Frontaufklärungskommando

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Front-Aufklärungs-Kommandos)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Frontaufklärungskommandos (FAK/F.A.Kdo./FA-Kdo.) und die kleineren Gliederungen Frontaufklärungstrupps (FAT/F.A.Trupp/FA-trupp) waren geheime Eliteeinheiten der Deutschen Abwehr und des Reichssicherheitshauptamtes im Zweiten Weltkrieg, die weit hinter den feindlichen Linien operierten. Sie dürfen nicht mit den klassischen Aufklärern (z. B. Aufklärungsabteilungen der Panzertruppe) verwechselt und nur äußerst bedingt mit den Fernspähern der Bundeswehr verglichen werden. Abwehrkommandos folgten der kämpfenden Truppe und sicherten Dokumente, verhafteten gegnerische Agenten, verhörten Kriegsgefangene und bauten Spionagenetze auf. Generell dienten die FAK und FAT der geheimdienstlichen Informationsbeschaffung und Lagebeurteilung.

Abwehrbefehlsstab Walli, Wegweiser

Geschichte

Hauptquartier des Stabes „Walli“; Dort befand sich bereits seit 1940 in dem früheren Frauenwohnheim „Helin“ ein Abwehr-Kommando.
Offiziere der Frontaufklärungsleitstelle I Ost
Männer des Abwehrbefehlsstabes „Walli“ im Osten; die damalige Gemeinde Sulejówek liegt 22 km östlich von Warschau.

Das OKW/Amt Ausland/Abwehr richtete zu Beginn des Krieges im Osten in Warschau-Sulejowek einen Abwehrbefehlsstab (Frontaufklärungsleitstelle I Ost) unter dem Decknamen „Stab Walli“ ein. Dieser wurden von dem Rußlandexperten Major Hermann Baun[1] (1897–1951) geleitet (Dienststelle Major Baun); sein Auftrag: Einsatz landeskundiger Agenten hinter den sowjetischen Linien und Ausspähung des gegnerischen Hinterlandes. Der „Stab Walli I“ (offiziell: Amt Ausland/Abwehr Dienststelle Walli I) hatte die Aufgabe, die während des rasanten Vormarsches 1941 erbeuteten und gefundenen Informationen bzgl. Truppen, Stärke oder anderer geheimdienstlicher Unterlagen wie Verschlußsachen usw. auszuwerten. Kenntnis von Fremdsprachen war auch deshalb Voraussetzung. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde der „Abwehrbefehlsstab Walli“ in drei Stäbe untergliedert, die der jeweiligen Abwehrabteilung zugehörten, auch wenn die Einsatzziele oft fließend und somit abteilungsübergreifend waren):

  • Walli I (Frontaufklärungsleitstelle I Ost unter Hermann Baun)
    • für unmittelbare Frontaufklärung; Geheimer Meldedienst und Beschaffung von kriegswichtigen militärischen Nachrichten, Aufbau einer Meldeorganisation und eines Agentennetzes (mit fünf Referaten)
  • Walli II (Frontaufklärungsleitstelle II Ost unter Major Seliger / Oberleutnant Müller / Hauptmann Becker)
  • Walli III (Frontaufklärungsleitstelle III Ost unter Heinz Schmalschläger[2])
    • für Spionageabwehr, Gegenspionage und Infiltration gegnerischer Nachrichtendienste (1943 mit fünf Gruppen)

Am 1. Februar 1942 übernahm Oberstleutnant Schmalschläger als dienstgradhöchster Abwehroffizier die Gesamtführung aller in Sujelowek liegenden Abwehrteile des Befehlsstabes „Walli“. Dietrich F. Witzel, Kommando- und FAK-Führer schrieb über die Entstehung und Einsätze der Aufklärungstruppe der Abwehr/Abteilung II (Abw. II): Sabotage und Sonderaufgaben 1990:

