Felber, Hans-Gustav
Georg Wilhelm Hans(-)Gustav Felber ( 8. Juli 1889 in Wiesbaden; 8. März 1962 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Offizier der Großherzoglich Hessischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie, als Nachfolger von Erich Brandenberger Oberbefehlshaber der 7. Armee und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hessische Armee
Hans(-)Gustav Felber begann seine militärische Laufbahn nach dem Abitur am 19. März 1908 als Fahnenjunker im Infanterie-Leib-Regiment „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 in Mainz, am 17. August 1909 wurde er zum Leutnant befördert. Vom 5. Oktober 1908 bis 14. Juni 1909 war er an der Kriegsschule Potsdam. Nach seiner zweimonatigen Ausbildung bei der Festungsluftschiffer-Abteilung 29 in Mainz (15. Juni bis 15. August 1912), wo er am 31. Juli 1912 seine Prüfung zum Frei- und Fesselballonführer bestanden hatte, kam er zurück in sein Stammregiment, wurde am 1. April 1913 Bataillons-Adjutant und wurde im Juli 1914 zur Gewehrfabrik Erfurt kommandiert.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg diente er als Bataillons- und Regimentsadjutant (ab 20. August 1914), vom 13. bis 17. Januar 1919 als Führer des I. Bataillons, vom 5. bis 31. August 1916 als Führer der Leib-Kompanie (8.), vom 13. Dezember 1916 (Dienstantritt 22.12.) bis 3. Mai 1917 als Brigade-Adjutant (49. Infanterie-Brigade) und ab dem 29. Juli 1917 als Hauptmann und Vertreter des 2. Generalstabsoffizier im Stab der Großherzoglich Hessischen (25.) Division. Er besuchte ab dem 17. Mai 1918 den 8. Generalstabslehrgang Sedan (bis 5. Juli 1918) und diente anschließend bis Kriegsende beim AOK 2, wurde jedoch am 3. Dezember 1918 zurück in das Stammregiment versetzt und dem Ersatz-Bataillon überwiesen.
Zwischenkriegszeit
Ab dem 14. Januar 1919 diente er als 2. Generalstabsoffizier bei der Großherzoglich Hessischen (25.) Division, ab dem 3. Februar 1919 beim Freikorps Hessen (Generalkommando XVIII. Armeekorps des Freistaates Hessen) und ab dem 16. Mai 1919 (mit Wirkung vom 1. Mai) im Übergangsheer (Reichswehr-Brigade 18) und der Reichswehr, wo er als Kompaniechef und später Regimentsadjutant im 15. Infanterie-Regiment eingesetzt wurde. Zwischenzeitlich diente er auch in der Organisationsabteilung des Truppenamtes. 1924 wurde er in den Stab des Infanterieführers im Wehrkreis VII (München) versetzt, wo er ab 1925 Leiter der Führergehilfenausbildung war. Er absolvierte 1932 die Wachenfeld-Kurse, worauf am 1. April 1932 die Beförderung zum Oberstleutnant folgte und mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 zum I. Bataillon/Infanterie-Regiment 1 versetzt. Felber erhielt zum 1. Februar 1933 den Befehl über das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 1 (Schieß-Lehrgang für schwere Infanterie-Waffen an der Infanterieschule Döberitz im Oktober 1933), bevor er mit Wirkung vom 1. August 1934 als Oberst zu den „Offizieren zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung“, die mit dem Aufbau der „Kriegsakademie“ (Umbenennung am 1. Mai 1935) beauftragt wurden. Er hatte hierbei die Uniform des Generalstabes zu tragen und wurde Lehrgangsleiter.
Am 1. Juli 1935 wurde er Chef des Generalstabes des III. Armeekorps, 1937 zum Generalmajor befördert und im April 1938 Chef des Generalstabes des Heeres-Gruppen-Kommandos 3 in Dresden, das für den Polenfeldzug 1939 zum AOK 8 umgewandelt wurde.
Zweiter Weltkrieg
Diese Position behielt er (ab dem 20. Oktober 1939), inzwischen zum Generalleutnant befördert, auch nach der Verlegung in den Westen und der Umbenennung in AOK 2. Im Februar 1940 wurde er zum Chef des Stabes der Heeresgruppe C unter Wilhelm von Leeb ernannt und nahm in dieser Dienststellung am Westfeldzug 1940 teil. Am 25. Oktober 1940 erhielt er nach seiner Beförderung zum General der Infanterie das Kommando über das XIII. Armeekorps, das er beim Unternehmen „Barbarossa“ im Bereich der 4. Armee der Heeresgruppe Mitte führte.
