Körner, Paul

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Paul Körner (1893-1957)

Paul „Pilli“ Körner (Lebensrune.png 2. Oktober 1893 in Pirna; Todesrune.png 29. November 1957 in Tegernsee) war ein deutscher Reserveoffizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps und der Wehrmacht, Politiker, Staatssekretär, Ehrenführer des NSFK und Mitglied des Reichstags, zuletzt SS-Obergruppenführer und Oberstleutnant der Reserve der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit Oberst Gustav Paul Körner oder mit Generalleutnant Paul Willi Körner (1877–1952) verwechselt werden.

Leben

Körner beim Einsatz für das Winterhilfswerk
Körner als Mitglied der Reichsjägerschaft
Hirschfänger von Hermann Göring als Geschenk zum 45. Geburtstag am 2. Oktober 1938

Paul Körner wurde am 2. Oktober 1893 in Pirna an der Elbe oberhalb Dresden geboren. Paul Körner besuchte in Zittau das Realgymnasium und trat 1914 als Einjährig-Freiwilliger in das Königlich Sächsische 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28 ein. Mit diesem Regiment kam er auch ins Feld, wurde Leutnant. Er war Frontoffizier im besten Sinne gewesen, hatte an vielen wichtigen Schlachten teilgenommen und sich auf das beste bewährt, so daß er schließlich in den Generalstab versetzt wurde. Er war auch Inhaber des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse und anderer Auszeichnungen.

Nach dem Ersten Weltkrieg und den Entscheidungskämpfen im Deutschen Reich sattelte Paul Körner um und studierte Rechtswissenschaft. Er ging dann in die Industrie und nahm dort bald eine leitende Stellung ein. Er lernte schon sehr früh Hermann Göring kennen, wurde sein Mitarbeiter, sein Freund und sehr bald seine rechte Hand. 1926 schloß er sich der NSDAP 1931 der Allgemeinen SS an.

Am 31. Januar 1933, einen Tag nach der Machternennung, wurde er zum stellvertretenden Preußischen Bevollmächtigten im Reichsrat ernannt. Als der Reichskommissar für das Preußische Innenministerium und Reichsluftfahrtminister Hermann Göring Preußischer Ministerpräsident wurde, war es ganz selbstverständlich, daß er zu seinem Staatssekretär seinen engsten Mitarbeiter Paul Körner machte, der in dieser Stellung ihm wiederum am nächsten stand und in seiner Vertretung die Dienstgeschäfte am treuesten leitete. Paul Körner gehörte auch der SS an und wurde SS-Gruppenführer.

Die Umgestaltung und Neuformung Preußens im Jahre 1933, die Eingliederung zahlreicher Aufgaben des preußischen Staates in die entsprechenden Reichsbehörden, die allmähliche Reichsreform trug auch Paul Körners Gesicht.

Ab Oktober 1936 amtierte er als Stellvertreter Görings im Amt des Beauftragten des Vierjahresplans. Von 1937 bis 1942 war er im Aufsichtsrat der Reichswerke Hermann Göring für den Erzbau und die Eisenhütten zuständig. Von 1941 bis 1945 wirkte Körner als stellvertretender Leiter des Wirtschaftsführungsstabes Ost. Nach der „Befreiung“ wurde er beim Nürnberger Tribunal zu 15 Jahren Haft verurteilt, wurde jeodch schon im Dezember 1951 entlassen.[1]

Munzinger

Paul Körner wurde am 2. Okt. 1893 in Pirna i. Sa. geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Zittau und machte dann den 1. Weltkrieg als Artillerist mit. Nach Kriegsende widmete er sich dem Studium der Rechtswissenschaften und war dann in der Industrie in leitender Stellung beschäftigt. Seit Beginn der nationalsozialistischen Bewegung gehörte K. dieser an, kam in Görings Umgebung und wurde bald dessen rechte Hand. Ende Jan. 1933 wurde K. zum stellvertretenden preussischen Bevollmächtigten im Reichsrat ernannt. Als Göring preussischer Ministerpräsident wurde, berief er K. Ende April 1933 als Staatssekretär in das preussische Staatsministerium und im Juli 1933 auch in den preussischen Staatsrat. Im Oktober 1936 ernannte Göring K. zu seinem Vertreter in allen laufenden Geschäften des Vierjahresplans und weiter Ende 1939, nach der Gründung eines Generalrates der Kriegswirtschaft, auch zu seinem Stellvertreter im Vorsitz des Generalrates der Kriegswirtschaft. Auf Grund dieser Tätigkeit wurde K. nach dem Ende des Krieges von den Alliierten alsbald verhaftet […][2]

