Bleckwenn, Wilhelm

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Wilhelm Hermann Bleckwenn (Lebensrune.png 21. Oktober 1906 in Berge, Niedersachsen; Todesrune.png 10. Mai 1989 in Saarbrücken) war ein deutscher Offizier der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres sowie Konteradmiral der Kriegsmarine (ggf. nur ehrenhalber) und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

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„Wilhelm Hermann Bleckwenn wurde am 21.10.1906 in Berge im Kreis Bersenbrück im Bezirk Osnabrück geboren und trat am 16.04.1925 als Polizeianwärter der Polizei-Schule Hildesheim bei, um am 01.04.1926 zur Schutzpolizei Wesermünde versetzt zu werden. Nach der Teilnahme am 14. Offiziers-Anwärter-Lehrgang in Spandau und Potsdam-Eiche vom 20.09.1929 bis zum 18.09.1930, besteht er im September 1930 seine Offiziersprüfung und nimmt vom 20.09. bis 30.11.1932 an einem Schiesslehrer-Kursus und einer Panzerwagen-Ausbildung an der Schule für Technik und Verkehr in Berlin teil. Am 01.10.1934 wechselt er als MG-Offizier in den Stab der Landespolizeigruppe Hannover, wo er später u. a. den Posten eines Zugführers in der 2. Landes-Polizei-Hundertschaft Hannover übernimmt. Im Zuge des Besuches eines Kurses an der Heeresgasschutzschule in Berlin, trat Bleckwenn am 20.05.1935 der Wehrmacht bei und wird am 17.07.1935 mit Wirkung vom 01.08.1935 in das Rechtsverhältnis eines Soldaten überführt. Daraufhin vom 23.09. bis zum 12.10.1935 zu einem Lehrgang für MG-Zugführer an die Infanterie-Schule Döberitz kommandiert, ist er ab dem 15.10.1935 Kompanie-Offizier der 3. Kompanie des MG-Bataillons 1. Von dort wechselt er am 17.10.1937 als Chef der 2. Kompanie zum MG-Bataillon 10 und besucht vom 10.07. bis zum 10.08.1938 einen Offiziers-Lehrgang an der Kriegsschule in Dresden. Ab dem 10.11.1938 Chef der 2. Kompanie im MG-Bataillon 14, bzw. ab dem 04.01.1940 des I. Bataillons im Grenz-Infanterie-Regiment 127, ist er an der Sicherung des Westwalls im Einsatz und kommt an der Westfront zum Kampfeinsatz. Am 22.11.1940 übernimmt er dann das Kommando über das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 690, das aus dem I. Bataillon des Grenz-Infanterie-Regiments 127 hervorging. Von dort wechselt er am 26.03.1941 in die Führer-Reserve und wird als Offiziers-Ausbilder im Infanterie-Ersatz-Bataillon 63 in Ingolstadt eingesetzt. Im Zuge der Kämpfe im Osten übernimmt Bleckwenn am 20.08.1941 das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 256 im Raum Bobruisk, woraufhin er am 31.08. mit Wirkung vom 15.08.1941 von der Führer-Reserve, als Bataillons-Kommandeur zur 112. Infanterie-Division versetzt wird. Dort am 09.09.1941 verwundet und zur Genesung in das Infanterie-Ersatz-Bataillon 256 versetzt, kommt er vom 31.10. bis 03.11.1941 in die Führer-Reserve der Heeresgruppe Mitte und übernimmt am 04.11.1941 das Kommando über das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 467, bzw. am 27.11.1941 des I. Bataillons des Regiments.
