Kopf hoch, Johannes!

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FILM

Kopf hoch Johannes.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Kopf hoch, Johannes!
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 78 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Majestic-Film GmbH Mülleneisen & Tapper
Erstverleih: Tobis-Filmkunst GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Viktor de Kowa
Regieassistenz: Werner K. Praefcke
Drehbuch: Toni Huppertz,
Wilhelm Krug,
Felix von Eckardt
Produzenten: Christoph Mülleneisen sen.,
Franz Tappers
Produktionsleitung: Conrad Flockner
Musik: Harald Böhmelt
Ton: Hans Rütten
Kamera: Friedl Behn-Grund
Kameraassistenz: Franz von Klepacki
Standfotos: Walter Weisse
Bauten: Emil Hasler,
Artur Schwarz
Kostüm: Annemarie Heise
Aufnahmeleitung: Kurt Heinz,
Paul Goergens
Schnitt: Lena Neumann
Besetzung
Darsteller Rolle
Klaus Detlef Sierck Johannes von Redel
Albrecht Schönhals Vater von Redel
Dorothea Wieck Julietta
Leo Peukert Don Pedro
Gunnar Möller Schüler Wilhelm Panse
Karl Dannemann Vater Panse
Renée Stobrawa Mutter Panse
Hans Zesch-Ballot Anstaltsleiter
Volker von Collande Zugführer Dr. Angermann
Rudolf Vones Zugführer Kröger
Karl Fochler Anstaltsanwalt
Wilfried Behrens Hundertschaftsführer
Werner Drohsin Erzieher
Karl Heidmann Landbriefträger
Otto Gebühr Diener Perlow
Eduard von Winterstein Inspektor
Franz Weber Anstaltssekretär
Gabriele Hoffmann Krankenschwester
Jürgen Jacob Stubenältester Vorwerk
Günther Leckebusch Schüler Dähnke
Harald Föhr-Waldeck Schüler Stadler
Horst Rittberger Schüler Stoik
Hans Joachim Zell Schüler

Kopf hoch, Johannes! ist ein HJ-Film aus dem Jahre 1941 mit Albrecht Schoenhals, Dorothea Wieck und Otto Gebühr unter der Regie von Viktor de Kowa. Die Uraufführung fand am 11. März 1941 in Berlin im Tauentzien-Palast statt. Die Dreharbeiten wurden am 10. Juni 1940 auf dem Gut Kartzow bei Potsdam begonnen, weitere Dreharbeiten fanden in der Erziehungsanstalt Oranienstein bei Limburg an der Lahn sowie im Tobis-Atelier Berlin statt. Dieser Film zählt heute zu den VB-Filmen.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Kameramann Friedl Behn-Grund, Gunnar Möller, Viktor de Kowa, Klaus Detlef Sierck und Produktionsleiter Conrad Flockner bei den Aufnahmen zu dem Tobis-Film „Kopf hoch, Johannes!“
Kameramann Friedl Behn-Grund während der Aufnahme zu dem Tobis-Film „Kopf hoch, Johannes!“
Dorothea Wieck in dem Tobis-Film „Kopf hoch, Johannes!“
Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Schloß Oranienstein an der Lahn, in der der Film spielt

Der Gutsbesitzer von Redel führt ein einsames und arbeitsreiches Leben. Vor Jahren verließ ihn seine Frau und kehrte zu ihren deutschen Verwandten nach Argentinien zurück, da sie an der Seite dieses Mannes die Leichtigkeit der Lebensauffassung, die Wärme des Gefühls und das sorglose Temperament vermißte, das ihre Jugend in Argentinien umgeben hatte. Als sie Redel verließ, nahm sie den fünfjährigen Jungen Johannes mit nach drüben. In tiefer Verbitterung blieb der Gutsbesitzer zurück und versuchte, innerlich einen scharfen Trennungsstrich zwischen sich und der Familie seiner Frau zu ziehen.

Mitten in die Sorgen seiner Gutswirtschaft trifft die Nachricht vom Tod seiner Frau ein. Und bald darauf bringt die Schwester seiner Frau, Julieta, ihm seinen Sohn Johannes auf das Gut zurück. Die Atmosphäre ist mit Spannung geladen, denn dieses Kind, das unterdessen vierzehn Jahre alt geworden ist und das in den langen Jahren der Trennung nur Abfälliges über seinen Vater gehört hat, begegnet von Redel mit Ablehnung und Verstocktheit. Julieta bemüht sich mit warmem Frauenherzen, den tiefen Riß, der Vater und Sohn trennt, zu überbrücken. Doch alle Mühe ist vergebens, denn es ist dem Vater nicht gegeben, seine Gefühle für den Jungen äußerlich zu zeigen, und seine rauhe und harte Art muß den verwöhnten Knaben abstoßen. Einen Ausweg aus dieser unerquicklichen Situation bietet die Aufnahme des Jungen in die Nationalpolitische Erziehungsanstalt. Der Vater hofft, daß das kameradschaftliche Milieu der Anstalt, das frische und sportliche Leben der Gleichaltrigen den Jungen mit seiner Heimat aufs neue verbinden werden.

Auch Juliette verläßt v. Redel, dessen aufkeimende Sympathie für die Schwester seiner Frau nur zaghaft zum Ausdruck kommt. Aber sie kehrt nicht, wie es eigentlich ihr Wille war, nach Südamerika zurück, sondern bleibt in Deutschland.

