Beust, Hans-Henning Freiherr von

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Oberstleutnant Freiherr von Beust

Hans(-)Henning Freiherr von Beust (Lebensrune.png 17. April 1913 in Karlsruhe; Todesrune.png 27. März 1991 in München) war ein deutscher Adliger sowie Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst i. G. der Luftwaffe und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Am Ende des Krieges war er kommissarisch der letzte General der Kampfflieger. In der Nachkriegszeit war er zuletzt Oberst i. G. der neu gegründeten Bundeswehr.

Werdegang

Ritterkreuzträger Hauptmann von Beust
Hans-Henning Freiherr von Beust verabschiedet Werner Mölders am Morgen des 22. November 1941 in Cherson auf der Krim – für Mölders sollte es der letzte Flug werden.
Vorschlag zum DKiG, allerdings mit etwas abweichende EK-1- und Ritterkreuz-Verleihungsdaten.

Lexikon der Wehrmacht

Eichenlaubträger Freiherr von Beust
„Hans-Henning Freiherr von Beust trat nach seinem Abitur am 1. April 1931 als Offiziersanwärter in das Infanterie-Regiment 17 ein. Am 1. März 1934 zum Leutnant befördert, wurde er auf die Deutsche Verkehrsfliegerschule kommandiert. Anschließend wurde er beim Streckendienst der Lufthansa eingesetzt und auf die [Anm.: Große] Kampffliegerschule nach Tutow kommandiert. Im September 1936 wurde er Staffelkapitän der 2./K 88 in der Legion Condor in Spanien. Bei Ende des Spanienkrieges wurde er mit dem Spanienkreuz in Gold mit Schwertern ausgezeichnet. Am 1. Januar 1938 wurde er Staffelkapitän der 10. Staffel des Kampfgeschwaders 27, später übernahm er die 7. Staffel. Am 1. Dezember 1938 wurde er zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. August 1940 wurde er Kommandeur der III. Gruppe des Geschwaders. Nach über 70 Einsätzen in der Luftschlacht um England flog er ab Juni 1941 über Südrußland. Am 17. September 1941 wurde ihm als Hauptmann und Kommandeur der III. Gruppe für seine Erfolge über England und Rußland das Ritterkreuz verliehen. Nach fast 300 Feindflügen wurde er am 1. März 1942 unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Kommodore des Kampfgeschwaders 27 ernannt. Für seine persönliche Tapferkeit wurde ihm am 10. Mai 1943 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Juni 1943 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant, am 25. November 1943 wurde ihm das Eichenlaub verliehen. Im Dezember 1943 zwang ihn eine schwere Krankheit, die Führung über das Geschwader abzugeben. Nach seiner Genesung wurde er Generalstabsoffizier im Stab der Luftflotte 5 in Norwegen. […] Kurz vor Kriegsende noch zum Oberst befördert, geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 30. Juni 1947 entlassen wurde.“[1]

Feindflüge

Freiherr von Beust absolvierte in Spanien 110 Feindflüge in Spanien (darunter der Luftangriff auf Guernica) und 410 Feindflüge mit der He 111 im Zweiten Weltkrieg.

Siegelring und Trinkbecher mit Widmung (Auktionsbild 2019)

Kurzchronologie

  • 1.4.1931 Eintritt in die Reichswehr als Offiziersanwärter im 17. (Preußisch-Braunschweigischen) Infanterie-Regiment (am 15. Oktober 1935 zum Infanterie-Regiment 17 umbenannt)
  • 1934/35 Geheime Flugausbildung an der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) in Cottbus, zur Tarnung auch für die DLH tätig.
  • Januar bis April 1935 Große Kampffliegerschule (KFS) 1 Tutow (to 04.35)
  • September 1936 bis September 1937 Kapitän der 2. Staffel der K/88 „Legion Condor“ in Spanien
  • 1.1.1938 zum Kapitän der 10.(Ergänzungs-)Staffel/KG 157
  • 1.9.1938 Kapitän der 7. Staffel/III. Gruppe/KG 157
  • 1.5.1939 bis 30.9.1940 Kapitän der 7. Staffel/III. Gruppe/KG 27 (durch Umbenennung)
    • als solcher Teilnehmer an der gemeinsamen Militärparade von Wehrmacht und Roter Armee in Brest-Litowsk Ende September 1939
    • 20.6.1940 seine He 111 P wurde über Southampton von der Flak getroffen und schwer beschädigt, aber er konnte die Maschine bis nach Lille zurückfliegen.
  • 1.10.1940 bis 28.2.1942 Kommandeur der III. Gruppe/KG 27
    • 21.11.1941 in Cherson auf der Krim verweilt Werner Mölders bei der III. Gruppe/KG 27, als er den Befehl erhält, wegen des Todes von Ernst Udet nach Berlin zurückzukehren. Hans-Henning Freiherr von Beust, der Mölders schon seit der Ausbildung an der DVS gut kennt, bat eine He 111 seiner Geschwadergruppe als schnelle Transportmaschine an, Mölders nahm gerne an, und am Morgen des 22. November 1941 ging es dann auch los. Für Mölders sollte es der letzte Flug sein.
  • 1.3.1942 bis 13.11.1943 Kommodore des KG 27
  • November 1943 bis April 1944 im Lazarett mit Kinderlähmung; in dieser Zeit als
  • Besuch eines Generalsstabslehrganges an der Luftkriegsschule in Berlin-Gatow
  • 19.7.1944 zeitweilig im Luftwaffen-Lazarett Wien
  • 26.7.1944 in den Stab/Luftflotte 5 versetzt
  • 1.10.1944 in den Stab/General der Kampfflieger versetzt
  • Februar 1945 mit der Wahrung der Geschäfte des Generals der Kampfflieger betraut
  • 8.5.1945 in Kitzbühel in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, aus der er am 30. Juni 1947 (eine einzige Quelle nennt den 4. Dezember 1945[2]) entlassen wurde.

Bundeswehr

Freiherr von Beust, der zeitweilig in Stuttgart-Birkach (Ecksteinstraße 1a) wohnte, trat Ende 1956 bzw. Anfang 1957 der Luftwaffe der Bundeswehr als Oberstleutnant bei, war als Oberst i. G. u. a. Luftwaffenattaché in Rom und 1966 bis 1967 in der Türkei und wurde am 30. September 1971 in den Ruhestand verabschiedet.

Beförderungen

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Die deutsche Luftwaffe im spanischen Bürgerkrieg
  • Erfahrungen und Lehren beim Feldzug in Spanien im Rahmen der „Legion Condor“ (unveröffentlichte Ausarbeitung)

Verweise

Fußnoten