Göring, Edda
Edda Göring ( 2. Juni 1938 in Berlin-Charlottenburg;
21. Dezember 2018 in München) war die Tochter des Offiziers, Jagdfliegers, Politikers und Reichsmarschalls Hermann Göring und dessen zweiter Ehefrau, der Schauspielerin Emmy Göring.
Inhaltsverzeichnis
Leben

Edda Göring, die von ihren Eltern stets „Sonnenschein“ gerufen wurde, erblickte das Licht der Welt am 2. Juni 1938 in dem Charlottenburger Krankenhaus „West-Sanatorium“. Der Deutschlandsender verkündete die Nachricht von ihrer Geburt im ganzen Reich, auch, dass es der Mutter, der „Hohen Frau“ Emmy gut gehe. Edda wuchs unter anderem in Carinhall auf, dem nahe Berlin gelegenen herrschaftlichen Landsitz ihres Vaters. Dort ließ die Luftwaffe ihr eine kleine Nachbildung des Schlosses Sanssouci, der Potsdamer Residenz des preußischen Königs, Friedrich der Große, als Spielort bauen.
Nachkriegszeit
Nach dem Ende des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, wurde Edda Göring als Siebenjährige gemeinsam mit ihrer Mutter von den US-Amerikanern im Zuchthaus Straubing interniert. Sie durfte ihren Vater während des Nürnberger Tribunals im Haftraum besuchen.
Später schloss sie die St.-Anna-Mädchenoberrealschule mit Abitur ab und machte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo sie Jura studierte, ihr Staatsexamen. Nach anderen Quellen soll sie das Studium nicht beendet haben.
Sie pflegte rege und weitreichende Kontakte u. a. zu Winifred Wagner, Ilse Heß, Adolf von Thadden, Gerdy Troost, Oswald Mosley, Karl Ritter und dem ehemaligen Reichskultursenator Hans Severus Ziegler. Nationalisten weltweit verehrten und hofierten sie.
Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1973 pflegte die bekennende Nationalistin eine langjährige Beziehung zu dem Journalisten Gerd Heidemann (→ Hitler-Tagebücher). Er konnte ihr zu Ehren die Luxusjacht Carin II (nach Carin Göring, geb. Freiin Fock) von der Royal Navy zurückkaufen, welche diese 1945 beschlagnahmt bzw. gestohlen hatte. Auf dem Schiff wurden beeindruckende Feste gefeiert, mit illustren Gästen wie den Generälen a. D. Karl Wolff und Wilhelm Mohnke, enge Freunde des Paares.
Seit Ende der 1990er Jahre zog sich Edda Göring, die weder heiratete noch Mutter wurde, politisch ganz zurück. Sie pendelte zwischen ihren Wohnstätten in einem Münchener Vorort und in Südafrika.
Zum Vater
1996 gab sie dem Berichterstatter Gerald Posner eines ihrer sehr seltenen Interviews und sprach mit Dankbarkeit über ihre Eltern, aber vor allem über ihren Vater:
- „Ich bin meinen Eltern immer noch durch eine große Liebe verbunden. Ich habe es deren Liebe, Güte und Fürsorge zu verdanken, daß ich eine so wunderbare Kindheit erleben durfte. Es bewegt mich sehr, wenn ich daran denke, wie mein Vater sich um mich gekümmert hat. [...] Sie wissen nun wie ich fühle. Ich liebe ihn sehr, und man kann nicht erwarten, daß ich über ihn auf irgendeine andere Weise urteile. Er war ein guter Vater zu mir, und ich habe ihn immer vermißt. Das ist alles, was sie wissen müssen.“[1]
Tod
Edda Göring verstarb am 21. Dezember 2018 mit 80 Jahren und wurde in einem Urnengrab im neuen Teil des Münchener Waldfriedhofes beigesetzt.
Bildergalerie
Taufe 1938, links Taufpate Adolf Hitler
Edda Göring mit ihren Eltern
Edda mit ihrem Vater
NS Frauen Warte, 1940
Edda am 2. Juni 1942 als preußische Husarin an ihrem 4. Geburtstag
Göring mit Töchterchen Edda, im Hintergrund Erich Gritzbach und Karl Bodenschatz
Edda mit Mutter, Nürnberg 1946
Verweise
Filmbeiträge
Interview mit Edda Göring, Schwedisches Fernsehen, 1986, YouTube