Eick, Alfred

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Alfred Eick (9.3.1916 - 12.4.2015).jpg

Alfred Eick (Lebensrune.png 9. März 1916 in Essen; Todesrune.png 12. April 2015 in Bielefeld) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant, U-Boot-Kommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Während seiner Laufbahn als „Ritter der Tiefe“ bei der deutschen U-Boot-Waffe versenkte Kommandant Eick während fünf Feindfahrten insgesamt 10 Schiffe mit 67.191 BRT und beschädigte zudem 1 weiteres mit 3.702 BRT.

Leben

Alfred Eick (tiefbraun gebrannt nach unzähligen Stunden im sonnenüberfluteten Turm seines Kriegsschiffes) und den Kommandierenden Admiral der Marinestation Osaka Admiral Ono im Juli 1944. Eick und die Offiziere der U 510 nahmen die Einladung der Kaiserlich Japanischen Marine an, während die U-Besatzung nach dem Einlaufen in Kobe Urlaub in Hakone erhielten. Eick trank mit Ono einen Saki aus der Flasche des Tenno. Zugegen waren auch der deutsche Generalkonsul Baltzer und ein Dolmetscher. Danach mußte er sich beim Admiral Ostasien, dem Marineattaché an der deutschen Botschaft in Tokio Vizeadmiral Paul Wenneker melden.

Alfred Eick besuchte das humanistische Gymnasium in Bielefeld, wo 1936 das Abitur ablegte, danach trat er seinen Dienst beim Reichsarbeitsdienst an.

Kriegsmarine und Krieg

Eick meldete sich freiwillig am 3. April 1937 zur Kriegsmarine als Seeoffiziersanwärter (Crew 37). Seine Seekadettenausbildung leistete er auf SSS „Gorch Fock“ und am 21. September 1937 wurde er zum Seekadetten ernannt. Am 24. September 1937 wurde er zur weiteren Bordausbildung auf das Linienschiff „Schlesien“ kommandiert. Am 29. April 1938 wurde er zum Hauptlehrgang für Fähnriche an die Marineschule Flensburg-Mürwik kommandiert und am 1. Mai 1938 zum Fähnrich zur See befördert. Am 26. November 1938, nach der bestandenen Seeoffizier-Hauptprüfung, folgten die Fähnrich-Waffenlehrgänge, so auch der Infanterie-Lehrgang für Fähnriche bei der 7. Schiff-Stamm-Abteilung und am 5. Januar 1939 der Nachrichtenlehrgang für Fähnriche.

Rudolf Mühlbauer (links) 1990 mit Alfred Eick und Heinrich Dammeier bei der OdR

Nach weiteren Lehrgängen kam er am 2. April 1939 zur Bordausbildung auf den Zerstörer Z-4 und wurde am 1. Juli 1939 zum Oberfähnrich zur See befördert. Am 1. August 1939 wurde er IV. Wachoffizier,, Schriftoffizier, F.T.O. (Fernmelde-Technik-Offizier) und zuletzt II. AO (Zweiter Artillerieoffizier) auf dem Zerstörer Z-4 „Richard Beitzen“ (einer von vier Zerstörern der Klasse Zerstörer 1934 der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg). Auf diesem Zerstörer verdiente er sich im Januar 1940 das „Eiserne Kreuz der II. Klasse“. Mittlerweile zum Leutnant zur See befördert (am 1. August 1939), wechselte er am 1. November 1940 zur U-Boot-Waffe, wo er nach seiner Ausbildung beim U-Lehrgang in Pillau ab dem 31. März 1941 eine Dienststellung als Adjutant des Kommandeurs bei der 1. U-Boot-Lehr-Division (Seenot-Bereichs-Kommando I) erhielt. Am 1. September 1941 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert und am 28. Oktober 1941 zur Baubelehrung nach Bremen kommandiert.

Am 15. Dezember 1941 wurde Alfred Eick als I.W.O. (I. Wachoffizier) auf U 176 (IXC) versetzt, auf der er an zwei Feindfahrten unter dem Kommandanten Rainer Dierksen teilnahm (Unternehmungen im Nordatlantik mit Geleitzugkämpfen). Am 16. März 1943 wurde er zum Kommandanten-Schießlehrgang bei der 24. U-Flottille kommandiert und am 30. April 1943 Kommandantenschüler beim Kommandanten-Lehrgang der 27. Unterseeboots-Flottille in Memel. Am 22. Mai 1943 (Kommandoübernahme) wurde er als Nachfolger von Karl Neitzel Kommandant von U 510 (IXC) bei der 10. U-Flottille[1] in Lorient. Bei seiner ersten Feindfahrt als Kommandant eines U-Bootes, entdeckte Eick in brasilianischen Gewässern im Juli 1943 den Konvoi TJ1. Eick hielt Kontakt und fuhr in der Nacht einen Überwasserangriff bei dem ihm in zwei Anläufen die Versenkung zweier Frachter mit 17.224 BRT sowie die Beschädigung eines weiteren gelang. Ein paar Tage später stoppte Eick einen schwedischen Frachter, der mit Kriegskonterbande für die Vereinigten Staaten unterwegs war. Nachdem die Besatzung von Bord war, versenkte er den Frachter mittels Sprengpatronen.