„Mit der ‚Vertruppung‘ der Brandenburger starb jedoch der Kommandogeist keineswegs. Zu Beginn des Rußlandfeldzuges hatte Abw II – analog zum Vorgehen von Abw I und III – eine Abw II-Leitstelle Ost (Deckname: Walli II) aufgestellt, bei jeder Heeresgruppe ein IIer-Abw-Kommando und bei den einzelnen Armeen je einen IIer-Abw-Trupp. Im Gegensatz zu den Brandenburgern, die den Frontdienststellen nur vorübergehend zugeteilt wurden, blieben diese Abwehrtrupps und Abwehrkommandos permanent bei ihren Armeen und Heeresgruppen, wo ihr Ansprechpartner bzw. Auftraggeber und Disziplinarvorgesetzter der Ic war. Nach der ursprünglichen Konzeption sollten diese Trupps und Kommandos als mobile IIer-Abw-Stellen im Bewegungskrieg ähnliche Aufgaben erfüllen wie im Frieden die IIer-Gruppen der ortsfesten Abwehrstellen der einzelnen Wehrkreise, also vor allem I-, Z- und S-Arbeit bei weitgehendem Einsatz von V-Leuten und Agenten. K-Einsätze sollten dagegen den Brandenburgereinheiten der Abw II überlassen werden. Das deutsche Personal für die IIer-Abw-Trupps und -Kommandos, die dann im Laufe der Zeit für alle Kriegsschauplätze gebildet wurden, kam jedoch zu einem erheblichen Teil von Brandenburg. Stammtruppenteil für diese Männer war zunächst das 5. Lehrregiment Brandenburg, das dann, als Brandenburg Division wurde, aus dem Verband ausschied und als selbständiges ‚Lehrregiment Kurfürst‘ eines der Karteiregimenter der Abw II wurde. Eine Reihe dieser Brandenburger bei den IIer-Abw-Trupps und -Kommandos konnte sich mit der ihnen zugedachten Rolle bloßer Agentenführer nicht abfinden. Zunächst aus eigener Initiative, in der Regel aber auch sehr gefördert von den Ic, die von dem Gedanken an eine hauseigene Truppe meist sehr angetan waren, bildeten einzelne Trupp- und Kommandoführer K-Einheiten für kommandomäßigen Einsatz.
Da das etatmäßig zustehende deutsche Personal für einen IIer-Abw-Trupp zur besten Zeit nur 6 Offiziere, 13 Unteroffiziere und 22 Mann und für ein IIer-Abw-Kommando nur 12 Offiziere, 17 Unteroffiziere und 39 Mann betrug, bestanden diese K-Einheiten, vor allem im Osten, vorwiegend aus nichtdeutschen Kampfdolmetschern. Diese kämpften oft mehr aufgrund einer starken Bindung an den deutschen Einheitsführer als wegen ihres Glaubens an die deutsche Sache auf Seiten der Wehrmacht. Nach erfolgreichen K-Einsätzen einzelner Trupps und Kommandos und auf entsprechende Wünsche der Frontdienststellen erklärte Abw II nicht zuletzt auch angesichts der schleichenden Vertruppung der Brandenburger, den K-Einsatz zu einer der zentralen Aufgaben der IIer-Abw-Trupps und -Kommandos und räumte der K-Tätigkeit auch einen bedeutenden Platz im Lehrplan der Abwehrschule ein. Daran änderte sich auch nichts, als 1944 im Zuge der von Hitler befohlenen Schaffung eines einheitlichen deutschen Nachrichtendienstes Abw II zur Abt. Mil D des SS-Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) wurde, wobei die Angehörigen von Abw II ihren Wehrmachtstatus behielten. Die IIer-Abw-Trupps und -Kommandos blieben nach wie vor dem jeweiligen Ic taktisch und disziplinarisch unterstellte Wehrmachteinheiten, nur hießen sie ab Sommer 1944 IIer-Frontaufklärungstrupps (FATs) und IIer-Frontaufklärungskommandos (FAKs). Die Abwehrtruppe II wurde zur Frontaufklärungstruppe II. Diese bestand am 1. Oktober 1944 aus drei Leitstellen (Ost, Südost und West), 11 FAKs, 36 FATs und vier Sonderunternehmen mit einem deutschen Personal von insgesamt 200 Offizieren, 440 Unteroffizieren und 1.317 Mannschaften. Dazu kam noch eine wesentlich größere Zahl von nichtetatisierten Kampfdolmetschern und anderem nichtdeutschen Personal. Bis Kriegsende führte die Abwehr- bzw. Frontaufklärungstruppe II zahlreiche Kommandoeinsätze auf allen Kriegsschauplätzen durch.“

