Ackermann, Hermann Oskar Rudolf

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Hermann Oskar Rudolf „Rudi“ Ackermann (auch Rudolph; Lebensrune.png 20. Juni 1877 in Meißen; Todesrune.png gefallen 29. April 1944 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und der Vorläufigen Reichswehr, ggf. auch der Kriegsmarine, zuletzt Fregattenkapitän. Nach dem Kriege wurde er erfolgreicher Obstbauer. Er darf nicht mit dem Regierungsrat (Amtshauptmannschaft Stollberg) Korvettenkapitän der Reserve Dr. Rudolf Ackermann (Lebensrune.png 15. November 1897; Todesrune.png 23. Mai 1978) verwechselt werden. Ob eine Verwandtschaft zu Konteradmiral Richard Ackermann besteht, ist unbekannt.

Werdegang

Korvettenkapitän Ackermann zu Wilhelm Canaris, November 1917[1]
  • 7. April 1896 Kadett (Crew 96)
    • Seeoffizierausbildung
  • 3. Mai 1897 Seekadett
    • Offizierkurse an der Marineschule in Kiel
  • 30. September 1899 Leutnant zur See
    • Dienst auf der SMS „Hansa“ (Kreuzergeschwader)
  • 14. Dezember 1901 Oberleutnant zur See
    • Adjutant der I. Abteilung der I. Matrosen-Division in Kiel
  • 30. März 1906 Kapitänleutnant
    • Admiralstab der Marine in Berlin
    • Navigationsoffizier auf der SMS „Prinz Adalbert“ (Artillerieversuchskommando/Inspektion der Schiffsartillerie)
    • 1911 Admiralstabsoffizier des Kreuzergeschwaders auf dem Flaggschiff SMS „Scharnhorst“ unter Konteradmiral Günther von Krosigk; Sie verließ am 1. April 1909 mit Konteradmiral Friedrich von Ingenohl an Bord Kiel. Am 29. April traf sie in Colombo mit der „Fürst Bismarck“ zusammen, deren Rolle als Flaggschiff des deutschen Ostasiengeschwaders sie übernahm. Am 14. März 1911 traf das Schwesterschiff Gneisenau in Tsingtau ein. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 kreuzte die „Scharnhorst“ in chinesischen und japanischen Gewässern und unternahm mehrere Fahrten in die Südsee.
  • 22. März 1913 Korvettenkapitän
    • Dezernent für den Mittelmeer-Kriegsschauplatz im Admiralstab der Marine
    • kommandiert zum Stab des Führers der U-Boote (FdU) im Mittelmeer unter Theodor Püllen und Kurt Graßhoff, dessen Stellvertreter er wurde. Zuletzt war Püllen wieder FdU, da Graßhoff Typhus bekam und abgelöst werden mußte.
    • Januar 1918 wurde die U-Flottille Mittelmeer in zwei Flottillen aufgeteilt, I. in Pola (unter Korvettenkapitän Otto Schultze) und II. in Cattaro, deren Chef Ackermann wurde. Im Frühling und Sommer 1918 nahmen die Luftangriffe durch das Royal Flying Corps stark zu. Eine deutsche Fliegertruppe stand nicht zur Verfügung. Die Feindfahrten der Deutschen waren stark gestört.
    • Januar bis Oktober 1918 Chef der II. U-Flottille Mittelmeer; 40 Schiffe der k. u. k. Kriegsmarine lagen Anfang des Jahres 1918 seit Monaten in der Bucht von Cattaro.
    • Im Oktober 1918 war das baldige Ausscheiden Österreich-Ungarns aus dem Krieg absehbar. Am 24. Oktober 1918 empfahl Püllen und am 25. Oktober befahl Admiral Reinhard Scheer, Stabschef der Seekriegsleitung, daß alle fahrbereiten Boote in die Heimat durchbrechen sollten, um bei dem bevorstehenden österreich-ungarischen Waffenstillstand nicht in Feindeshand zu fallen. Die übrigen Boote sollten versenkt werden. Am 28. Oktober wurde Pola geräumt, und am 30. Oktober verließ Korvettenkapitän Ackermann mit seinem Stab und den verbliebenen Bootsbesatzungen Cattaro auf dem Passagierdampfer „Cleopatra“, um dann von Pola aus per Bahn nach Deutschland zu reisen. Die zurückgelassen U-Boote und Torpedoboote wurden durch die Deutschen versenkt.
  • 24. November 1919 Charakter als Fregattenkapitän bei gleichzeitiger Verabschiedung

Tod

Die USAAF bombardierten weiter die Reichshauptstadt. Am 29. April 1944 legten sie mittags zwischen elf und zwölf Uhr einen Bombenteppich vom Hellerschen Tor bis zum Norden. Männer, Frauen und Kinder waren, wie immer, die Opfer. Auch Rudolf Ackermann gehörte zu den Gefallenen, vermutlich hatte er sich bei der Marineleitung freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, denn wie seine Verwandtschaft schreibt, war er zum Zeitpunkt des Volltreffers mit seinen Kameraden in seiner „Dienststelle“. Sein Neffe schrieb an seine Tochter:

„Gestern kam die erschütternde Nachricht, daß Onkel Rudi beim letzten Tagesangriff am 29.4. ums Leben gekommen ist. Ein Volltreffer ging in seine Dienststelle. Von ihm und seinen Kameraden hat man nichts mehr gefunden. Das erste Mal, daß wir die Unmenschlichkeit des Luftkrieges in unsrer nahen Verwandtschaft erleben. Ich schreibe Dir Tante Herthas Adresse: 1 Berlin-Nikolassee, Am Schlachtensee 143.“[2]

Auch beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird er als Fregattenkapitän der Kriegsmarine geführt. Rudolf Ackermann ruht auf der Kriegsgräberstätte in Berlin-Neukölln, Friedhof Lilienthalstraße (Neuer Standortfriedhof); Endgrablage: Feld F, Grab 7 (6).

Familie

Rudolf war der Sohn des evangelischen Oberhofpredigers in Dresden Wirklicher Geheimer Rat Prof. Dr. phil. Dr. theol. Heinrich Ludwig Oskar Ackermann (1836–1913) und dessen Frau, die Professorentochter Agnes Helene, geb. Schlurick (1844–1902).[3][4] Er hatte zwei Geschwister:

  • Margarethe „Marga“ Ackermann (Lebensrune.png 17. Juli 1866 in Zwickau; Todesrune.png 1962) ⚭ Louis Schultzky, königlicher Amtsrichter, später Geheimer Justizrat in Aschersleben
  • Elisabeth Ackermann (Lebensrune.png 15. Januar 1881 in Meißen; Todesrune.png 13. März 1978 in Stockholm, Schweden) ⚭ 1906 Walther Zenker (1864–1932), Pfarrer in Lockwitz, Dr. theol. h. c., Superintendent, Oberkirchenrat, drei Kinder.

Ehe

Oberleutnant zur See Ackermann heiratete am 15. September 1905 seine Verlobte Hertha Ehrlich (1883–1953), Tochter des Vizeadmirals Alfred Ehrlich (1854–1926), die er einst als junges Mädchen beim Schlittschuhfahren in Kiel vor dem Ertrinken gerettet hat. Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen:

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten