Hölter, Hermann
Hermann Ernst Wilhelm Hölter ( 31. Januar 1900 in Lemgo, Fürstentum Lippe; 5. Mai 1989 in Bad Boll, Kreis Göppingen) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Sicherheitstruppen des freien Volksstaates Württemberg (vom 13. April 1919 bis 27. Juli 1919 in der 8. Sicherheits-Kompanie in Gmünd), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres, Generalstabschef und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie 1,90 m großer, blau-grauäugiger Modellathlet und erfolgreicher Moderner Fünfkämpfer, der nicht nur als militärischer Sportlehrer fungierte, sondern auch für Deutschland an den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam teilnahm und den 7. Platz errang.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Hermann Hölter trat am 7. November 1917 in die Württembergische Armee ein. Er kam als Fahnenjunker zur Ersatzeinheit vom 10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180. Im März 1918 zog er dann zum 10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180 in den Krieg. Noch im März 1918 wurde er verwundet. Er war dann im Mai 1918 wieder bei seinem Regiment an der Front. 1918 wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Im Juli 1918 kam er dann wieder zum Ersatz-Bataillon, bei dem er im Oktober 1918 zum Fähnrich ernannt wurde. Nach dem Krieg wurde er zuerst in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er im Schützen-Regiment Nr. 26 am 1. August 1919 zum Leutnant befördert. Ab Mai 1920 war er dann im Reichswehr-Infanterie-Regiment 26, von dem er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment kam. In diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. November 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. April 1926 wurde er zum Adjutant des II. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment ernannt. Ab Herbst 1927 wurde er in mehreren Kompanien eingesetzt. Außerdem nahm er im Jahr 1928 an den Olympischen Spielen in Amsterdam im Modernen Fünfkampf teil. Danach wurde er in den Stab des Gruppenkommando 1 versetzt. Ab dem 1. April 1929 wurde er an der Heeres-Sportschule in Wünsdorf als Adjutant eingesetzt. 1931 wurde er für die Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr versetzt. Dabei wurde er am 1. August 1933 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 zum OKH abgestellt. Am 1. Mai 1934 wurde er für ein Jahr in das Truppenamt des Reichswehrministeriums versetzt und versah seinen Dienst in der Abteilung T 4. In dieser wurde er am 1. Januar 1937 zum Major befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Chef der 10. Kompanie vom Infanterie-Regiment 45 ernannt. Im Sommer 1938 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Stab der 34. Infanterie-Division ernannt. Als solcher bezog er dann mit Ausbruch des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Dort wurde er am 1. Oktober 1939 zum Oberstleutnant i. G. ernannt. Auch im Westfeldzug wurde er bei der 34. Infanterie-Division als Ia eingesetzt. Dabei wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 30. September 1940 gab er seinen Posten ab und wurde jetzt zur Deutschen Heeresmission nach Rumänien versetzt. Dort wurde er auch als Taktiklehrer an der rumänischen Kriegsschule eingesetzt. Im Juni 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes des Deutschen General beim Hauptquartier der Finnischen Armee ernannt. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Höheres Kommando XXXVI ernannt. Durch die Umbenennung des Kommandos wurde er Mitte November 1941 zum Chef des Generalstabes des Generalkommando XXXVI. Gebirgs-Armeekorps ernannt. Am 1. März 1942 wurde er zum Oberst i. G. ernannt. Am 1. November 1943 wechselte er und wurde zum Chef des Generalstabes des Generalkommando XIX. Gebirgs-Armeekorps [Anm.: unter General der Gebirgstruppe Georg Ritter von Hengl] ernannt. Am 5. Februar 1944 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 1. März 1944 wurde er zum Chef des Generalstabes der 20. Gebirgsarmee ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1944 zum Generalmajor befördert. Am 17. August 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 20. April 1945 wurde er noch zum Generalleutnant befördert. Am 3. Mai 1945 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Mit der Kapitulation geriet er in alliierte Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.“[1]
Kriegsgefangenschaft
- 9. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft geraten
- Juni 1945 in Großbritannien
- 9. Januar 1946 von Camp 1 in das Island Farm Special Camp 11 verlegt[2]
- 14. Juni 1947 in das LDC (London District Cage) verlegt
- anschließend nach Deutschland repatriiert und den VS-amerikanischen Besatzern übergeben
- 22. Dezember 1947 aus dem VS-amerikanischen Gewahrsam entlassen
- Rückkehr zur Ehefrau Eugenie und den Kindern
Beförderungen
- Fahnenjunker: 7. November 1917
- Eintritt in das Ersatz-Bataillon des 10. Württembergischen Infanterie-Regiments Nr. 180
- Fahnenjunker-Gefreiter: 22. April 1918
- Fahnenjunker-Unteroffizier: 5. Juli 1918
- Fähnrich: 18. Oktober 1918
- Leutnant (ohne Patent): 1. August 1919
- Patent als Leutnant 20. April 1921 mit RDA vom 20. August 1918 erhalten
- später neues RDA vom 1. Dezember 1918 erhalten
- Oberleutnant: 1. November 1925
- Hauptmann: 1. August 1933
- Major: 1. Januar 1937
- später neues RDA vom 1. April 1936 erhalten
- als Ia der 34. Infanterie-Division verlegte er mit dieser nach der Mobilmachung Ende August 1939 an den Westwall südlich von Trier beiderseits von Saarlautern, wo es auch zu Vorfeldkämpfen kam.
- Oberstleutnant i. G.: 1. Oktober 1939
- Oberst i. G.: 1. März 1942
- Generalmajor (ohne RDA): 1. April 1944
- am 20. Juli 1944 Rangdienstalter (RDA) vom 1. Juli 1944 erhalten
- Chef des Generalstabes der 20. Gebirgs-Armee unter Generaloberst Eduard Dietl, Generaloberst Dr. Lothar Rendulic und General der Gebirgstruppe Franz Böhme, zugleich Chef des Generalstabes des Deutschen Generals im finnischen Hauptquartier (Waldemar Erfurth) und schließlich des Wehrmachtbefehlshabers in Norwegen (Rendulic, dann Böhme)
- Generalleutnant: 20. April 1945
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse am 18. Juni 1918
- Fürstlich Lippisches Kriegsverdienstkreuz
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 26. Juli 1918
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis II. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914) am 25. Oktober 1939
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse am 14. Mai 1940
- Finnisches Freiheitskreuz, II. Klasse mit Schwertern am 23. September 1941
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 24. August 1942
- Lapplandschild
- Deutsches Kreuz in Gold am 17. August 1944 als Generalmajor und Chef des Generalstabes der 20. Gebirgs-Armee
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 3. Mai 1945 als Generalleutnant und Chef des Generalstabes der 20. Gebirgs-Armee
Schriften (Auswahl)
- Armee in der Arktis – Die Operationen der deutschen Lappland-Armee, 1953
- 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Ernst Kieser KG, Augsburg 1977
Fußnoten
Kategorien:
- Geboren 1900
- Gestorben 1989
- Deutscher Olympiateilnehmer
- Deutscher Leichtathlet
- Deutscher Generalleutnant
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Militärperson (Württemberg)
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Hauptmann (Reichswehr)
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1914)
- Träger des Verwundetenabzeichens (1918)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Finnischen Ordens des Freiheitskreuzes
- Kriegsgefangener
- Lemgo