Kurzchronologie

  • 1900 bis 1912 Besuch der Volksschule und das Realgymnasium in Zittau
  • Ostern 1912 Abitur; anschließend kaufmännische Lehre
  • 8.1.1914 Einjährig-Freiwilliger im Königlich Sächsischen 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28
  • 1.8.1914 Kriegsfreiwilliger
    • Vizewachtmeister der Reserve
  • 7. November 1916 Leutnant der Reserve
    • 19.12.1917 bis 1919 Adjutant des Stellvertretenden Chefs im Großen Generalstab des Heeres (freundete sich mit dem Jagdflieger Hermann Göring an); dabei dem Königlich Sächsischen Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 32 unterstellt.
  • Angehöriger des Freikorps Lützow
  • Mitte/ende 1919 aus dem Militärdienst entlassen (ggf. mit dem Charakter als Oberleutnant der Reserve); Gründung der Kleinfirma „Körner und Siebel“ (bis 1930)
  • 1920 Beginn des Studiums der Rechtswissenschaften, danach in der Industrie tätig
  • 17.11.1926 Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nr.: 714.328)
  • 1930 bis 1931 Mitinhaber eines Taxiunternehmens
  • 1931 bis 1933 Adjutant und Privatsekretär Hermann Görings
  • 5.12.1931 Eintritt in die Allgemeine SS (SS-Nr.: 23.076)
  • 22.1.1933 Teilnehmer an der Besprechung in der Villa des international renommierten Wein- und Sekthändlers Joachim von Ribbentrop zwecks Erörterung der Besetzung des zukünftigen Kabinetts Hitler
  • 1933 von Göring als persönlicher Referent ins preußische Innenministerium berufen
  • März bis November 1933 Abgeordneter der NSDAP im Reichstag
  • April 1933 Ernennung zum Staatssekretär des Preußischen Staatsministeriums
    • zugleich Stellvertretender Bevollmächtigter Preußens beim Reichsrat
  • 22.4.1933 Staatssekretär des Preußischen Staatsministeriums
  • 11.7.1933 Preußischer Staatsrat
  • 1933 Mitglied des Verwaltungsrats der „Gesellschaft Reichsautobahnen
  • 1933 Mitglied des Verwaltungsrats der „Deutschen Reichspost
  • 30.11.1933 bis 20.4.1934 Vertreter (im Falle der Behinderung) des Chefs der Preußischen Geheimen Staatspolizei
  • Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG
  • 1936 Mitglied der Lebensborn e. V.
  • März 1936 bis Mai 1945 erneut Mitglied des Reichstages
  • 28.3.1936 Ministerpräsident Göring stattet auf der Fahrt nach Weimar am Sonnabend, den 28. März 1936, in Begleitung von Staatssekretär Körner der NAPOLA-Schulpforta einen Besuch ab
  • 1936 Ständiges Mitglied der Reichsarbeitskammer
  • 22.10.1936 bis 1945 Staatssekretär, ständiger Stellvertreter und Leiter der Geschäftsstelle des Beauftragten für den Vierjahresplan (Hermann Göring)
  • 22.10.1936 bis 1939 (ab Dezember 1936 ständiger) Vertreter des Vorsitzenden des Generalrates der Reichsstelle für den Vierjahresplan
  • 22.10.1936 bis 1945 (ab Dezember 1936 ständiger) Vertreter des Vorsitzenden des Kleinen Ministerrats für den Vierjahresplan
  • 15.7.1937 bis 1.5.1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“, Mitherausgeber der Zeitschrift „Deutsche Verwaltung – Organ der Rechtswahrer der Verwaltung des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes“
  • 12.9.1938 Mitglied des Präsidiums des Vereinshaus der Deutschen Technik, München
  • 7.7.1939 bis 29.12.1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Holdinggesellschaft AG Reichswerke „Hermann Göring“, Salzgitter
  • 1939 bis 1942 Vorsitzender des Generalrats der Reichsstelle für den Vierjahresplan
  • 17.1.1941 bis 30.4.1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Reichswerke AG für Berg- und Hüttenbetriebe „Hermann Göring“, Berlin
  • 1941 bis 1945 Stellvertreter des Leiters des Wirtschaftsführungsstabs Ost
  • 1941 bis 1943 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Berg- und Hüttenwerke Ost GmbH
  • Juni 1942 bis 8. Mai 1945 Mitglied des Präsidialrats des (neuen) Reichsforschungsrates
  • 22. April 1942 bis 8. Mai 1945 Mitglied der „Zentralen Planung“ im Vierjahresplan als „Bevollmächtigter Görings“
  • 12. Mai 1945 Internierung
  • 12.3.1946 Zeuge im Nürnberger Tribunal
  • 15.11.1947 bis 11.4.1949 Angeklagter im „Wilhelmstraßenprozeß“ (Fall XI) in Nürnberg
  • April 1949 im Wilhelmstraßen-Prozeß zu 15 Jahren Haft verurteilt
  • 31.1.1951 Das Strafmaß wird durch den amerikanischen Hochkommissar John Jay McCloy auf zehn Jahre Gefängnis reduziert
  • 16.12.1951 infolge einer Amnestie-Entscheidung des amerikanischen Oberkommandierenden in Europa, General Thomas T. Handy, aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen[3]

Familie

Körner heiratete früh, die Ehe, aus der eine Tochter entsprossen ist, wurde 1926 geschieden. Am 9. November 1943 heiratete er die plastische Chirurgin Dr. med. Elfriede, geb. Scheel (1903), die 1939 das Buch „Kosmetik ohne Geheimnis“ schrieb.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Körner, Paul (1).png
SS-Dienstaltersliste 1938

Fußnoten

  1. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  2. Internationales Biographisches Archiv 19/1952 vom 28. April 1952
  3. Körner, Paul, tenhumbergreinhard.de