Einsatz

Freizeit für die „Walli“-Mitarbeiter

Zu Beginn des Krieges waren den einzelnen Heeresgruppen je ein Abwehrkommando (AK) und den einzelnen Armeen je ein Abwehtrupp (AT) zugeteilt, die direkt dem jeweiligen Ic unterstanden.

Bis zum Putschversuch 1944 der Wehrmacht unterstellt, wurde die gesamte Wehrmachtsabwehr dann vom Reichssicherheitshauptamt als „Amt MIL“ übernommen. Die AKs und ATs wurden nun offiziell in „Frontaufklärungskommandos“ (FAK) und „Frontaufklärungstrupps“ (FAT) umbenannt, wobei schon 1941 diese Bezeichnungen für Fernaufklärung-Unternehmen teilweise verwendet wurden. Die Soldaten blieben jedoch den ursprünglich angehörenden Truppen weiterhin zugehörig. So blieb z. B. ein Luftnachrichtensoldat, der zur einen FAT abkommandiert wurde, weiterhin Luftwaffensoldat. Die Abwehr kam praktisch jedoch immer mehr unter Einfluß der Organisation Fremde Heere Ost, die von Oberst Gehlen geführt wurde.[3]

Die FAKs und FATs hatten eine dreistellige Nummer, aus deren 1. Ziffer man die Zugehörigkeit zur jeweiligen Abwehrabteilung und zum Walli-Stab erkennen konnte. So gehörte z. B. das Frontaufklärungskommando 103 zum Abwehr Befehlsstab Walli I/Abwehr I und der Frontaufklärungstrupp 302 zu Walli III/Abwehr III.

Die Arbeit eines Abwehrtrupps zu Beginn des Krieges sah z. B. so aus, daß sie mit den vorrückenden Wehrmachtseinheiten das eroberte Gelände systematisch sichteten, z. B. gefallene russische Soldaten, Fahrzeuge, Wohnungen, Kasernen u. a. nach wichtigen Informationen und Unterlagen durchsuchten. Dies war in bezug auf versprengte und überrollte Einheiten recht gefährlich, da die Kampftruppen weiter vorwärtsdrangen und die ATs alleine in der Etappe agierten, wo überrollte Kampfeinheiten in Kompaniestärke oder mehr ggf. auf der Lauer lagen.

Die Arbeit der Abwehrkommandos sah die Zusammenfassung und Beurteilung der zusammengetragenen Unterlagen der AT und anderer WH-Einheiten vor, Zentrale war weiterhin der jeweilige Walli-Stab und natürlich direkt das OKW/Amt Ausland/Abwehr in Berlin.

Bandenbekämpfung

Weiteres Einsatzgebiet war z. B. auch die Bandenbekämpfung. So wurde mit Hilfe von Dolmetschern und Peilsendern der Funkverkehr zwischen den russischen Linien und den Partisanenverbänden im Hinterland abgehört und die so aufgespürten Mörderbanden von Sonderverbänden vernichtet. Teilweise gab es da schon verwegene Verbände, wie den Abwehrtrupp 103 des Dr. Otto Doll, der u. a. autark in der Kalmückensteppe im Einsatz war und das gemeinhin als „Kalmückenverband Dr. Doll“ bekannte Kalmückische Kavalleriekorps auf- und ausbaute. Die Reiterschwadronen aus der Kalmückensteppe waren Experten des Auskundschaftens und der Nah- und Fernaufklärung sowie unvergleichlich erfolgreich beim Niederkämpfen sowjetischer Spähtrupps und der ins deutschbesetzte Gebiet einsickernden sowjetischen Partisanen.