Am 18.02.1942 übernimmt er mit Wirkung vom 31.01.1942 die Führung des Infanterie-Regiments 487, dessen Führung der bereits seit dem 18.01.1942 übernommen hatte, wobei er am 30.09.1942 mit Wirkung vom 01.08.1942 auch das Kommando über das spätere Grenadier-Regiment 487 übernimmt. Nachdem am 21.02.1944 der sowjetische Grossangriff die HKL der 31. Infanterie-Division zwischen Dnjepr-Knie und Koromka erfasste, kam es dabei zu tiefen Einbrüchen. Bleckwenn unterstütze mit seinem Regiment die schwer in Bedrängnis geratene Nachbardivision nach besten Kräften und trug so wesentlich dazu bei, daß diese an der Grenze der 4. und 9. Armee liegende Division nicht zerschlagen wurde. Dafür wird er am 29.02.1944 durch die 31. Infanterie-Division zum Ritterkreuz vorgeschlagen, das ihm dann am 06.04.1944 als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments 487 verliehen wurde. Im Zuge der sowjetischen Großoffensive im Sommer 1944, die zur Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte führte, schlugen sich die Reste der Grenadier-Regimenter 532, 487 und des Artillerie-Regiments 31 nach 44 Tagen wieder zu den eigenen Linien durch. Unter den Versprengten befanden sich die Oberste Jüttner, Bleckwenn und Oberstleutnant Schmidtmann. Dabei überquerte Bleckwenn in der Nacht vom 04. auf den 05.08.1944 die reißende Memel südlich Drushkiniki. Bleckwenn erhält dafür am 18.10.1944 als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments 4387 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Bleckwenn wird mit Wirkung vom 14.08.1944 in die Führer-Reserve versetzt und zum Kampfkommandanten von Trier ernannt, wofür es jedoch keinen offiziellen Nachweis gibt. Danach mit Wirkung vom 19.10. bis zum 15.11.1944 zum 15. Divisions-Führer-Lehrgang nach Hirschberg kommandiert und dann mit Wirkung vom 15.11.1944 mit der Führung der 708. Volks-Grenadier-Division beauftragt, kommt Bleckwenn mit Wirkung vom 21.02.1945 wieder in die Führer-Reserve und wird am 22.02.1945 mit Wirkung vom 21.02.1945 zur Heeresgruppe Weichsel kommandiert, unter Verwendung als Inspekteur der Infanterie bei der 1. Marine-Division. Dabei übernimmt er am 28.02.1945 dann die Führung der 1. Marine-Schützen-Division. Im Zuge dieses Kommandos tritt er mit Wirkung vom 28.02.1945 aus dem Befehlsbereich des Heeres aus und mit Wirkung vom 01.03.1945 dem Befehlsbereich des Oberkommandos der Kriegsmarine bei. So gerät er am 04.05.1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juli 1947 entlassen wird. Allerdings schließt sich bis zum 25.10.1947 die französische Gefangenschaft an. Dort wird er versehentlich als Kriegsverbrecher behandelt und nach mehrfacher Entschuldigung schließlich dann doch entlassen. Wilhelm Bleckwenn verstarb am 10.05.1989 in Saarbrücken.“[1]

