Erdmann, Kurt

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Kurt Erdmann

Theodor Gustav Kurt Erdmann (Lebensrune.png 23. September 1888 in Insterburg, Ostpreußen; Todesrune.png 10. November 1966 in Münster) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Freikorps, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres der Wehrmacht sowie Rüstungsinspekteur im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Heinz Guderian (links) und Kurt Erdmann
Grablage; Quelle: WW2 Gravestone
„Kurt Erdmann trat am 4. März 1907 als Fahnenjunker in das 2. Pommersche Fußartillerie-Regiment Nr. 15 ein, in dem er am 4. Juli 1907 zum Fahnenjunker-Unteroffizier, am 18. November 1907 zum Fähnrich und am 18. August 1908 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1912 wurde er in das Lauenburgische Fußartillerie-Regiment Nr. 20 versetzt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er Adjutant des Regiments, bis er am 15. Oktober 1914 Adjutant des Artillerie-Offiziers vom Platz in Lille wurde. Ab dem 29. November 1914 war er Führer einer (französischen) 120-mm-Kanonen-Batterie der Festung Lille und ab dem 24. Februar 1915 Adjutant des Stabs-Offiziers der Fußartillerie der Festung Lille. Ab dem 17. August 1915 führte er die 7. Batterie des Schleswig-Holsteinischen Fußartillerie-Regiment Nr. 9. Am 18. April 1916 wurde er dann zum Hauptmann befördert und am 8. März 1917 in eine Generalstabsstelle der 217. Infanterie-Division versetzt. Ab dem 15. Juni 1917 war er Offizier von der Armee und dem XXI. Armeekorps zur Verwendung im Generalstab zugeteilt. Anfang 1918 absolvierte er einen Generalstabslehrgang in Sedan und wurde am 15. Mai 1918 in den Generalstab der Armee versetzt und dem Generalstab des XXI. Armeekorps überwiesen. Am 12. Januar 1919 wurde er in den Generalstab des Gouvernements Graudenz versetzt, bis er am 1. September 1919 in seinen Friedenstruppenteil, das Lauenburgische Fußartillerie-Regiment Nr. 20 zurück kehrte. [Anm.: vom 16. September 1919 bis 31. Januar 1920 diente Erdmann beim Chef des Sicherheitswesen in Groß-Hamburg, als solcher wurde er bei den Kämpfen gegen die Spartakisten verwundet].
Am 31. Januar 1920 wurde er aus dem Militärdienst entlassen und trat in die Schutzpolizei Hamburg ein. Bereits am 4. Juli 1920 ist er aus dem Polizeidienst wieder ausgeschieden und ging in die Privatwirtschaft. Am 1. Mai 1927 wurde er angestellter Wirtschafts-Offizier beim Wehrkreiskommando VI. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum L-Offizier und Hauptmann a. D. ernannt, am 15. Mai 1934 folgte die Beförderung zum Major a. D. Am 1. April 1935 wurde er Bezirks-Wirtschafts-Offizier bei der Wirtschafts-Inspektion VI. Am 26. April 1935 wurde er dann mit der Wahrung der Geschäfte des Wirtschafts-Inspekteurs VI beauftragt und am 1. November 1936 zum Wehrwirtschafts-Inspekteur VI ernannt. Bereits am 1. April 1936 war ihm der Charakter als Oberstleutnant verliehen worden. Am 1. April 1937 wurde er in das aktive Offizierskorps übernommen und zum Oberstleutnant befördert. Am 22. November 1939 wurde er zum Rüstungs-Inspekteur VI ernannt. Am 1. Januar 1940 folgte die Beförderung zum Oberst und am 1. Januar 1943 die zum Generalmajor. Ab August 1943 war er neben der Dienststellung als Rüstungs-Inspekteur zugleich auch Chef des Stabes des Ruhrstandes. Zu seinen Hauptaufgaben zählte u. a. die schnelle Wiederinbetriebnahme bombengeschädigter Industriebetriebe. Dabei hatte Erdmann weitreichende Vollmachten, wobei seine Entscheidungen ministeriellen Charakter trugen. So konnte Erdmann vor Ort und Stelle den Aufbau einer Fabrik oder deren Ausschlachtung anordnen. Ab 7. Mai 1942 unterstanden sämtliche Rüstungsinspektionen nicht mehr dem Oberkommando der Wehrmacht sondern dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition unter Albert Speer. Als Generalmajor (seit 1. Januar 1943) erhielt Erdmann am 24. Juni 1944 das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern verliehen. Am 15. April 1945 geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 31. März 1947 entlassen wurde.“[1]