Im August erreichte er nach einer Feindfahrt von 88 Tagen den Stützpunkt Lorient. Im November 1943 erhielt U 510 den Indischen Ozean als Operationsgebiet zugeteilt. Nach zweimaligem Nachtanken, bei einem U-Boot und einem Versorger, erreichte U 510 das Operationsgebiet. Hier patrouillierte Eick aggressiv, aber äußerst umsichtig bis in das Arabische Meer hinauf. Hierbei gelang ihm die Versenkung von fünf Schiffen mit 31.220 BRT sowie die Beschädigung eines weiteren mit 9970 BRT. Auf Befehl des BdU war U 510 unter Alfred Eick eines der ersten Boote, die den Stützpunkt „Penang“ im Indischen Ozean anlief, der von den japanischen Streitkräften unterhalten wurde. Für die glänzende Leistungen auf dieser Feindfahrt wurde Alfred Eick am 31. März 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

„An den Versenkungserfolgen der letzten Zeit ist das Unterseeboot unter Führung von Oberleutnant zur See Eick hervorragend beteiligt.“Wehrmachtbericht vom 31. März 1944

Am 1. April 1944 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Es folgten weitere Operationen in diesen Gewässern bis Januar 1945, als U 510 von Jakarta aus mit einer Ladung kriegswichtiger Rohstoffe (150 to.) seine Fahrt in die Heimat begann. Wiederum mußte U 510 zweimal bei anderen Booten nachtanken ehe es am 24. April 1945 den Stützpunkt St. Nazaire erreichte, wo Eick dem Boot einen Schnorchel zur sicheren Weiterfahrt einbauen lassen wollte. U 510 befand sich noch in St. Nazaire als der Krieg endete. Mit der Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 fiel das von Eick geführte U 510, das zu jener Zeit im Trockendockbunker lag, nach Außerdienststellung an die französische Marine. Eick selbst geriet am 12. Mai 1945 in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 26. Juli 1947 entlassen wurde.

Feindfahrten als Kommandant

  • Seine erste Feindfahrt als Kommandant vor der Küste von Guayana fuhr er vom 3. Juni bis zum 29. August 1943. Auf dieser Feindfahrt versenkte er drei Schiffe mit 18.865 BRT und beschädigte ein weiteres Schiff mit 3.702 BRT.
  • Seine zweite Feindfahrt fuhr er vom 3. November 1943 bis 5. April 1944. Die Fahrt (mit 2 Horch-Torpedos „T5“) führte über den Indischen Ozean und den Golf von Aden bis Penang in Asien. Insgesamt konnten sechs Schiffe mit 41.190 BRT versenkt werden.
  • Die dritte Feindfahrt war ab dem 12. April 1944 eine Verlegungsfahrt über die „Malakka-Straße“ nach Kobe (13. April Zwischenhalt in Singapur zur Werftüberholung) mit einem japanischen Verbindungsoffizier (10. Juli 1944 eingelaufen).
  • Die vierte Feindfahrt war eine Verlegungsfahrt vom 7. bis 19. Oktober 1944 bis nach Batavia (Java) zwecks Versorgung mit Brennstoff und Frischproviant, am 26. November ausgelaufen.
  • Die fünfte Feindfahrt fuhr er vom 11. Januar bis 23. April 1945. Auf dieser Fahrt versenkte er ein Schiff mit 7.136 BRT.

Versenkungserfolge

Alfred Eick, Traueranzeige.jpg
  • 10 Handelsschiffe mit 67.191 BRT versenkt
  • 1 Handelsschiff mit 3.702 BRT beschädigt

Nachkriegszeit

Ab 1947 studierte Kapitänleutnant a. D. Eick an der Universität Hamburg Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Staatsexamen als Diplom-Kaufmann war er Angestellter in der erfolgreichen Steuerberatungspraxis seines Vaters und war seit Februar 1953 selbständig als Steuerberater tätig.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Die 10. U-Flottille wurde am 15.01.1942 als Frontflottille gegründet. Sie existierte bis zum Oktober 1944 als die Flottille beim anrücken der Invasionsarmeen aufgelöst und die meisten Boote nach Norwegen verlegt wurden.