Im Januar 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt und im April zum Kommandierenden General des in Frankreich an der Demarkationslinie eingesetzten Höheren Kommandos XXXXV. Am 21. Mai 1942 wurde daraus die Armeegruppe „Felber“ (LXXXIII. Armeekorps) unter seiner Leitung gebildet, die aufgrund des Verbindungsstabs zum italienischen AOK 4 so bezeichnet wurde. In dieser Funktion war er in das Unternehmen „Anton“, die Besetzung Südfrankreichs im November 1942, eingebunden.
Im August 1943 übergab er sein Kommando an Georg von Sodenstern, da er zum Militärbefehlshaber Südost[1] (mit Zuständigkeit für Serbien einschließlich der Bandenbekämpfung)[2] ernannt worden war. Vom 26. September bis zum 27. Oktober 1944 führte er die Armeeabteilung Serbien (wo er den Untergang der Kampfgruppe des Generalleutnants Walter Karl Hugo Stettner Ritter von Grabenhofen und der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ erlebte), anschließend das „Höhere Kommando Vogesen“[3] (auch Korpsgruppe „Felber“ genannt), aus dem später das neue XIII. Armee-Korps hervorging.
Vom 22. Februar bis zum 25. März 1945 kommandierte er als Urlaubsvertretung die 7. Armee für General der Infanterie Brandenberger.
Kriegsgefangenschaft
Felber geriet aus der Führerreserve heraus ab dem 8. Mai 1945 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft; aus dieser wurde er am 8. Mai 1948 entlassen.
Tod
General der Infanterie a. D. Felber starb 1962 und ruht auf dem Frankfurter Hauptfriedhof in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Hanni, geb. Hallwachs (1905–1994).
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Eintritt in die Armee als Fahnenjunker am 19. März 1908
- Infanterie-Leib-Regiment „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 (seit 1867 unter preußisches Kommando)
- Fahnenjunker-Gefreiter (18. Mai 1908)
- Fahnenjunker-Unteroffizier (16. Juni 1908)
- Fähnrich mit Patent (19. November 1908)
- Leutnant (19. August 1909 mit Patent vom 17. August 1907)
- Oberleutnant (27. Januar 1915)
- Hauptmann (27. Januar 1917)
- Hauptmann (1. Februar 1922 mit Rangdienstalter vom 27. Januar 1917)
- Major (1. April 1928 mit RDA vom 1. Februar 1928)
- Oberstleutnant (1. April 1932)
- Oberst (1. Juli 1934)
- Generalmajor (30. September mit Wirkung vom 1. Oktober 1937)
- Generalleutnant (30. September mit Wirkung vom 1. Oktober 1939)
- General der Infanterie (31. Juli mit Wirkung vom 1. August 1940)
- Ballonführerabzeichen der Feldluftschiffer (Prüfung zum Frei- und Fesselballonführer am 31. Juli 1912 bestanden)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- EK II am 10. September 1914
- EK I am 24. Dezember 1915
- Großherzoglich Hessische Tapferkeitsmedaille am 7. Oktober 1914
- Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz, II. Klasse am 10. Januar 1918
- Kommandeurskreuz des Chilenischen Verdienstordens am 17. August 1933
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 29. Dezember 1934
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Königlich Jugoslawischer Orden der Krone, II. Klasse am 2. Januar 1939 (Annahmegenehmigung am 30. August 1939)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 20. September 1939
- Spange zum EK I am 28. September 1939
- Großoffizierskreuz des Königlich Italienischen Ordens der Krone, September 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“ am 3. August 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (498. Verleihung) am 17. September 1941 als General der Infanterie und Kommandierender General des XIII. Armee-Korps/2. Armee/Heeresgruppe Mitte
Fußnoten
- Geboren 1889
- Gestorben 1962
- Deutscher General der Infanterie
- Hauptmann (Preußen)
- Hauptmann (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Oberst (Reichswehr)
- General der Infanterie (Heer der Wehrmacht)
- Generalstabsoffizier (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Kriegsgefangener