Fritz, Bruno

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Bruno Fritz (1900–1984)

Bruno Fritz (Lebensrune.png 4. März 1900 in Berlin; Todesrune.png 12. Juni 1984 ebenda) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Synchronsprecher.

Wirken

Der Schauspieler und Kabarettist Bruno Fritz wurde am 4. März 1900 in Berlin geboren; über seinen Werdegang bis Ende des Zweiten Weltkrieges haben die Recherchen nichts ergeben, außer daß er zusammen mit Günter Neumann und Tatjana Sais 1935 das Kabarett Tatzelwurm gründete.

Bekannt wurde der Künstler mit dem unverwechselbaren „Mundwerk“ seit Ende 1948 als Mitglied der legendären „Insulaner“; bis 1963 gehörte er zum Stammpersonal der gleichnamigen Sendung des damaligen RIAS Berlin, die während der Blockade Berlins 1948 von dem Kabarettisten Günter Neumann aus der Taufe gehoben worden war und mit der eine moralische Unterstützung der Bevölkerung organisiert wurde. Die damalige Erkennungsmelodie mit dem Kehrreim „Der Insulaner verliert die Ruhe nicht“ gehörte zu den populärsten Liedern der Nachkriegszeit.

Mit dem Programm, das aus Scherz, Satire und Ironie, aber auch einer Portion Ernsthaftigkeit bestand, bewies Bruno Fritz gemeinsam mit Kollegen wie unter anderem Edith Schollwer, Tatjana Sais, Walter Gross und Ewald Wenck scharfzüngig und mit „Berliner Schnauze“ seinen einzigartigen Humor. „Man brauchte ihm nur ein Telefon in die Hand zu geben und schon sprudelte er los, ließ er ganze Pointenketten explodieren und traf so herzbewegend wie wunderbar ordinär den Ton der Stadt und ihrer Bewohner“, so Friedrich Luft anläßlich des Todes von Bruno Fritz.

Daneben stand der Künstler immer wieder auf der Theaterbühne, und auch im Film zeigte er sporadisch sein komödiantisches Talent. Bereits seit Mitte der 30er Jahre hatte er vereinzelt Aufgaben für das Kino übernommen, spielte prägnante Nebenrollen.

Im deutschen Nachkriegsfilm bediente er mit nachhaltigen Chargenrollen meist den Urberliner, konnte jedoch oft sein wahres komödiantisches Können nicht voll unter Beweis stellen. Er mimte überzogen gezeichnete „Militärs“. Oft wurde Bruno Fritz im Film mit „Leitungsfunktionen“ betraut, so als Verleger in „Pauker Stips und die verliebte Mädchenklasse“ (1951).

Im Fernsehen trat Bruno Fritz ab Ende der 50er Jahre in vielen Sendungen mit Berliner Kolorit auf, spielte in verschiedenen Boulevardkomödien, die das Fernsehen übertrug, wie beispielsweise den Mr. Peabody in „Brave Diebe“ (1959) nach dem Bühnenstück von Jack Popplewell oder den Harold Stewart in Popplewells „Die Lieben Kinder“ (1970) – erneut neben Grethe Weiser; letztmalig erlebte man ihn gemeinsam mit Rudolf Platte und Friedrich Schoenfelder 1973 in dem Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ auf dem Bildschirm.

Bruno Fritz starb am 12. Juni 1984 in Berlin-Grünewald; in der „Berliner Morgenpost“ schrieb Friedrich Luft zwei Tage später in einem Nachruf unter anderem:

„Sein Mundwerk schien immer wie unter Dampf zu stehen und nur darauf zu warten, sich in einem Schwall von Worten zu ergießen. Er stand wie unter Rededruck. Seine Komik war von der besten, aggressivsten Art. Er konnte soviel mehr, als er meistens nur zeigen durfte. Ich habe ihn im Renaissance-Theater einmal als Gastwirt in Lessings ‚Minna von Barnhelm‘ gesehen. Theo Lingen spielte den Riccaut. Bruno Fritz war hinreißend und echt berlinisch und auf seine vorsichtige Spielart klassisch. […] Er ist 84 Jahre alt geworden. Dienstag ist er gestorben. Jedesmal, wenn ein bedeutender Spaßmacher die Welt verläßt, möchte einem scheinen, als sei die Welt selber wieder etwas trauriger geworden. Bruno Fritz fehlt.“

Filmographie (Auswahl)

Darsteller
Synchronsprecher