Groeneveld, Egon
Egon Gerhard Groeneveld ( 5. Juni 1876 in Platenrode, Kreis Neustadt in Westpreußen; 17. November 1945 in einem US-amerikanischen KZ bei Bad Hersfeld) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr, der Wehrmacht und der SS, Generalmajor zur Verfügung und SS-Brigadeführer der Waffen-SS. Wie so viele Offiziere überlebte auch er nicht die Behandlung durch die „Befreier“ in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Egon Gerhard Groeneveld wurde als Sohn von Gerhard Groeneveld (1838–1881) und dessen Gattin Johanna, geb. Burger in Westpreußen geboren. Nach dem Abitur trat er am 17. März 1894 der Preußischen Armee bei und wurde Charakter-Fähnrich im 3. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 129 in Schneidemühl, Provinz Posen.
Am 9. Juli 1900 wurde Leutnant Groeneveld in das 3. Ostasiatische Infanterie-Regiment des Ostasiatischen Expeditionskorps versetzt, nachdem er sich freiwillig gemeldet hatte. Am 27. Juli 1900 lief er mit seinen Kameraden in Bremerhaven aus, um den Boxeraufstand in China in Verbund mit der alliierten Gemeinschaft niederzuwerfen. Nach 15 Monaten kehrte siegreich er nach Deutschland zurück und wurde am 12. Oktober 1901 wieder in sein Stammregiment entlassen.
Vom 1 Oktober 1903 bis 16 Februar 1907 war er Adjutant im Bezirkskommando Schlawe (Pommern), anschließend wurde er ab dem 1. April 1907 als Oberleutnant Ausbilder an der Unteroffizierschule in Ettlingen. Am 1. April 1910 wurde er in das 2. Badische Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm I.“ Nr. 110 kommandiert, wo er am 22. April 1912 Kompaniechef wurde.
Erster Weltkrieg
Am 10. August 1914 wurde er stellvertretender Führer des I. Bataillon und bewährte sich in den ersten erbitterten Kämpfen gegen die französischen Truppen. Am 13. August konnte der Chef sich wieder seiner Kompanie widmen. Am 14. August setzte Groeneveld mit seinen Männern zum Sturmangriff an. Er wurde dabei schwer verwundet und konnte nicht geborgen werde, die Franzosen nahmen ihn dabei gefangen. Er blieb in Kriegsgefangenschaft bis zum 1. September 1918, als er nach einem Gefangenenaustausch frei kam.
Reichswehr
Kurz nach seiner Freilassung wurde er im Oktober zum Major befördert und als Stabsoffizier und Bataillonskommandeur zuerst in der Vorläufigen Reichswehr und dann in der Reichswehr verwendet. Zuletzt war er als Oberst ab Februar 1929 Kommandeur des Truppenübungsplatz Münsingen, am 31. Januar 1931 nahm er mit dem Charakter als Generalmajor seinen Abschied vom aktiven Dienst.
Drittes Reich
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialist 1933 bemühte sich der begeisterte Patriot erneut um eine militärische Dienststellung und wurde von der Reichswehr am 1. Oktober 1933 als Landesschutzoffizier (L-Offizier) eingestellt und wurde Kommandeur des Wehrbezirks-Kommandos Konstanz. Am 5. März 1935, nach der Übernahme durch die Wehrmacht, wurde er Ergänzungsoffizier (E-Offizier). Am 30.09.1937 schied er erneut aus dem aktiven Dienst aus.
Zweiter Weltkrieg
Am 26. August 1939 wurde Groeneveld reaktiviert und zur Verfügung des Heeres in der Führerreserve gestellt. Nach dem siegreichen Westfeldzug 1940 und dem angelaufenen Unternehmen „Barbarossa “ wurde Generalmajor Groeneveld am 17. Juli 1941 zum Kommandeur der Feldkommandantur 684[1] (FK 684) ernannt. Diese Dienststellung hatte er bis 28. März 1942 inne und kam anschließend erneut in die Führerreserve.
Am 31. Mai 1942 wurde die Mobilisierungsverfügung aufgehoben und der 66jährige Offizier feierlich aus dem Heeresdienst verabschiedet.
SS-Karriere
Groeneveld wurde am 15.06.1941 in die Allgemeine-SS (Mitgliedsnummer: 393.355) als SS-Mann aufgenommen, am 15.6.1941 wurde er SS-Standartenführer, am 27.11.1942 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 9.11.1942) und am 7.11.1944 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 9.11.1944). Er war vom 15.6.1941 bis Mai 1945 SS-Führer beim Stab des SS-Abschnitts XXXXV in Straßburg.
Beförderungen
- Charakter als Fähnrich (17. März 1894)
- Sekondeleutnant (18. August 1895); umbenannt in Leutnant (1. Januar 1899)
- Oberleutnant (15. Juni 1905)
- Hauptmann (1. Oktober 1912)
- Major (22. Oktober 1918); Oberstleutnant (1. Februar 1925)
- Oberst (1. Februar 1929)
- Charakter als Generalmajor (31. Januar 1931)
- Generalmajor (Landesschutzoffizier) 1. Oktober 1933
- Generalmajor (E) 5. März 1935
- SS-Mann der Allgemeinen SS (Mitgliedsnr. 393.355) 15. Juni 1941
- SS-Standartenführer 15. Juni 1941
- 15. Juni 1941 bis Mai 1945 SS-Führer beim Stab des SS-Abschnitts XXXXV (Straßburg)
- Generalmajor z. V. (1. Februar 1942)
- SS-Oberführer (27. November 1942 mit Wirkung vom 9. November 1942
- SS-Brigadeführer (7. November 1944 mit Wirkung vom 9. November 1944)
Auszeichnungen (Auszug)
- Zentenarmedaille, 1897
- China-Denkmünze für Kämpfer 1901
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Orden vom Zähringer Löwen, Ritterkreuz II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz, 1919
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1876
- Gestorben 1945
- Deutscher Generalmajor
- Deutscher SS-Brigadeführer
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Boxeraufstand
- Angehöriger der Waffen-SS
- Hauptmann (Preußen)
- Major (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Generalmajor (Reichswehr)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Verwundetenabzeichens (1918)
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Ritter)
- Kriegsgefangener