Lexikon der Wehrmacht

„Wilhelm Bleckwenn trat am 16. April 1925 als Polizei-Anwärter in die Polizeischule Hildesheim ein. Am 1. August 1935 wurde er als Oberleutnant in die Wehrmacht übernommen und zu einem Lehrgang für MG-Zugführer an die Infanterie-Schule Döberitz kommandiert. Anschließend kam er am 15. Oktober 1935 als Kompanie-Offizier zum MG-Bataillon 1, wo er am 1. Oktober 1936 zum Hauptmann befördert wurde. Am 12. Oktober 1937 wurde Bleckwenn Kompaniechef im MG-Bataillon 10. Im Juli 1938 absolvierte er einen Offiziers-Lehrgang an der Kriegsschule Dresden. Am 10. November 1938 wurde er dann Kompaniechef im MG-Bataillon 14. Am 4. Januar 1940 übernahm er das I. Bataillon des Grenz-Infanterie-Regiments 127, am 22. November 1940 übernahm er dann das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 690. Am 26. März 1941 erfolgte seine Versetzung in die Führer-Reserve des OKH und die Kommandierung als Offiziers-Ausbilder zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 63 in Ingolstadt. Am 20. August 1941 übernahm er das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 256. Am 9. September 1941 wurde er schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Nach seiner Genesung kam er zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 256 und am 31. Oktober 1941 in die Führerreserve der Heeresgruppe Mitte. Am 15. Oktober 1941 zum Major befördert, wurde Bleckmann am 4. November 1941 Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 467. Am 27. November 1941 übernahm er das I. Bataillon des Regiments. Am 18. Januar 1942 wurde er dann mit der Führung des Infanterie-Regiments 487 beauftragt und am 1. August 1942 Kommandeur des Regiments. Am 1. August 1942 wurde Wilhelm Bleckmann zum Oberstleutnant befördert , am 8. November 1943 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 6. April 1944 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 14. August 1944 sollte er in die Führer-Reserve des OKH versetzt werden. Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte verhinderte aber seine Abreise. Mit den Resten seines Regiments marschierte er über 44 Tage vom Dnjepr bis nach Ostpreußen hinter den russischen Linien. Für diese Leistung wurde ihm am 18. Oktober 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Vom 19. Oktober bis zum 15. November 1944 besuchte er einen Divisionsführer-Lehrgang in Hirschberg. Am 15. November 1944 wurde er dann mit der Führung der 708. Volks-Grenadier-Division beauftragt, deren Kommandeur er am 30. Januar 1945 wurde. Am 8. Februar 1945 zum Generalmajor befördert, wurde er am 21. Februar 1945 in die Führerreserve des OKH versetzt und am 28. Februar 1945 Inspekteur der Infanterie der 1. Marine-Infanterie-Division. Gleichzeitig wurde er mit der Führung der 1. Marine-Division beauftragt. Am 4. Mai 1945 geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er am 25. Oktober 1947 entlassen wurde.“[2]
Bilder aus der Gefangenschaft: Wilhelm Bleckwenn (stehend, rechts) in britischer Gefangenschaft; vor ihm sitzend General der Infanterie Kurt von Tippelskirch, links stehend mit Ritterkreuz Generalleutnant Kurt Pflieger, links sitzend mit Ritterkreuz (und amputiertem rechten Bein) Generalmajor Kurt Lottner. Mit Vollbart: Karl-Wilhelm von Schlieben, zwischen ihm und Bleckwenn Generalleutnant Kurt Kruse.

Kriegsgefangenschaft

Der 1,85 große, blauäugige Generalmajor/Konteradmiral Bleckwenn geriet mit den Resten der 1. Marine-Infanterie-Division und dem abgekämpften Rest der 3. Panzer-Armee[3] unter Hasso von Manteuffel in Gefangenschaft. Bleckwein wurde am 2. Mai 1945 auf dem Korpsgefechtsstand in Rastow-Pulverhof bei Schwerin von einer Einheit der VS-amerikanischen 8. Division gefangengenommen und am 4. Mai 1945 den Briten übergeben. Ende Mai 1945 wurde er in das Verhör- und Folterzentrum im Kensington Palast in London verlegt, den sogenannten „London District P.O.W. Cage“.

Im Januar 1946 wurde er in ein Kriegsgefangenenlager nach Wales gebracht, das Island Farm „Special Camp 11“ in Bridgend,[4] wo er die folgenden achtzehn Monate gefangen gehalten wurde. Er wurde den Heeresoffizieren zugerechnet und als Generalmajor geführt, zumindest die Briten zählten ihn nicht zu den Konteradmiralen der Marine. Zu den Insassen gehörte unter anderem auch sein Vorgänger bei der 1. Marine-Division, Konteradmiral Hans Hartmann. Anfang August 1947 überstellte man Bleckwenn erneut in den London Cage, anschließend lieferten die Briten ihn an die französischen Behörden aus, und er verbrachte einige Monate in deren Folterhaft. Am 25. Oktober 1947 wurde er entlassen und kehrte im Winter 1947/48 zu seiner Familie (vor allem zu Charlotte Bleckwenn, entweder seine Schwester und erste Ehefrau) nach Stockelsdorf bei Lübeck in Schleswig-Holstein zurück, wo er Arbeit fand.

Nachkriegszeit

Im Februar 1952 lebte er in Saarbrücken, der Hauptstadt des damals von der Bundesrepublik Deutschland abgetrennten, französischen Protektorates Saarland. Dort baute er sich eine Existenz auf und pflegte den regen Kontakt zu Kameradenkreise, auch zu seinem Freund Generaloberst a. D. Gotthard Heinrici. Bleckwenn war frühes Mitglied der Gemeinschaft der Ritterkreuzträger.