Stärke und Einsatzziel (Beispiel)

Die Ardennenoffensive Ende 1944 war ohne die Informationsgewinnung durch FAKs im vom Feind nach der Invasion in der Normandie besetztem Gebiet nicht denkbar.

Stärke und Einsatzziel am Beispiel des FAK 202 (wobei die Zahlen stark variieren konnten):

  • Personalstärke: ca. 30 Mann
  • Aufgaben: Sabotage (bis zu 600 km hinter den feindlichen Linien), Vernichten oder Ausheben feindlicher Stabsstellen, Unterstützung antisowjetischer Gruppen im Feindgebiet

Am Beispiel des FAT 219:

  • In der Ist-Stärkemeldung der Kampfgruppe „Schuster-Woldan“ an die Heeresgruppe E vom 19. Oktober 1944 wird die Stärke des Frontaufklärungstrupps 219 (Oblt. Müller) mit 1 Offz, 34 Mann (darunter 12 Legionäre)[4] und die Ausrüstung mit Handfeuerwaffen angegeben. Zustand und Kampfwert: Einsatzbereit.

Kriegsstärkenachweisung (KStN)

Auszug der Kriegsstärkenachweisung-Nummern (KStN 2021–2039) für Sondereinheiten: Geheime Feldpolizei, Feldgendarmerie, Frontaufklärung (Abwehrtruppen):

  • KStN 2026 a Leitst. I für Front-Aufkl.
  • KStN 2026 b Leitst. II für Front-Aufkl.
  • KStN 2026 c Leitst. III für Front-Aufkl.
  • KStN 2027 Abw.Kdo.
  • KStN 2027 Abw.Kdo./Heer.Gru.
  • KStN 2027 a Front-Aufkl. Kdo. I
  • KStN 2027 b Front-Aufkl. Kdo. II
  • KStN 2027 c Front-Aufkl. Kdo. III
  • KStN 2028 Abw.Tr./AOK
  • KStN 2028 a Front-Aufkl.Tr. I
  • KStN 2028 b Front-Aufkl.Tr. II
  • KStN 2028 c Front-Aufkl.Tr. III

Feldpostnummern (Auszug)

