Freiherr von Roenne, Alexis

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Alexis Freiherr von Roenne.jpg

Alexis Freiherr von Roenne (Lebensrune.png 22. Februar 1903 in Tuckum in Kurland; Todesrune.png 12. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Offizier, seit 1. April 1943 Oberst i. G. Während des Zweiten Weltkrieges war er zuletzt Leiter der Abteilung „Fremde Heere West“ im Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Als seine hochverräterische Tätigkeit gegen den nationalsozialistischen Staat und seinen Führer aufflog, wurde er hingerichtet.

Wirken und Verrat

Bereits im September 1939, nach dem Einmarsch der Roten Armee in Polen, äußerte er:

Also haben wir binnen fünf Jahren Krieg mit Rußland. Und dann hat der Westen die Hände frei, führt sein Luftrüstungsprogramm durch und schmeißt uns kaputt.[1]

Nachdem von Roenne den Untergang der 6. Armee in Stalingrad mitverschuldet hatte[2], wurde er leitender Oberst der Abteilung Fremde Heere West im Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Weil von Roenne noch im Jahre 1943 das volle Vertrauen Hitlers genoß, konnte er das OKW mittels der von den Alliierten als Kriegslist in deutsche Hände gespielten, gefälschten Dokumente über eine sogenannte Operation „Mincemeat“ von einer Gefahr der Invasion Siziliens ablenken.

Des weiteren soll von Roenne im Wissen um die erkannte und u. a. von ihm verschleierte Invasionsgefahr in der Normandie noch am 23. April 1944 behauptet haben, daß die alliierten Truppenkonzentrationen auf Island und in Schottland gleich groß seien wie die in Südengland. Damit wurde dem OKW eine angebliche Invasionsgefahr im Bereich von Mittel- und Nordnorwegen vorgetäuscht.

Alexis Freiherr von Roenne leitete im Zweiten Weltkrieg als Generalstabsoffizier die Abteilung Fremde Heere West im Oberkommando des Heeres, die für die militärische Aufklärung an der Atlantikfront zuständig war. Er nutzte in seiner Eigenschaft als Putschist seine Stellung aus, um Falschnachrichten für das OKW zu produzieren und trug so einen erheblichen Teil dazu bei, daß deutsche Soldaten in der Normandie keine Chance auf einen Abwehrerfolg hatten und einen sinnlosen Tod starben. Der im lettischen Kurland geborene Alexis von Roenne hat sich zwar am Putsch gegen Hitler am 20. Juli 1944 aufgrund christlicher Gewissensbedenken nicht beteiligt, war aber Mitglied der Putschisten-Gruppe „Schwarze Kapelle“. Von Roenne wurde unmittelbar nach dem 20. Juli festgenommen, dann zunächst wieder freigelassen. Zwei Wochen später erfolgte die erneute Verhaftung. Er wurde am 5. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 12. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Generalfeldmarschall Erwin Rommel konnte in der Normandie zwar keines seiner dramatischen Panzer-Umgehungsmanöver durchführen, doch blieb er ein Meister der Improvisation, um mitten in der Front Löcher zu stopfen und den Alliierten immer wieder schwere Verluste zuzufügen. Er führte in der Normandie seine bisher beste Kampagne durch. Es ist völlig klar, daß Rommel Mitte Juni 1944 überzeugt war, daß das Spiel für Deutschland im Westen vorüber sei. Am 29. Juni 1944 meldeten von Rundstedt und Rommel Hitler die Sachlage, daß mit den vorhandenen Kräften im Westen die Verteidigung nicht aufrechterhalten werden konnte und der Krieg als verloren betrachtet werden müßte. Zu Rommels Pessimismus trugen auch Alexis von Roennes Falsch­angaben über die angeblich noch in England auf ihren Einsatz wartende alliierte Hauptmacht bei. Rommel hätte niemals so gehandelt, wenn ihm bekannt gewesen wäre, daß bei den Alliierten längst alles, was sie hatten, in den Kampf geworfen worden war und daß man die Munition auf anderen Kriegs­schauplätzen zugunsten der Invasionsfront bereits zu rationieren begonnen hatte. Es war eine Strategie der Verschwörer, Rommel durch falsche Stärkeangaben zur Aufgabe der Westfront zu veranlassen.

Nach Ermittlungsakten der Gestapo in russischen Archiven hatten zu dieser Zeit Oberst Georg Alexander Hansen, der Nachfolger von Ad­miral Canaris und Oberst von Stauffenberg, Kontakte zu General Eisenhower und General Marshall angebahnt, und auch Oberst Alexis von Roenne (Chef Fremde Heere West) hatte von den Chefs der Ver­schwörung die Vollmacht erhalten, mit dem anglo-amerikanischen Oberkommando in direkte Verbindung zu treten, um die Landung der Truppen der Alliierten zu unterstützen.

Selbst noch Wochen nach der Landung vom 6. Juni wurden Rommel und das OKW mit gefälschten Stärkeangaben über den Feind gefüttert. So bestand Hans Speidel noch am 9. Juli darauf, daß in England noch mehr als 60 Großverbände bereitstanden. Zu der von Alexis von Roennes OKH-Abteilung „Fremde Heere West“ frei erfundenen Zahl von 45 hatte er wiederholt weitere hinzugefügt, um auf diese Weise die Gefahr einer zweiten Landung zu suggerieren. Tatsächlich standen damals nur zwölf Großverbände in England. Tatsächlich kam es im Sommer 1944 zu einem in der Kriegsgeschichte nahezu einmaligen Vorgang: Die in unmittelbarer Nähe vorhandenen deutschen Reserven wurden wochen-, ja monatelang nicht eingesetzt. So waren von den zwölf Panzerdivisionen im Westen zunächst nur drei im Kampf. Es standen noch zehn Infanteriedivisionen zur Verfügung, und notfalls konnten weitere dreißig Divisionen aus den nicht angegriffenen Küstenstellungen herangezogen werden. Ihre Nichtverwendung in den ersten Wochen der Invasionsschlacht ging als einer der großen deutschen Fehler in die Geschichte des Zweiten Weltkrie­ges ein.

Nachweisbar hatten Hitler, das OKW und die deutschen Oberbe­fehlshaber in Frankreich bis Ende Juli 1944 Angst, daß der Landung in der Normandie eine zweite noch größere Landung in Pas-de-Calais folgen würde. Tatsächlich war dies maßgeblich den produzierten Falschnachrichten der Abteilung Fremde Heere West des Oberkommandos des Heeres, un­ter Führung des Verräters Oberst i. G. Alexis Freiherr von Roenne und seines Mitarbeiters Oberstleutnant Roger Michel zu zuschreiben. Geradezu systematisch sorg­ten sie von Dezember 1943 bis Ende Juli 1944 dafür, daß die eigentlich mehr als ausreichenden Kräfte der deutschen Invasionsabwehr so lan­ge fehlgeleitet wurden, bis der alliierte Durchbruch erreicht war.

Ende Mai, also noch eine Woche vor der Landung, wurden die Zahlen von Roenne noch einmal sensationell vergrößert: Danach hatten die Alliierten in England nun 87 Divisionen stehen, davon acht Luftlandedivisionen. In Wahrheit waren aber nur 37 Divisionen landebereit. Eine ganze Heeresgruppe zuviel.[3]

Fußnoten