Gößmann, Franz

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Franz Gößmann.jpg

Franz Gößmann (Lebensrune.png 8. Dezember 1909 in Sulzwiesen/Franken; Todesrune.png gefallen 4. April 1945 in Messelhausen) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel des Heeres und Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Franz Gößmann II.jpg
Traueranzeige

Militär

Franz Gößmann, der mit seinem Bruder eine glückliche Kindheit auf dem Bauernhof der Familie erlebte, wurde im Jahre 1936 Soldat der Wehrmacht. Er beherrschte das Instrument Klarinette und wurde so Mitglied des damals 38 Mann starken Regimentsmusikzuges.

Zweiter Weltkrieg

Ende 1940 gab Gößmann seine Tätigkeit als Regimentsmusiker auf und ging als Obergefreiter zur kämpfenden Truppe. Er diente beim Infanterie-Regiment 199/57. Infanterie-Division (am 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 199 „List“ umbenannt). Während des Rußlandfeldzuges war er als Unteroffizier bereits in der Funktion als Gruppenführer eingesetzt.

Als außergewöhnlich tapferer und hoch dekorierter Unteroffizier wurde Franz Gößmann, seit 1942 Feldwebel und zuletzt im Range eines Oberfeldwebels, als Trupp- und Zugführer in der 2., der 6. und schließlich wieder der 2. Kompanie verwendet. 1943 war sein Bataillonskommandeur Ritterkreuzträger Josef Heindl (gefallen am 10. September 1943), das Regiment unterstand u. a. dem Schwerterträger Alfons König.

„[...] zog das Regiment im Winter 1943 in die Abwehrschlacht um Kirowograd bzw. stand im Frühjahr 1944 die Kesselschlacht von Tscherkassy durch. Obwohl hier zusammen mit Verbänden der Waffen-SS von überlegenen Kräften der Roten Armee attackiert, wurden alle Stellungen gehalten und schließlich der Ausbruch nach Westen geschafft. Für seinen energiereichen und pausenlosen Einsatz an der Spitze seines Zuges, zeitweise Übernahme der gesamten Kompanie sowie großem Anteil an einem erfolgreichen, örtlichen Gegenangriff, gingen Franz Gößmann sowie sein Bataillonskommandeur Hauptmann Manfred Zimmermann aus dieser Schlacht als Ritterkreuzträger hervor.“

Die Ritterkreuzverleihungszeremonie 1944 fand im Reserve-Lazarett Würzburg statt. Am 25. Juni 1944 begann im Abschnitt der Division die russische Sommeroffensive gegen die Heeresgruppe Mitte. Nach ersten russischen Erfolgen blieb der 26. Juni vor der Front der Division ruhig. Am 27. Juni zog sich die Division auf den Drut zurück und bildete dort einen Brückenkopf. Bis zum 30. Juni erreichten die Spitzen der Division den Raum von Goluka, wobei ein Großteil der schweren Waffen verloren ging. Hier bildete die Division einen starken Brückenkopf am Westufer der Olsa. Am 3. Juli 1944 trat die Division ihren Weitermarsch in nordwestliche Richtung an und versuchte, die Rollbahn bei Borissow zu erreichen. Da Borissow jedoch bereits gefallen war, mußte die Division am Nachmittag nach schweren Kämpfen nach Südwesten abdrehen.

Am 4. Juli marschierte die Division weiter nach Westen, stieß jedoch am Nachmittag auf Feind und konnte den Vormarsch nicht fortsetzen. Die Division war zusammen mit dem XXVII. Armeekorps im Kessel von Bobruisk eingeschlossen. Am Abend des 5. Juli bildete die Division einzelne Kampfgruppen, die versuchten, sich nach Westen durch die Einkesselung durchzuschlagen. Die Masse der Division ging dabei in Gefangenschaft bzw. kam ums Leben. Die Division unter Generalmajor Adolf Trowitz wurde 3. August 1944 offiziell aufgelöst. Die Reste traten der Korps-Abteilung G bei.

Ende August / Anfang September 1944 hatte Gößmann das Unmögliche bewerksetelligt: Er führte eine Gruppe Rückkämpfer, die alle als vermißt galten, aus dem Feindgebiet, gejagt von Spezialeinheiten und Partisanen, zurück zu den deutschen Linien. Zuletzt war er Zugführer in der Restkampfgruppe/57. Infanterie-Division und gelegentlich mit der Führung seiner Kompanie beauftragt

Tod

Oberfeldwebel Franz Gößmann, der im Krieg vom Künstler und Musiker zum Hilfssanitäter, Grenadier und schließlich Nahkampfexperte wurde, fiel im April 1945 bei den Kämpfen bei Messelhausen in der Nähe seines Geburtsortes. Er hinterließ Gemahlin (die Ehe aus dem Spätsommer 1942 blieb kinderlos) und erweiterte Familie.

„Der Oberfeldwebel und Ritterkreuzträger Franz Gößmann, in Würzburg beheimatet, verteidigte hier seine Heimat heldenhaft. Während des schweren Beschusses, der hier tagelang lag, saß er in dem winzigen mit Steinplatten abgedeckten Wasserdurchlaß unter der Straße nach Hofstetten (an der Ecke des Löhlein) und leitete von hier aus das Feuer seines etwa 15 - 20 Schritte hinter ihm im Waldrand in der kleinen Fichtenschonung eingegrabenen Zuges. Einige Stunden vor dem Sturm erstattete er dem Bataillons-Kommandeur bei Dertinger in Marstadt persönlich Bericht und meldete, daß die Stellung nicht länger zu halten sei. Er erhielt jedoch den ausdrücklichen Befehl, sie bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Er äußerte nach Zeugenaussagen, als er Marstadt verließ, dem Sinne nach ‚Ich werde mit nicht feige erweisen und meine Pflicht tun, auch wenn es mein letzter Gang ist.‘ So fand er beim Ansturm der Amerikaner mit manch einem seiner Kameraden den Heldentod. Allem Anschein nach ist es dabei noch zum Handgemenge gekommen, denn nur 2 m neben ihm lag ein riesiger toter Amerikaner.“

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise