschwader unterstand dem VIII. Fliegerkorps und hatte schwere Verluste erlitten. Im Februar 1943 wurden Stab, I. und II. Gruppe in Stalino gesammelt, die III. Gruppe lag außerhalb des Geschwaderverbandes in Poltawa.

Im April 1943 wurde das Geschwader in Kertsch dem I. Fliegerkorps unterstellt und nahm an der Schlacht um den Kubanbrückenkopf teil. Hierzu waren dem Geschwaderstab zusätzlich die I./Stuka-Geschwader 3 und die II./Stuka-Geschwader 77 unterstellt. Im Mai 1943 schied die IV. Ergänzungsgruppe aus dem Geschwaderverband aus und wurde zur II./Sturzkampfgeschwader 151. Am 17. Juni 1943 folgte in Charkow die Aufstellung einer 10. (Panzer-)Staffel, welche mit der Junkers Ju 87 G ausgerüstet war und zur Panzerbekämpfung eingesetzt wurde. Im Juli 1943 nahm das Geschwader am Kampf um Kursk teil. Es unterstand dabei wieder dem VIII. Fliegerkorps. Nach dem Scheitern der deutschen Offensive unterstützte das Geschwader die deutschen Abwehrkämpfe im Raum Orel.

Fliegertod

Nach Abschuß eines sowjetischen Jägers am 17. Juli 1943, bei Beginn der sowjetischen Donez-Mius-Offensive am Tag nach dem Ende des Unternehmens „Zitadelle“, wurde Oberleutnant Jaekel, Kapitän der 2. Staffel der I. Gruppe/StG auf dem Rückflug von einem überraschend auftauchenden Jagdeinsitzer Lawotschkin La-5 der Roten Luftwaffe dreihundert Meter östlich Bol. Otschkassowo im Orelbogen selbst abgeschossen. Beim Absturz seiner Ju 87 D-3 (Werknummer: 110.484) aus 200 Meter Höhe starb er bei dem durch den Aufschlag entstehenden Brand den Fliegertod. Mit ihm fiel sein langjähriger bewährter Bordfunker Oberfeldwebel Fritz Jentzsch, genannt „Der Dicke“, Inhaber der Frontflugspange in Gold und seit dem 27. November 1942 Träger des Deutschen Kreuzes in Gold.

„Ein prächtiger Kerl“, urteilte sein Gruppenkommandeur Hauptmann Hans-Ulrich Rudel. Oberleutnant Jaekel hatte insgesamt 983 Feindflüge zu verzeichnen. Mit dieser Feindflugzahl lag er mit an der Spitze aller Sturzkampfflieger. Nach dem Tode wurde er posthum zum Hauptmann befördert und zum Eichenlaub zum Ritterkreuz eingereicht, zu einer Verleihung kam es jedoch nicht.

Alleine am 17. Juli 1943 verlor das StG 2 „Immelmann“ fünf Besatzungen, zu Jaekel/Jentzsch kamen noch (Flugzeugführer jeweils zuerst genannt) Hartmut Kade/Hans Lutz, Otto Sauer/Otto Füsteneck, Eberhard Damm/Both Erdfelder und Anton Kurz/Max Streit.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Seekrieg 1941, SeptemberWürttembergische Landesbibliothek Stuttgart
  2. Florian Berger: Ritterkreuzträger aus Österreich und den k.u.k. Kronländern, Wien 2006, ISBN 3-9501307-4-8