Mit dem gleichen Trotz und der gleichen Ablehnung, mit der Johannes seinem Vater begegnete, betrachtet er jetzt seine neuen Kameraden und seine Erzieher. Er verschließt seine Augen vor den Erziehungsprinzipien, die jedem richtigen Jungen das Herz froh machen müssen, und vergleicht die Verhältnisse nur mit seiner weiten Heimat, mit Argentinien. Seine Erzieher haben es schwer mit ihm. Er verhält sich unkameradschaftlich, sabotiert ihren guten Willen und zeigt sich an ihren Spielen uninteressiert. Doch seine Erzieher geben den Kampf nicht so schnell auf. Im Unterricht und in der Freizeit haben sie erkannt, daß in diesem Knaben ein guter Kern steckt, daß er vielseitig begabt ist, wenn auch sehr unkonzentriert. Die Erzieher aber finden sehr schnell den richtigen Weg über die Musik. Ein Erzieher macht das Experiment, Johannes die Musikkapelle der Anstalt anzuvertrauen. Der Junge lebt neu auf und erkennt, wenn auch unter Kämpfen, den fortmachenden Sinn echter Jungenskameradschaft.

Doch diese Entwicklung wird aufs neue unterbrochen. Einer der Jungens vom Gut seines Vaters, der kleine Panse, kommt ebenfalls in die Anstalt. Vom besten Willen, sich einzuleben und ein rechter Kerl zu werden, beseelt, scheitert der Junge an einen Erlebnis seiner frühenden Kindheit. Er hat als kleiner Knabe mit ansehen müssen, wie sein Bruder im Dorfteich ertrank. Alles, was man von ihm verlangt, will er tun, jede Mutprobe ablegen, aber er bringt es nicht über sich, ohne schwimmen zu können, vom Springturm ins Wasser zu springen. Johannes erklärt den Erziehern die Ursache dieser Hemmungen. Man gibt Panse Zeit mit seiner Überwindung. Doch Johannes, vom besten Willen beseelt, nimmt sich Panse allein vor, um ihm unter der Hand das Schwimmen beizubringen. Diese gut gemeinte Eigenmächtigkeit führt zur Katastrophe. Der Junge erleidet einen Nervenschock. Von schwerem Fieber gerüttelt, liegt der Kleine im Lazarett. Es besteht wenig Hoffnung auf seine Rettung. Die Erzieher der Anstalt sind verzweifelt. Einer der Jungens ist in Lebensgefahr, und Johannes, den man auf dem besten Wege zu einer erfreulichen Entwicklung sah, hat eine schwere Disziplinlosigkeit begangen und wird die Anstalt verlassen müssen. Johannes geht zu seinem Freund Panse. Er setzt sich zu ihm auf das Krankenbett, und seinen kindlichen Worten gelingt es, was die Ärzte seit Tagen vergeblich versuchen, – es gelingt ihm, den Jungen zu beruhigen, so daß er in den Genesungsschlaf verfällt. Die Erzieher haben die Anstrengungen des jungen Redel, sein Unrecht wieder gutzumachen, wohl bemerkt. Entscheidend aber für sie ist, daß Johannes die Hundertschaften der Knaben unterdessen voll und ganz als ihren Kameraden anerkennen. Während Johannes vor dem Anstaltsleiter steht, um sein Urteil entgegenzunehmen, stellen sich seine Kameraden auf dem Hof auf. Die Musikkapelle spielt den Anstaltsmarsch, dessen einfache Melodie Johannes ersonnen hat, und zu den Fenstern des Anstaltsleiters hinauf dringt der Sprechchor: „Kopf hoch, Johannes!“ Die Erzieher entschließen sich daraufhin, Johannes in das große Herbstmanöver mitzunehmen, und hier kann Redel zeigen, daß er ein ganzer Kerl ist.

Sein Vater, dessen Gedanken ständig um Johannes und Julieta kreisen, hat unterdessen durch einen Zufall erfahren, daß die Schwester seiner Frau Deutschland nicht verlassen hat. Er sucht sie in Berlin auf, und eine Aussprache ergibt, daß er die Hoffnung haben kann, sein Leben aus verbitterter Einsamkeit in ein neues Glück zu führen.

Durch die Erziehung in der Anstalt hat auch Johannes erfahren, daß die äußere Härte seines Vaters nur ein gütiges, verstehendes Herz verdeckt. Von ihm kommt das erste Wort. Er schreibt einen Brief und kündet seinen Besuch in den Ferien auf Gut Redel an. – Im Manöver gelingt es Johannes, durch entschlossenes und mutiges Vorgehen eines Trupps, der unter seinem Befehl steht, den Sieg seiner Partei herbeizuführen. Im Schlußakt des Manövers wird er endgültig in die Gemeinschaft der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt aufgenommen. Froh fährt er in die Ferien. Alle Verbitterung, alles Gegensätzliche zwischen seinem Vater und ihm sind vergessen. Er selbst ist es, der durch einen geheimen Brief seine Tante Julieta zu den Ferien auf das Gut seines Vaters einlädt. Schwer beladen fahren die Erntewagen auf den Hof des Redschen Gutes, das von einem neuen Glück und neuem Lebenszweck erfüllt ist.


Filmwerbung

Der Film

Werbung für den Film „Kopf hoch, Johannes!“