  • 10655: (1.8.1943–23.3.1944) OKW Amt Ausland Abwehr/Abwehr I Wi. Lichterfelde
  • 12813: (24.3.1944–6.11.1944) OKW-Amt Ausland Abwehr I 1/Wirtschafts-Stadtbüro
  • 10176: (25.1.1943–31.7.1943) OKW Ausland/Abwehr I Außendienststelle Belzig (Mark)
  • 06100: (1.2.1941–11.7.1941) OKW-Abwehr-Kommando I
    • (27.1.1942–14.7.1942) Abwehr-Befehlsstab Walli
    • (24.3.1944–6.11.1944) OKW-West Chef, Frontaufklärungs-Nachschub-Dienststelle Ost
  • 09591: (1.8.1943–23.3.1944) OKW-Amt Ausland Abwehr-Abteilung III Zentrale Abteilung, Gruppe ZR
  • 14171: (1.8.1943–23.3.1944) OKW-Amt Ausland Abwehr-Abteilung III Zentrale Abteilung Gruppe Z (Reg.)
  • 09627: (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Stelle Wien Außendienststelle XIX
  • 12834: (12.7.1941–26.1.1942) Zweigstelle Ostende der Abwehr-Nebenstelle Boulogne
  • 08088: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Leitstelle I West
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Leitstelle I West (Abwehr)
  • 09833: (7.11.1944–Kriegsende) Außenstelle Konstanz d. Frontaufklärungs-Leitstelle II (Abwehr) West
  • 09997: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-II Nachrichten-Dienststelle Südost
    • (7.11.1944–Kriegsende) Leitstelle II Südost für Frontaufklärungs-(Abwehr)
  • 15716: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr II Nachschub-Dienststelle Südwest
  • 18034: (24.3.1944–6.11.1944) 7.7.1944 Frontaufklärungsleitkommando III Ost Ausbildungs- u. Nachrichten-Abteilung
    • (24.3.1944–6.11.1944) 9.10.1944 Frontaufklärungsleitstelle III Ost Ausbildungs- u. Nachrichten-Abteilung (Abw.)
  • 28694: (28.4.1940–14.9.1940) Abwehr-Stelle Südwestfrankreich (Bordeaux),
    • (6.4.1944–9.11.1944) 16.8.1944 Abwehr-Offizier Bordeaux
    • (10.11.1944–Kriegsende) 17.1.1945 gestrichen
  • 40676: (8.9.1942–11.3.1943) Abwehrstelle Ostland Riga, Außenstelle Wilna u. Abwehr-Offizier III Wilna
    • (23.4.1944–24.11.1944) 12.8.1944 Abwehrstelle Ostland Riga, Außenstelle Wilna
  • 08583: (1.2.1941–26.1.1942) Abwehr-Kommando Heeres-Gruppe A
    • (27.1.1942–14.7.1942) Abwehr-Kommando Heeres-Gruppe Süd
    • (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Gruppe B u. Abwehr-Kommando 102, 207 u. 303, dann Abwehr-Gruppe B u. Abwehr-Kommando 102, 202 u. 302, dann Abwehr-Gruppe B u. Abwehr-Kommando 107, 202 u. 302
    • (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Gruppe B mit Abwehr-Kommando102 u. 302
    • (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Gruppe B mit Frontaufklärungs-Kommando(Abwehr) 102 u. 302,
    • (7.11.1944–Kriegsende)Frontaufklärungs-Trupp(Abwehr) 108 z. b. V.
  • 09358: (1.2.1941–11.7.1941) Abwehr-Kommando Heeresgruppe B
    • 27.1.1942–14.7.1942) Abwehr-Kommando Heeresgruppe Mitte
    • (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Gruppe Mitte, dann Abwehr-Gruppe Mitte m. Abwehr-Kommando 103, 203 u. 303
    • (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Gruppe Mitte m. Frontaufklärungs-(Abwehr) Kommando103, 203 u. 303
    • (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Kommando(Abwehr) 103, 203 u. 303
  • 10805: (1.2.1941–11.7.1941) Abwehrkommando Heeresgruppe C
    • (27.1.1942–14.7.1942) Abwehrkommando Heeresgruppe Nord, dann Abwehrkommando III Heeresgruppe Nord
    • (15.7.1942–24.1.1943) Abwehrgruppe Nord, dann Abwehrgruppe Nord mit Abwehr-Kommando 104, 204 u. 304
    • (1.8.1943–23.3.1944) Abwehrkommando 204 u. 304
    • (24.3.1944–6.11.1944) Abwehrkommando 304 [204 wurde Fp.Nr. 34408]
    • 24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 304
  • 02467: (28.4.1940–14.9.1940) Abwehr-Kommando 11
  • 00455: (15.7.1942–24.1.1943) Abwehrkommando 101, dann Abwehrkommando 101 der Abwehrgruppe A
  • 03880: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 105
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 105
    • 13584: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 106
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 106
  • 00483: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 120
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 120
  • 02273: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 130
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 130
  • 08566: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 201
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 201
  • 34408: (23.4.1944–24.11.1944) 25.7.1944 Abwehr-Kommando 204
    • 29.8.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 204
  • 04154: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 211
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando(Abwehr) 211
  • 05482: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 212
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 212
  • 03626: (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Kommando 301 Heeresgruppe A dann Abwehr-Kommando 301 d. Abwehrgruppe A
  • 48236 (2.1.1940–11.3.1943) Abwehr-Kommando 305 beim Stab Don
    • (12.3.1943–7.9.1943) Abwehr-Kommando 305 beim Stab Heeresgruppe Süd,
    • (23.4.1944–24.11.1944) 17.5.1944 Abwehr-Kommando 305 bei der Heeresgruppe Nordukraine
