Hopman, Albert

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Konteradmiral Albert Hopman

Albert Julius Emil Hopman (Lebensrune.png 30. April 1865 in Olpe; Todesrune.png 14. März 1942 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und der Vorläufigen Reichsmarine, zuletzt Vizeadmiral. Seine vom Militärhistoriker Michael Epkenhans bearbeiteten Tagebücher in „Das ereignisreiche Leben eines ‚Wilhelminers‘“ sind eine wichtige Quelle zum Verständnis der politischen und militärischen Struktur des Kaiserreichs.

Werdegang

Albert Hopman in der Rangliste (Dienstaltersliste) der Kaiserlich-Deutschen Marine, 1914
Albert Hopman in dem Buch „Wer Ist's“ (1935)
Einer alten Juristenfamilie entstammend, trat H. 1884 in die Marine ein. Nach verschiedenen Bordkommandos war er 1895-97 Assistent in der Abteilung A 2 (Ost- und Nordeuropa) des Oberkommandos der Marine. Nach 2jährigem Besuch der Marineakademie Kiel und Teilnahme am Boxerkrieg 1900 als Navigationsoffizier bearbeitete er im kriegsgeschichtlichen Dezernat des Admiralstabs (1901–04) die Tätigkeit der deutschen Marine in den Chinawirren. 1904/05 war er während des russisch-japanischen Kriegs bei der russischen Flotte des Stillen Ozeans attachiert. Nach mehreren Bordkommandos (1907 Fregattenkapitän, 1908 Kapitän zur See) war er 1911-15 unter Tirpitz Chef der Zentralabteilung im Reichsmarineamt. Seine Frontverwendung zwischen April 1915 und Dezember 1917 als Führer beziehungsweise Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte der Ostsee (1915 Konteradmiral) war unterbrochen durch kurze Beratertätigkeit im türkischen Marineministerium (Januar-Mai 1916) und ein Kommando im Admiralstab (August-Dezember 1916 als Chef der Operationsabteilung). Dezember 1917 – nunmehr Vizeadmiral – wurde er Vorsitzender einer Interalliierten Kommission (Nateko) zur Regelung der Verkehrsverhältnisse auf dem Schwarzen Meer (Sitz März 1918 Odessa, Mai Sewastopol). November 1918 wurde er Waffenstillstandskommissar für das Schwarze Meer und das Mittelmeer, nach seiner Rückkehr Juli 1919 Mitglied einer Friedenskommission im Baltikum. Nach seiner Entlassung (1920) war er unter anderem Präsident des Deutschen Motoryacht-Verbands. H. galt als der Rußland-Spezialist des Admiralstabs. Als einer der fähigsten jüngeren Seeoffiziere war er mehrfach als Nachfolger Tirpitz' im Gespräch. Im Krieg hatte H. hervorragenden Anteil an der Ösel-Unternehmung Oktober 1917. Es war sein Verdienst, daß während seines Kommandos am Schwarzen Meer 1918 die gänzlich verworrenen Hafen- und Schiffahrtsbetriebe dort verhältnismäßig rasch in Ordnung gebracht wurden. In seinen in hohen Marinekreisen geschätzten Lageberichten über seine dortige Tätigkeit übte er offen Kritik an Ludendorffs Rußlandpolitik.[1]

Familie

Albert war der Sohn des Landgerichtspräsidenten in Wiesbaden Emil Heinrich Wilhelm Hopmann (1821-1893) und dessen Gemahlin Theodore, geb. Sternenberg (1833–1890).

„Der erste Präsident beim Landgericht Wiesbaden, Emil Heinrich Wilhelm Hopmann, wurde am 21. September 1821 geboren. Seit dem 15. April 1845 war er sog. Auskultator. Am 21. Juni 1846 legte er das erste juristische Staatsexamen ab. Nach der anschließenden Referendarzeit im Bezirk des Appellationsgerichts Hamm bestand er im Jahre 1849 die zweite juristische Staatsprüfung in demselben Gerichtsbezirk. Am 12. April 1849 wurde der Referendarius Hopmann zum Assessor ernannt. Als solcher war er bei dem Kreisgericht in Schwelm (bei Hagen) tätig. Im Jahre 1852 wurde der Gerichtsassessor Kreisrichter bei dem Kreisgericht in Hagen, um im Frühjahr 1863 durch Patent vom 18. April zum Kreisgerichtsrath zu avancieren. Zugleich wurde Hopmann Dirigent der Gerichtsdeputation in Schwelm. Noch im selben Jahre wurde er zum Director des Kreisgerichts in Olpe befördert. In dieser Position wurde er 1866 an das Kreisgericht in Wesel versetzt. Nach der Annektierung Nassaus durch Preußen wurde er im Sommer 1867 zum Director des Kreisgerichts in Wiesbaden ernannt. Als Kreisgerichtsdirector in Wiesbaden wurde ihm Anfang 1869 der Rothe Adler Orden IV. Klasse verliehen. Da Hopmann als Director schon das Kreisgericht in Wiesbaden geleitet hatte, wurde er nach der Neugliederung der Gerichtsorganisation 1879 mit dem Präsidentenamt des das Kreisgericht ersetzenden Landgerichts betraut. Beim Landgericht Wiesbaden übernahm Hopmann den Vorsitz der 1. Zivilkammer. Aus Anlass des Krönungsfestes im Jahre 1882 wurde ihm der Rothe Adler Orden III. Klasse mit Schleife verliehen. 1891 erhielt er den Charakter als Geheimer Ober-Justizrath mit dem Rang der Räthe II. Klasse. Völlig unerwartet starb Hopmann noch vor Ablauf seiner regulären Dienstzeit am 25. Mai 1893.“[2]

Ehe

Hopman heiratete 1900 in Kiel seine Verlobte Irmgard Stubenrauch (1879–1964), Tochter des Konteradmirals Felix Stubenrauch (1850–1931), 1901-07 Marinekommissar für den Kaiser-Wilhelm-Kanal, seit 1929 Seniorchef der Fa. Stubenrauch und Co. Aus der Ehe sind drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, entsprossen. Sohn Korvettenkapitän Rolf Heinrich Hopman (Lebensrune.png 20. März 1906 in Kiel), der schon 1926 in die Reichsmarine eintrat, war U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine und fiel am 1. November 1943, als U 405, Frontboot der 6. Unterseeboot-Flottille, durch einen Rammstoß des VS-amerikanischen Zerstörers „Borie“ beschädigt und, trotz des Versuches einer Kapitulation, mit Artillerie versenkt wurde. Hopmann erhielt hierfür posthum am 5. Januar 1944 das Deutsche Kreuz in Gold.

Mitgliedschaften (Auswahl)

  • Deutsch-Japanische Gesellschaft
  • Russisch-Deutscher Club
  • Deutscher Motoryacht-Verband (Führer)
  • Motor-Yacht-Club von Deutschland (Präsident)
  • Marine-Offiziers-Verein (Mitgliedsnummer: 3329)

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Das Logbuch eines deutschen Seeoffiziers, 1924
  • Das Kriegstagebuch eines deutschen Seeoffiziers, 1925

Literatur

Fußnoten