Mathes, Josef

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Josef Mathes (Lebensrune.png 4. Februar 1908 in Asch,[1] Kronland Böhmen; Todesrune.png gefallen am 19. September 1944 in Arnheim) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberwachtmeister[2] (ggf. der Reserve) und Ritterkreuzträger der Sturmartillerie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Der Sudetendeutsche Josef Mathes wurde – je nach Quelle – entweder in Asch oder in Sichtigvor am Elstergebirge im Egerland geboren. Er war einer von zwei Söhnen eines Wildhüters. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Möbeltischler, von 1931 bis 1932 absolvierte er widerwillig seinen Wehrdienst im Heer der ersten Tschechoslowakischen Republik. Anschließend wurde er in seinem Beruf Angestellter.

Als das deutsche Sudetenland 1938 dem Deutschen Reich angegliedert wurde, wurde Mathes am 19. Oktober 1938 Obertruppführer beim Reichsarbeitsdienst. Einem Monat nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zur Heeres-Artillerie, mit der er auch am Westfeldzug 1940 teilnahm. Im November 1940 wurde er zur neu aufgestellten Sturmartillerie-Abteilung 191 (diese ging aus dem Artillerie-Lehr-Regiment hervor) unter Hauptmann/Major Günther Hoffmann-Schoenborn nach Jüterbog kommandiert, zuerst als Geschützführer und dann als Zugführer.

Bewährung an der Kriegsfront

Mathes bewährte sich hervorragend im Balkan- und im Rußlandfeldzug. Die inzwischen zur Sturmgeschütz-Abteilung 191 umbenannte Einheit unterstützte die 98. Mathes-Infanterie-Division bei den Schlachten vor Kiew, Wjasma und Moskau im Süd- und Zentralabschnitt der Ostfront. Im Frühjahr 1943 war er an der Abwehr der sowjetischen Offensive gegen den Kuban-Brückenkopf beteiligt.

Sturmgeschütz-Abteilung 280

Im Sommer/Herbst 1943 wurde der erfahrene Geschützführer der neu aufgestellten Sturmgeschütz-Abteilung 280 zugeteilt, wo er Führer des 2. Zuges der 3. Batterie wurde. Am 5. November 1943 verließ die Abteilung Frankreich über Tours, reiste durch Deutschland und erreichte schließlich den Mittelabschnitt der Ostfront bei Berditschew, südwestlich von Kiew. Umgehend wurden sie in die Kämpfe geworfen und verteidigten die Straße nach Schitomir. Die Sowjets hatten südlich von Schitomir eine Ausbildungseinheit der Waffen-SS eingekesselt, aber Kühme konnte mit seiner Abteilung durchbrechen und die 1.200 Mann befreien. Danach ging es kämpfend Richtung Gorodischtsche und dann Kiew. Bis Weihnachten 1943 hatten sie Dorogun erobert, wurden aber in der Silvesternacht beinahe von den Russen überrannt. Nur in erbitterten Nahkämpfen konnten sie den Großangriff wenige Meter vor dem Hauptquartier aufhalten und im Morgengrauen vollständig zurückschlagen. Ab dem 12. Januar 1944 war die Abteilung bei Schepetowka westlich von Kiew in ständige Gefechte verwickelt.

Sturmhaubitze 42 Ausf. G, Sturmgeschütz-Brigade 280

Mathes befand sich mit der zur Brigade umbenannten Abteilung, der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ unterstellt, am 8. April 1944 bei den schweren Entsatzkämpfen im Raum Tarnopol. Bis zum 14. April konnte der Abwehrring des Feindes um Tarnopol gesprengt werden.

„Büffel-Schwerter-Brigade“

Nach massiven Verlusten wurde der kleine Rest der Abteilung nach Jaroslaw westlich von Lemberg zurückgezogen und nach Dänemark (zuerst Hadersleben, dann Apenrade) verlegt, mit Männern und Ausrüstung aufgestockt und zur Brigade erweitert (obschon die Abteilung bereits am 14. Februar 1944 in „Sturmgeschütz-Brigade 280“ umbenannt worden war).

Operation Market Garden

Als die Alliierten in den Korridor von Eindhoven einfielen, befand sich die Sturmgeschütz-Brigade 280 auf dem Weg nach Aachen. Generalfeldmarschall Walter Model, seit August 1944 Oberbefehlshaber West (OB West), befahl Kommandeur Kühme, mit der Brigade an die holländische Grenze und mit der 3. Batterie (zehn Sturmgeschütze: 7 StuG III Ausführung G und 3 StuH42), die dem II. SS-Panzerkorps unterstellt wurde, nach Arnheim zu fahren. Die 3. Batterie führte Gegenangriffe gegen die feindlichen Invasoren entlang der Route Eindhoven–Nimwegen–Arnheim aus. Am 19. September 1944 erreichte die 3./StuG-Brigade 280 den eigentlichen Einsatzraum und wurde sogleich in schwere Gefechte mit vier britischen Bataillonen westlich der Brücke von Arnheim verwickelt. Es ist der Batterie zu verdanken, daß dieser Vorstoß der Engländer zur Brücke aufgehalten werden konnte. Zugführer Mathes befehligte drei Sturmhaubitzen 42.

Soldatentod

Am 19. September 1944 fiel Oberwachtmeister Josef Mathes im Kampf gegen die britische Infanterie. Nach der Zerstörung von mehreren PaK, wodurch er den Weg der Batterie Richtung Oosterbeek ermöglichte, erlitt Mathes’ Sturmhaubitze einen Volltreffer. Das Geschütz wurde zwar nicht zerstört, aber Mathes und die Besatzung waren verwundet, Mathes schwer. Der hinzugeeilte Brigadearzt konnte ihn trotz Notfallbehandlung nicht retten.

Der verdiente Ritterkreuzträger des Sudetenlandes wurde im rückwärtigen Frontgebiet beigesetzt und ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bocholt-Neuer (Endgrablage: Block E1, Reihe 13, Grab 196) mit zahlreichen Kameraden, die ebenfalls in Arnheim fielen.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Florian Berger: Ritterkreuzträger aus Österreich und den k. u. k. Kronländern, 2006, ISBN 978-3950130744

Fußnoten

  1. Als einzige Quelle gibt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sichtigvor am Elstergebirge im Sudetenland (nicht mit dem westfälischen Sichtigvor, einem Ortsteil der Stadt Warstein im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen zu verwechseln) als Geburtsort an.
  2. In Deutschland wurden bis 1945 die Oberfeldwebel in der Artillerie und Kavallerie offiziell als Oberwachtmeister bezeichnet.