    • (23.4.1944–24.11.1944) 15.9.1944 gestrichen.
  • 01703: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 306
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 306
  • 04417: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 307
    • (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Kommando 307 u. Abwehr-Trupp 362–365
    • 8.6.1944 nur noch Abwehr-Kommando 307
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 307
  • 05995: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando308 Leitstelle III F West
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Leitstelle III F West (Abwehr)
  • 08156: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 309
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 309
  • 12682: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehrkommando 310
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 310
  • 02554: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 313
  • 01191: (7.11.1944–Kriegsende) Unterführerlehrgang der Frontaufklärung Leitstelle II Ost-Abwehr
  • 01883: (7.11.1944–Kriegsende) Ausbildungsstelle der Frontaufklärungs-Leitstelle I West
  • 16137: (1.2.1941–11.7.1941) Abwehr-Ausbildungs-Kommando K.
  • 05979: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 101
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 101
  • 03639: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 103
  • 16586: (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Trupp 105 der Abwehrgruppe B
    • (24.3.1944–6.11.1944) 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 105 der Abwehrgruppe B
  • 00234: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 106
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp 106 (Abwehr)
  • 02509: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 112
  • 02046: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 113
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 113
  • 06368: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp(Abwehr) 117
  • 02384: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 121
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 121
  • 02794: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 122
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 122
  • 08687: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp123
    • ab 27.9.44 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 123
  • 05923: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 126 (Ost)
  • 17364: (24.3.1944–6.11.1944) 13.5.1944 Abwehr-Trupp 127
    • am 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 127
  • 16703: (24.3.1944–6.11.1944) 28.6.1944 Abwehr-Trupp 134
    • am 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 134
  • 16968: (24.3.1944–6.11.1944) 10.5.1944 Abwehr-Trupp 140
    • (24.3.1944–6.11.1944) 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 140
  • 16580: am 12.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 143
  • 10505: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Kommando 150 (Wirtschaft)
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Kommando (Abwehr) 150 (Wirtschaft)
  • 06088: (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 152
  • 17668: (24.3.1944–6.11.1944) 17.5.1944 Abwehr-Trupp 164
    • (24.3.1944–6.11.1944) 12.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 164
  • 03036: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 170
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 170
  • 04465: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 176
  • 06101: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 177
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 177
  • 16580: (24.3.1944–6.11.1944) 11.5.1944 Abwehr-Trupp 193
    • am 12.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 143
  • 17435: (7.11.1944–Kriegsende) 9.2.1945 Ausbildungslager Frontaufklärungskommando (Abwehr) 201
  • 10127: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 202
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 202
  • 16271:(1.8.1943–23.3.1944) 21.10.1943 Abwehr-Trupp 208
    • (24.3.1944–6.11.1944) 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 208
  • 08701: (25.1.1943–31.7.1943) Abwehr-Trupp 214
  • 09292: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 214
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp(Abwehr) 214
  • 00748: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehrtruppe 217
    • 27.9.1944 Frontaufklärungstrupp (Abwehr) 217
  • 14321: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 219
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 219
  • 00422: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehrtruppe 222
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 222
  • 07083: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp(Abwehr) 252
  • 07349: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 254
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 254
  • 06912: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp255
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 255
