Kopp, Walter (1913)

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Walter Kopp

Walter Kopp (Lebensrune.png 21. März 1913 in Alsenz/Kirchheimbolanden/Rheinpfalz; Todesrune.png 29. Oktober 1974 in Gauting bei München) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant[1] des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Geheimagent und Oberst der Bundeswehr.

Werdegang

Kopp als junger Leutnant und Adjutant der Wehrmacht mit Achselschnüre (Adjutantenschnur)
„Recht herzliche Weihnachtsgrüße und ein gutes und gesegnetes neues Jahr von Euern Alsenzern, besonders aber von Eurem Walter“

Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Abschluß mit Abitur begann Walter Kopp 1932 ein Ingenieurstudium an der Universität München. Im selben Jahr entschied er sich jedoch für eine Militärkarriere und trat dem Ingenieurkorps bzw. den Pionieren der Reichswehr bei.

Zweiter Weltkrieg

Beim Rußlandfeldzug zeichnete er sich als Kompaniechef der Pioniere aus. Am Ende des Krieges geriet Kopp als Kommandeur des Grenadier-Regimentes 1077[2] in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch schon im Juni 1945 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Nach der Entlassung kehrte er zurück in die Heimat und übernahm die Führung des Familienbetriebes. Er tat dies sehr erfolgreich und wurde wohlhabend.

Projekt „Kibitz“

Ende 1948 begann die Zentrale des „Office of Special Operations“ (OSO) der CIA in der Bundesrepublik Deutschland die ersten Stay-Behind-Programme. Von der OSO-Zentrale in Karlsruhe aus wurden dazu die Projekte KIBITZ und VULTURE geführt, die zu diesem Zweck Agenten und die von ihnen benötigten Funkanlagen bereitstellen sollten. Einer der für KIBITZ angeworbenen Agenten war Walter Kopp (Deckname „KIBITZ 15“). Kopp hatte sich 1950 schriftlich beim Hochkommissar John Jay McCloy gemeldet, da er als Patriot und Antikommunist die kommunistischen Umtriebe in der Pfalz (KPD und der bewaffnete linke Flügel der SPD), aber auch den Einfluß der Sowjetunion auf die Nachkriegspolitik nicht mehr dulden wollte. Die Gruppe um Kopp befürchtete eine Invasion der Russen und wollten sich den VS-Amerikanern im Falle der Landesverteidigung zur Verfügung stellen, auch als Partisanen.

Er brachte ein eigenes Agentennetz in das Programm ein, das rund 60 Personen umfaßte. Kopp, der anfänglich 1.000 DM monatliche Aufwandsentschädigung plus Reisegeld und Verpflegungsmehraufwand erhielt, betrachtete sich als unabhängiger freier Mitarbeiter und Partner, nicht als „Agent einer fremden Besatzungsmacht“, der seine Männer hartnäckig gegen den Zugriff der VS-Amerikaner verteidigte. Dieses Netz bestand im wesentlichen aus früheren Wehrmachtsoffizieren, die CIA-Führung in Washington, die nur Vasallen und keine „vaterländischen Mitarbeiter“ wollte, löste das Netz schließlich gegen den Widerstand der deutschen CIA-Sektion im Frühjahr 1953 auf.

Die CIA-Dokumente zu Kopp wurden 2005 freigegeben und zeigen, daß die deutsche CIA-Sektion noch im April 1953 versuchte, Chief Agent (Hauptagent) Kopp als Informant an einen anderen Geheimdienst oder eine andere CIA-Sektion zu vermitteln. Sein Führungsoffizier bezeichnete ihn als „kraftvoll, dynamisch und energisch“, er sei ein „typischer Deutscher“, Kopp sei „nationalistisch, gebildet, ein unermüdlicher Arbeiter, starker Führer, wenn auch mit einem Hang zur Verwegenheit und Leichtsinn“ („Rashness“), der jedoch „durch die Besonnenheit seines Adjutanten ausgeglichen wurde“. Die Amerikaner, die den deutschen Ehrenbegriff „Treue um Treue“ weder kennen noch verstehen können, ärgerten sich darüber, daß Kopp seine Männer als „gute, ehrenwerte Deutsche“ bezeichnete und nicht bereit war, ihnen zu mißtrauen oder sie zu hinterfragen.[3][4] Kopp und die CIA trennten sich „überaus freundlich“ endgültig im Mai 1953.[5]

Bundeswehr

Mitte ggf. Ende 1953 kam Kopp zum Amt „Blank“, anschließend trat er der neu gegründeten Bundeswehr bei. Am 31. März 1971 wurde er als Oberst in den Ruhestand verabschiedet.

NPD

In den 1960er Jahren war Kopp u. a. Verbindungsoffizier des Wehrbereichskommandos in München zu den politischen Parteien. Als solcher bestätigte er 1968 die Aussage des NPD-Chefs Adolf von Thadden

„Ich veranschlage die Zahl der Mitglieder unserer Partei in der Bundeswehr auf rund 1.500. Die Hälfte sind Unteroffiziere, etwa 250 sind Offiziere.“

Walter Kopp hielt gegenüber dem Spiegel von Thaddens Schätzung nicht für übertrieben:

„Im jungen Offizierkorps zeigt sich ein zunehmendes Interesse an den Parolen der NPD.“[6]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Nach vereinzelten Quellen nur Major, jedoch nach eigener Aussage und Offizierslisten nach der Ritterkreuzverleihung rückwirkend zum Oberstleutnant befördert und zum Regimentskommandeur ernannt.
  2. Führer des verstärkten Regiments-Pionierzuges in der Stabskompanie des Grenadier-Regiments 1077 war Leutnant d. R. Helmut Banaski
  3. CIA; SUBJECT: Potential Informant for CE Activity
  4. Fortschrittsbericht: VULTUER und KIBITZ
  5. Declassified CIA memo (EGFA-1220) „Termination of Kibitz-15 net“
  6. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelBraune Feldgraue, Der Spiegel, 2/1968, 8. Januar 1968, S. 29
  7. Aufgestellt bereits mit Aufstellung der Reichswehr als 5. (württembergisches) Pionier-Bataillon mit Garnison Ulm und der 5. Infanterie-Division unterstellt. Aus dem Bataillon entstand im Rahmen der Heereserweiterung am 1. Oktober 1934 drei Bataillone mit Tarnbezeichnungen. Dies waren Pionier-Bataillon Ulm A (das spätere Pionier-Bataillon 5), Pionier-Bataillon Hannoversch Münden (das spätere Pionier-Bataillon 9 der 9. Infanterie-Division), gebildet aus der 1. und 5. Kompanie, und das Pionier-Bataillon Ulm B (das spätere Pionier-Bataillon 15 der 15. Infanterie-Division).