Zwernemann, Josef

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Oberfeldwebel Josef „Jupp“ Zwernemann.jpg

Josef „Jupp“ Zwernemann (Lebensrune.png 26. März 1916 in Kirchworbis, Thüringen; Todesrune.png gefallen 8. April 1944 im Raum Hansestadt Gardelegen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann, Jagdflieger und Flieger-As der Luftwaffe sowie Eichenlaubträger zum Ritterkreuz im Zweiten Weltkrieg. Er errang 126 Luftsiege bei über 600 Feindflügen.

Werdegang

Josef Zwernemann II.jpg

Von der Kriegsmarine zur Luftwaffe

Zwernemann trat am 1. Oktober 1935 in die Kriegsmarine ein, am 2. Januar 1936 wurde der Matrose zur Luftwaffe versetzt und zum Jagdflieger ausgebildet. Anschließend wurde er in die 7. Staffel/Jagdgeschwader 52 versetzt und 1939 zum Unteroffizier befördert.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Westfeldzug 1940 (im Juli 1940 schoß er eine Spitfire als ersten Luftsieg ab) und dem Unternehmen „Adlerangriff“ nahm er am Balkanfeldzug teil, im Mai 1941 flog er Einsätze über Kreta. Ab Juni 1941 war er dann in Rußland eingesetzt.

Es wurde ihm nach 57 Luftsiegen am 23. Juni 1942 das Ritterkreuz verliehen. Vier Monate später hatte er bereits 101 Luftsiege errungen. Er wurde dafür am 31. Oktober 1942 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet, die Eichenlaubverleihungszeremonie nahm Adolf Hitler persönlich am 21. November 1942 vor, am selben Tag erhielten auch Wolfgang Schenck und Friedrich Lang ihre hohen Ehrenzeichen. Im Frühjahr 1943 wurde er zum Leutnant befördert und errang am 15. April 1943 bei der 9. Staffel/JG 52 den 113. und am 7. Mai 1943 den 117. Luftsieg. Beim Jagdgeschwader 52 war einer seiner Schüler und Flügelmänner Erich Hartmann, der später zum erfolgreichsten Jagdflieger aller Zeiten werden sollte.

Ende Mai 1943 ging er als Jagdlehrer zur Ergänzungs-Jagdgruppe Ost (Erg.Gr. Ost) unter Major Werner Andres und später Major Viktor Bauer, kam dann im Herbst 1943 zur 3./Jagdgeschwader 77 nach Italien und wurde am 15. Dezember 1943 zur 1./Jagdgeschwader 11 in die Reichsverteidigung versetzt, wo er seine letzten neun Abschüsse im Kampf gegen den Feind der Royal Air Force und der USAAF erkämpfte.

Josef Zwernemann führte die 1./JG 11 seit dem 15. Dezember. Zuerst als Staffelführer (in Vertretung für Hauptmann Siegfried Simsch), dann ab dem 8. Februar 1944 als Staffelkapitän.

Der letzte Feindflug

Bf 109 F-2 von Obfw. Josef Zwernemann, 7./JG 52 an der Ostfront, Juni 1942
Würdigung

Am 8. April startete die 1./JG 11 in Rotenburg im Rahmen des Stabes der I. und III./JG 11 auf einen einfliegenden B-24-Verband, der von P-51 geschützt wurde. Daraufhin meldete das JG 11 acht Ab- und Herausschüsse von Bombern und den Abschuß von sechs P-51 „Mustang“. Der Preis dafür war jedoch hoch mit 20 Maschinen an Verlusten, vor allem 11 Gefallenen und drei Verwundeten.

Fliegertod

Drei Gefallene entfielen auf die 1. Staffel, die u. a. ihren Kapitän Zwernemann einbüßte. Die Fw 190 A-7 (431164; „Weiße 11“) von Hauptmann Zwernemann wurde im Luftkampf um die Reichsluftverteidigung im Raum Gardelegen (Altmark) schwer beschädigt, er konnte jedoch noch mit dem Fallschirm aussteigen. Der feindliche VS-amerikanische Jagdschutz ließ jedoch nicht von ihm ab, verfolgte den am Fallschirm hängend und nach unten schwebenden Flugzeugführer und schoß auf ihn. Kameraden berichten, Josef Zwernemann starb an seinen tödlichen Verwundungen kurz nach der Landung. Posthum wurde er rückwirkend zum 1. April 1944 zum Hauptmann befördert.

„Vor einigen Tagen ist unser Eichenlaubträger zum Ritterkreuz, der Oberleutnant Josef Zwernemann, Staffelkapitän in einem Nachtgeschwader, vor dem Feind geblieben. Mit ihm, der einst im vergangenen Jahr mit dem Eichenlaub ausgezeichnet worden war, verliert das Eichsfeld einen seiner tapfersten und besten Söhne. Nicht nur in Kirchworbis, sondern überall im Kreis, wird man in stolzer Trauer dieses Offiziers gedenken, der sich durch sein unerschrockenes Draufgängertum in kurzer Zeit einen weit und breit geschätzten Namen gemacht hat. Wer ihn kannte, wird wissen, daß Josef Zwernemann trotz seiner vielen Erfolge und seiner hohen Auszeichnungen nicht überheblich geworden war, sondern immer der treue und bescheidenen Sohn seiner heißgeliebten eichsfeldischen Heimat geblieben ist. Er wird in uns weiterleben und vor allen Dingen der eichsfeldischen Fliegerjugend, die mit leuchtenden Augen von seinen Erlebnissen immer wieder zu hören begehrte, für alle Zeiten das große Vorbild sein.“ — Auszug aus einer Eichsfelder Zeitung

Auszeichnungen (Auszug)