  • 08897: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 256
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 256
  • 15586: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 258
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 258
  • 16572: (1.8.1943–23.3.1944) 5.1.1944 Abwehr-Trupp 260
  • 13408: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 261
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 261
  • 02809: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 263
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 263
  • 00679: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehrtrupp 301
    • 17.8.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 301
  • 3512: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 304
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 304
  • 46799: (23.4.1944–24.11.1944) 15.11.1944 Frontaufklärungs-Kommando 305
  • 46799: (23.4.1944–24.11.1944) 15.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 306
  • 67268: (23.4.1944–24.11.1944) 14.11.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 306
  • 14059: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 308
  • 00162: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 315
    • (24.3.1944–6.11.1944) Front-Aufklärungs-Trupp Abwehr 315
    • (7.11.1944–Kriegsende) Front-Aufklärungs-Trupp (Abwehr) I/315
  • 01987: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 11/315
  • 09221: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp316
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp(Abwehr) 316
  • 14174: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 318
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 318
  • 14602: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 320
    • ab 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 320
  • 04704: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 321
  • 14574: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 355
  • 07899: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 359
  • 02916: (7.11.1944–Kriegsende) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 360
  • 45676: 8.6.1944 Abwehr-Trupp 362
  • 40789: 8.6.1944 Abwehr-Trupp 363
  • 46409: 8.6.1944 Abwehr-Trupp 364
  • 42197: 8.6.1944 Abwehr-Trupp 365
  • 10916: (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp 367 (Abwehr)
  • 14711: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 368
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 368
  • 12431: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 369
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 369
  • 00388: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehrtrupp 370
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungstrupp (Abwehr) 370
  • 02469: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 371
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 371
  • 07014: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 372
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 372
  • 06406: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 373
  • 07942: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp374,
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 374
  • 05936: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 375
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 375
  • 14986: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 378
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 378
  • 10364: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 379
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 379
  • 13506: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehrtrupp 380
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 380
  • 09141: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp381
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 381
  • 06665: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Trupp 384
    • (24.3.1944–6.11.1944) Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 384
  • 05376: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 388
    • 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 388
  • 14648: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp 389
  • 17440: (24.3.1944–6.11.1944) 19.8.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 390
  • 10907: (1.8.1943–23.3.1944) Abwehr-Sonderverband „Gomma“
  • 13223: (15.7.1942–24.1.1943) Abwehr-Sonderverband Bajadere Abteilung II, dann Abwehr-Sonderverband B
  • 14781: (24.3.1944–6.11.1944) Abwehr-Trupp z. b. V. Oberleutnant Nebelung
    • ab 27.9.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) z. b. V. Oberleutnant Nebelung
  • 16085: (7.11.1944–Kriegsende) 12.2.1945 Dienststelle Bad Wildungen Kommando Meldegebiet (Abwehr) Köln
  • 17369: (25.1.1943–31.7.1943) Feldpostamt 783 u. Abwehr-Außenstelle Ploesti (≈ A), dann Feldpostamt 783, Abwehr-Außenstelle Ploesti (≈ A) u. Wehrmacht-Kommandantur Ploesti (≈ B)
  • 17440: (1.2.1941–11.7.1941) Abwehr-Nebenstelle Saloniki
    • (12.7.1941–26.1.1942) Abwehr-Stelle Saloniki
    • (24.3.1944–6.11.1944) 19.8.1944 Frontaufklärungs-Trupp (Abwehr) 390