Tod

Wilhelm Bleckwenn verstarb im Mai 1989. Er ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Marianne, geb. Geraldy (1915–1995) auf dem Saarbrückener Hauptfriedhof; Endgrablage: Feld 41, Grab 78.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

  • Polizei-Anwärter 16.4.1925
  • Polizei-Unterwachtmeister 1.10.1925
  • Polizei-Wachtmeister 1.1.1927
  • Polizei-Oberwachtmeister 1.6.1930
  • Polizei-Offizier-Anwärter 11.8.1932 ernannt
  • Polizei-Leutnant 21.3.1933 mit Wirkung vom 1.4.1933
  • Polizei-Oberleutnant 18.7.1934 mit Wirkung vom 1.7.1934
  • Oberleutnant (Wehrmacht) 15.10.1935 mit RDA vom 1.5.1933
  • Hauptmann 2.10.1936 mit Wirkung vom 1.10.1936 und RDA vom 01.10.1936
  • Major 15.10.1941 mit Wirkung vom 1.9.1941 und RDA vom 1.9.1941
  • Oberstleutnant 30.9.1942 mit Wirkung vom 1.8.1942 unter Vorbehalt der Festsetzung des RDA
    • 16.11.1942 Rangdienstalter (RDA) vom 1.11.1942 erhalten
  • Oberst 8.11.1943 mit Wirkung vom 1.9.1943 und RDA vom 1.9.1943
  • Generalmajor 8.2.1945 mit Wirkung vom 30.1.1945 und RDA vom 30.1.1945 unter Vorbehalt der Ordnungsnummer zum RDA
  • Konteradmiral 1.3.1945 (kommandiert, ggf. aber auch „übergetreten auch mit Wirkung im Friedensverhältnis“) als Divisionsführer der Marine-Infanterie der Kriegsmarine
  • Deutsches Reiterabzeichen in Gold
  • Ehrensäbel für Schießen mit Gewehr am 26. November 1937
  • Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse
    • IV. Klasse am 2. Oktober 1936 als Hauptmann und Kompanie-Offizier im MG-Bataillon 1
    • III. Klasse im April 1937
  • Schutzwall-Ehrenzeichen am 20. März 1940 als Hauptmann und Kommandeur des I. Bataillons/ Grenz-Infanterie-Regiment 127
  • Eisernes Kreuz (1939)
    • 2. Klasse am 21. Mai 1940
    • 1. Klasse am 1. Juli 1940
  • Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 1. Juli 1940
  • Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 20. August 1942 als Oberstleutnant und Kommandeur des Infanterie-Regiments 487/267. Infanterie-Division/4. Armee/Heeresgruppe Mitte
  • Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
    • Schwarz am 10. September 1941 als Hauptmann und Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 256/112. Infanterie-Division/2. Armee/Heeresgruppe Mitte
    • Silber am 20. August 1943 als Oberstleutnant und Kommandeur des Grenadier-Regiments 487/267. Infanterie-Division/4. Armee/Heeresgruppe Mitte
  • Nahkampfspange des Heeres in Bronze und Silber
  • Deutsches Kreuz in Gold am 14. April 1942 als Major und Führer des Infanterie-Regiments 487/267. Infanterie-Division/4. Panzerarmee/Heeresgruppe Mitte
  • Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
    • Ritterkreuz am 6. April 1944 als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments 487/267. Infanterie-Division/9. Armee/Heeresgruppe Mitte
    • Eichenlaub am 18. Oktober 1944 (621. Verleihung) als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments 487/267. Infanterie-Division/9. Armee/Heeresgruppe Mitte

Fußnoten

  1. 621. Eichenlaubträger Wilhelm Bleckwenn
  2. Bleckwenn, Wilhelm, Lexikon der Wehrmacht
  3. Nach der Schlacht um Ostpommern verteidigte die 3. Panzer-Armee bis Ende April 1945 die Oder-Linie mit der „Festung Stettin“. Nach dem sowjetischen Durchbruch auf Berlin zog sich der größte Teil der Armee nach Mecklenburg zurück, um in westalliierte Gefangenschaft zu gehen, während Teile an der Schlacht um Berlin und in Brandenburg teilnahmen.
  4. Wilhelm Bleckwenn im Kriegsgefangenenlager „Special Camp 11“