Bodenschatz, Karl-Heinrich
Karl-Heinrich Bodenschatz ( 10. Dezember 1890 in Rehau; 25. August 1979 in Erlangen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie Adjutant Hermann Görings.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bodenschatz trat nach seinem Abitur als Fahnenjunker am 27. Juli 1910 in das 8. Bayerische Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“ ein. Dort wurde er am 12. März 1911 zum Fähnrich sowie am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert.
Erster Weltkrieg
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam Bodenschatz mit seinem Regiment an die Westfront und fungierte in der Folgezeit als Zugführer sowie als Kompanieführer. Am 16. März 1916 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant, und als solcher absolvierte Bodenschatz vom 15. Juli bis 20. August 1916 eine Ausbildung als Beobachter bei der bayerischen Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim. Er wurde im Oktober 1916 Offizier zur besonderen Verfügung (Adjutant) der Jagdstaffel 2, die von Oswald Boelcke geführt wurde. Seine erste Amtshandlung war, diesen nach dessen Unfalltod in die Heimat zu überführen. Im Februar 1917 wurde Bodenschatz Adjutant von Manfred von Richthofen erst bei der Jagdstaffel 11, ab Juni dann beim Jagdgeschwader 1. Nach dem Tode von Richthofens (April) und Wilhelm Reinhardts (Juli) wurde Hermann Göring Geschwaderkommandeur. Die beiden verband seit dieser Zeit eine enge Freundschaft.
Zwischenkriegszeit
Am 1. April 1933 wurde er dann in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann als 1. Adjutant des Reichsministers für Luftfahrt eingesetzt. Ab dem 1. August 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst für fast ein Jahr auch als Adjutant der Luftwaffe beim Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eingesetzt. Am 1. Juni 1936 wurde er dann zum Chef des Stabes vom Büro des Preußischen Premierministers, Generaloberst Hermann Göring, ernannt.
Zweiter Weltkrieg
Bodenschatz war auch zu Beginn des Krieges ständiger Verbindungsoffizier des Oberbefehlshabers der Luftwaffe zur Reichskanzlei und somit zum Reichskanzler Hitler. Beim Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er schwer an den Beinen verwundet. Dafür wurde ihm das Goldene Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944 verliehen. Er verblieb zwar in seinen Ämtern war aber lange Zeit dienstuntauglich in einem Reserve-Lazarett. Anfang Mai 1945 geriet er in Reichenhall in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Nachkriegszeit
Bis August 1945 war er im Lager Nr. 32 (Camp Ashcan) im luxemburgischen Bad Mondorf mit anderen hohen Militärs und Politikern untergebracht. Später war er beim Nürnberger Tribunal erster Entlastungszeuge Hermann Görings. 1947 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.
Beförderungen
- Fahnenjunker (27. Juli 1910)
- Fähnrich (12. März 1911)
- Leutnant (28. Oktober 1912)
- Oberleutnant (16. März 1916)
- Hauptmann (28. September 1920)
- Major (1. April 1932)
- Oberstleutnant (1. Oktober 1934)
- Oberst (1. August 1935)
- Generalmajor (1. Februar 1938)
- Generalleutnant (1. Januar 1940)
- General der Flieger (1. Juli 1941)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Bayerischer Militärverdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern[1]
- Ritterkreuz II. Klasse des Großherzoglich-Badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern[1] am 6. Oktober 1914
- Kgl. Preuss. Flugzeugbeobachter-Abzeichen
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber[1]
- Türkischer Eiserner Halbmond
- Preußisches Flieger-Erinnerungsabzeichen[1]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 10. Dezember 1940[2]
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten
- Kriegs-Erinnerungs-Ärmelstreifen „Jadgeschwader Freiherr von Richthofen Nr. 1 1917/1918“
- Großer Imperialer Orden der Roten Pfeile, Großkreuz am 12. Mai 1941
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
- Finnischer Orden des Freiheitskreuzes I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am 25. März 1942
- Deutsches Kreuz in Silber am 30. Mai 1942[3] (nach anderen Quellen schon am 15. Juni 1942[4]) als General der Flieger und Chef des Ministeramts des Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe
- Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944[5]
Fußnoten
- Geboren 1890
- Gestorben 1979
- Deutscher General der Flieger
- Deutscher Richter
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Angehöriger der Reichswehr
- Freikorps-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- Richter (Volksgerichtshof)
- General der Flieger (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Ritter)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP
- Träger des Deutschen Kreuzes in Silber
- Träger des Finnischen Ordens des Freiheitskreuzes
- Zeuge beim Nürnberger Tribunal
- Kriegsgefangener