Siehe auch

Literatur

  • Dietrich F. Witzel: Kommandoverbände der Abwehr II im Zweiten Weltkrieg. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hg.): Militärgeschichtliches Beiheft zur Europäischen Wehrkunde, Heft 5, Oktober 1990
  • Oskar Reile: Der deutsche Geheimdienst im II. Weltkrieg, Bd 1. Ostfront, Bd. 2 Westfront, Weltbild (1990), ISBN 978-3893500697
  • Günther W. Gellermann: Moskau ruft Heeresgruppe Mitte ...“ – Was nicht im Wehrmachtbericht stand – Die Einsätze des geheimen Kampfgeschwaders 200 im Zweiten Weltkrieg, Koblenz 1988
  • Magnus Pahl: Fremde Heere Ost. Hitlers militärische Feindaufklärung, Ch. Links Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86153-694-9
  • Tore Pryser: Hitlers hemmelige agenter – tysk etteretning i Norge 1939–45

Fußnoten

  1. Baun wurde als Sohn eines deutschen Kaufmanns am 17. Dezember 1897 in Odessa geboren und war Infanterist im Ersten Weltkrieg. Er diente von 1921 bis 1937 in den deutschen Botschaften in Odessa und Kiew. Der spätere Leiter der Dienststelle „Walli I“ und Verbindungsorgan des Amtes Ausland/Abwehr, Abwehrabteilung I zum Generalstab des Heeres sprach fließend Russisch und Ukrainisch. Bauns Frontaufklärungsleitstelle I Ost unterstand zwar „fachlich“ (wie es im Amtsdeutsch hieß) dem Reichssicherheitshauptamt, sie arbeitete jedoch mit Gehlens FHO eng zusammen. Und wie Gehlen hatte auch Baun Vorsorge getroffen, daß sich internationale Spionage-Brigaden aus Baltendeutschen, Russen, Ukrainern und Armeniern für den Einsatz hinter den sowjetischen Linien bereithielten – für die Zeit nach dem Zusammenbruch des Reiches. Baun erklärte, auch er werde versuchen, sich mit seinen Frontaufklärern in Richtung Südwesten zu bewegen. Der FHO-Chef und der Leiter von Walli I vereinbarten, ihre gemeinsamen Dienste nur den VS-amerikanischen Truppen anzubieten. Jeder von ihnen werde ein Gastgeschenk mitbringen: die FHO das komplette Lagebild über Rußlands Streitkräfte und eine Personenkartei der Sowjetarmee, die Frontaufklärungsleitstelle I Ost ein Agentennetz bis hin nach Moskau. Für einen neuen Krieg gegen die Sowjetarmee auf deutschem Boden hielt Baun schon einen Operationsplan bereit, der für die Zeit nach dem Zusammenbruch der Wehrmacht vorsah:
    • Ausbildung und Einsatz von Saboteuren und Diversanten hinter der sowjetischen Kampflinie;
    • Militärspionage gegen die Rote Armee;
    • Anlage von Waffendepots für eine spätere Untergrundbewegung gegen die Sowjets;
    • Bildung von Kampfeinheiten mit maximal je 60 Mann;
    • Einrichtung von Funkmeldeköpfen; Verbreitung gedruckter und mündlicher Propaganda gegen den Bolschewismus.
    Anfang 1944 „bevorzugt“ zum Oberstleutnant befördert (auf Betreiben von Georg Hansen und nach einer glänzenden Beurteilung von Gehlen), soll er ggf. noch zum Oberst befördert worden sein, allerdings bleibt dies unbelegt. Er geriet in Rettenberg (Allgäu) in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Wer schließlich als erster den in Bad Elster abgesprochenen Kontakt zu verständnisvolleren VS-Amerikanern hat anknüpfen können – ob Gehlen oder Baun –, läßt sich heute mit letzter Gewißheit nicht mehr rekonstruieren. Freunde Bauns behaupten, der Ruhm gebühre ihm: Mit VS-amerikanischer Förderung habe er seine Leute schon in den PoW-Lagern unter besseren Lebensbedingungen bei Weißbrot und Bohnenkaffee sammeln können, als sich Gehlen noch erfolglos bemüht habe, hinter Stacheldraht untere CIC-Chargen auf sich aufmerksam zu machen. Tatsächlich bereitete zur selben Zeit, da Gehlen in Washington seine Auswertungsergebnisse vortrug, Baun den Aufbau der Abteilung II (Aufklärung) und der Abteilung III (Gegenspionage) vor, die eine geheime Nachrichtenorganisation gegen die Sowjetunion steuern sollten. Baun wurde 1946 Leiter „Beschaffung“ der Organisation Gehlen, schied jedoch krankheitsbedingt 1950 aus und starb kurze Zeit später.
  2. Heinz Schmalschläger (1893–1972) diente nach dem Krieg als Oberst a. D. bei der CIA und dann beim BND
  3. Gehlen hatte nach seiner Berufung an die Spitze der Abteilung Fremde Heere Ost erstmals Beschaffung und Analyse vereinigt: durch enge Zusammenarbeit von Fremde Heere Ost und Frontaufklärungsleitstelle I Ost. Baun allerdings hatte nie begriffen, daß er keineswegs selbständig operierte, sondern in Wahrheit als Zulieferer an Gehlens FHO fungierte.
  4. Alleine in Norwegen dienten über 300 Norweger als Freiwillige der Abwehr, darunter in den Trupps des FAK 144 (Kdr Hptm. Gebauer, vordem Obstlt. Boden) und des FAK 312 (Oberstlt v. Rosenberg, später Hptm. Dr. Gallen).