Kurzchronologie 1935 bis 1945

  • 26.4.1935 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Wirtschafts-Inspekteurs VI in Münster, Westfalen beauftragt (m.d.W.d.G.b.)
  • 1.11.1936 Wehrwirtschafts-Inspekteur VI
  • 1.4.1937 von den E-Offizieren zu den aktiven Truppenoffizieren überführt unter Belassung im Kommando
  • 22.11.1939 Rüstungs-Inspekteur VI im wichtigsten Wehrkreis VI; Speer beurteilte ihn als „energisch und tatkräftig“.
    • Im Mai 1942 wurden die Rüstungsinspektionen und die Rüstungskommandos dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition eingegliedert und die Offiziere wurden auf Kriegsdauer dem Minister unterstellt.
    • 17.9.1942 Hermann Göring ordnete „die sofortige Errichtung von Rüstungskommissionen“ in den Bereichen der Reichsverteidigungskommissare bzw. der Rüstungsinspektionen an.
  • August 1943 zugleich im „Ruhrstab“[2] in Kettwig/Ruhr als Chef des Stabes unter Wehrwirtschaftsführer Dr.-Ing. Walter Rohland
    • Die dominierende Persönlichkeit im Ruhrstab war Albert Vögler, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vereinigte Stahlwerke AG.
    • Dem Kriegstagebuch des Rüstungskommandos Dortmund [Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, RW 21-14; hier IV. Quartal 1943 (1.10. bis 31.12.1943), RW 21-14/16, fol. 34f.] ist zu entnehmen, daß nach dem schweren Luftangriff auf Hagen am 1.10.1943 eine neue Druckleitung vom Pumpwerk Hengstey bis in den Innenstadtbereich von Hagen angelegt werden sollte. Das Rüstungskommando stellte gemeinsam mit der Stadt Hagen beim „Ruhrstab“ und dem Baubevollmächtigten des Reichsministeriums für Bewaffnung und Munition (RMfBuM) den Bauantrag. Die direkte Beteiligung des RMfBuM als übergeordnete Behörde für den OT-Einsatz läßt es sehr wahrscheinlich werden, daß auch die Organisation Todt an den umfangreichen Arbeiten der Stadt Hagen zum Bau der Rohrleitung mitwirkte.
  • 15.4.1945 Kriegsgefangenschaft

Tod

Erdmann verstarb am 10. November 1966 und wurde auf dem Waldfriedhof in Münster-Lauheide mit militärischen Ehren beigesetzt; Endgrablage: Field III, Grab W 112. Der Grabstein wurde inzwischen entfernt. In seiner Nähe ruhen die Generäle Georg Jauer, Hermann Tittel, Gerhard Glokke und Georg von dem Knesebeck.

Familie

Kurt war der Sohn von Prof. Dr. Otto Hugo Gustav Erdmann (Lebensrune.png 18. November 1858 in Bielkenfeld, Kreis Labiau, Ostpreußen) und seiner Gemahlin Theodore Margarethe Anna, geb. Migeod (Lebensrune.png 28. Juni 1866 in Königsburg). Sein jüngerer Bruder war Arthur Gustav Oskar Erich Erdmann (Lebensrune.png 29. Dezember 1890).

Ehe

Kurt Erdmann war verheiratet und Vater zweier Söhne, die jedoch beide im Jahre 1944 als Offiziere an der Ostfront gefallen waren.

Beförderungen

  • Fahnenjunker (4. März 1907)
  • Fahnenjunker-Unteroffizier (04 Juli 1907)
  • Fähnrich (18. November 1907)
  • Leutnant (18. August 1908)
  • Oberleutnant (28. November 1914)
  • Hauptmann (18. April 1916)
    • Im Januar 1918 wurde er zum 6. Generalstabslehrgang Sedan kommandiert und Ende Februar 1918 erhielt er als Hauptmann i. G. die Berechtigung zum Tragen der Uniform des Generalstabs. Anschließend erfolgte seine Versetzung in den Generalstab der Armee, bei gleichzeitiger Überweisung zum Generalstab des XXI. Armee-Korps.
  • Polizei-Hauptmann (1. Februar 1920)
  • Hauptmann a. D. und L-Offizier (1. Oktober 1933)
  • Major a. D. (15. Mai 1934)
  • MajorErgänzungsoffizier – (5. März 1935 mit Rangdienstalter vom 1. Juli 1933)
  • Charakter als Oberstleutnant (1. April 1936)
  • Oberstleutnant (1. April 1937)
  • Oberst (1. Januar 1940)
  • Generalmajor (1. Januar 1943)

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Erdmann, KurtLexikon der Wehrmacht
  2. „In einer Spezialoperation, der Operation Chastise [‚Züchtigung‘], gelang es dem Bomber Command in der Nacht zum 17. Mai 1943 die massiv gebaute Staumauer der 1913 eingeweihten Möhnetalsperre zu zerstören. Intention des Angriffs war die Vorstellung der Zielplaner, das Ruhrgebiet durch Wasser- und Energiemangel lahmzulegen sowie die Verkehrsverbindungen im Ruhrtal zu zerstören. Dabei überschätzte das Bomber Command die energiewirtschaftliche Bedeutung der Talsperren im Bereich des Ruhrsperrenvereins sowie die Möglichkeiten auf deutscher Seite, die wichtigsten Sachschäden in relativ kurzer Zeit zu reparieren. […] Unmittelbar nach dem Angriff auf die Möhnetalsperre setzten die Wiederaufbauarbeiten ein. Albert Speer, Reichsminister für Bewaffnung und Munition, etablierte im Ruhrgebiet einen ‚Ruhrstab‘ zur Koordinierung der Reparatur- u. Präventionsmassnahmen im gesamten Industriegebiet. Die Organisation Todt wurde in Teileinheiten vom ‚Atlantikwall‘ abgezogen und ins Ruhrgebiet verlegt. Dort war sie unter anderem für den Wiederaufbau der Staumauer der Möhnetalsperre zuständig, der unter Einsatz von Tausenden von Zwangsarbeitern bereits im Oktober 1943 abgeschlossen werden konnte. Gleichzeitig erhielten sämtliche wasserwirtschaftlichen Anlagen und Talsperren im Einzugsgebiet der Ruhr einen verstärkten Flakschutz.“Quelle