Müller-Hillebrand, Burkhart

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Burkhart Müller-Hillebrand als General der Bundeswehr

Hermann Burkhart Müller, ab 1921 Müller-Hillebrand (Lebensrune.png 26. Dezember 1904 in Duß, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 16. Februar 1987 in Freudenstadt) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg. Er stand zunächst bei der Kavallerie, später bei der Panzerwaffe und gehörte schließlich dem Generalstab an, zuletzt als Chef des Generalstabs des Panzerarmeeoberkommandos 3. Bei der neu gegründeten Bundeswehr war der Militärschriftsteller zuletzt Generalleutnant.

Werdegang

  • 1921, nachdem die Mutter wieder heiratete, Annahme des Namens „Müller-Hillebrand“
  • März 1923 Abitur an einem humanistischen Gymnasium
  • 5.4.1923 Eintritt in das Reiter-Regiment 16, Erfurt
  • 1925 Infanterieschule Ohrdruf
  • 1925 bis 1926 Kavallerie-Schule Hannover
  • 1932 bis 1934 Regiments-Adjutant des Reiter-Regiments 16
  • 1.10.1934 kommandiert zum Generalstabslehrgang an die Kriegsakademie, Berlin
  • 15.7.1936 kommandiert zur 2. (Organisation) Abteilung im Generalstab des Heeres
  • 15.1.1938 in den Generalstab versetzt
  • 26.8.1939 zur Organisations-Abteilung/Generalstab des Heeres versetzt
  • 25.9.1939 Ia der 93. Infanterie-Division
  • 7.7.1940 Ib im Generalstab des Wehrkreiskommandos XVII, Wien
  • 1.10.1940 Adjutant des Chefs des Generalstab des Heeres (Generaloberst Franz Halder)
  • 15.4.1942 Chef der Organisations-Abteilung im Generalstab des Heeres
  • 23.10.1942 bis 16.11.1942 Führerreserve OKH (Wehrkreis III; als Truppenoffizier Besuch der Panzertruppen-Schule, kommandiert zum Panzer-Regiment 1)
  • 17.11.1942 z. V. Personalamt gestellt
  • 1943 kommandiert zur 1. Panzer-Division
  • Februar 1943 Führer des Auffangstabes für die in Stalingrad im Januar 1943 zerschlagene 16. Panzer Division
  • 1.3.1943 bis 31.12.1943 Kommandeur des Panzer Regiments 24
  • 1.1.1944 Führerreserve OKH (Chef P 3/HPA)
  • 6.2.1944 Sonderaufträge durch den Chef des Generalstabs des Heeres
  • 15.4.1944 Chef des Generalstabs des XXXXVI. Panzer-Korps
  • 1.9.1944 Chef des Generalstabs der 3. Panzer-Armee
  • 3.5.1945 bei Hagenow (30 km südwestlich von Schwerin) in britische Kriegsgefangenschaft geraten
    • Überführung in das Camp 1
    • 9.1.1946 in das Lager „Island Farm Special Camp 11“ verlegt
    • 3.2.1947 in den LDC (London District Cage) verlegt
    • 30.9.1947 den VS-Amerikanern übergeben
    • 1.10.1947 bis 3.1.1948 interniert
  • Seit 1948 kriegsgeschichtliche Studien für die Historical Division der US-Armee
    • Hermann Müller-Hillebrand arbeitete, wie etwa 300 andere deutsche hohe Offiziere, zeitweise für die deutsche Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section oder kurz die „Historical Division“. Die von der Historical Division in Washington D.C. vergebenen Auftragsuntersuchungen wurden ab Juni 1948 über eine acht Mitglieder umfassende Control Group koordiniert, die ihren Sitz zunächst in Königstein im Taunus und ab 1949 in Karlsruhe hatte. Zum Leiter der „Control Group“ hatten die VS-Amerikaner im Februar 1948 Franz Halder designiert, der dann auch die anderen sieben Mitglieder dieses Gremiums vorschlug: Generalmajor Müller-Hillebrand, General der Infanterie Hans von Greiffenberg, Generalmajor Alfred Toppe, Generalleutnant Oldwig Otto von Natzmer, Generalmajor Helmuth Reinhardt, Oberst Alred Zerbel und Vizeadmiral Leopold Bürkner.
  • 29.11.1955 Eintritt in die Bundeswehr; Leiter der Unterabteilung III C (Militärisches Personal) im BMVtg (Bundesministerium der Verteidigung)
    • 21.9.1957 abgelöst wegen Korruptionsaffäre (Unkorrektheiten bei den Ausschreibungen, Müller-Hillebrand habe in seiner Personalpolitik die ehemaligen Generalstabsoffiziere zu Unrecht begünstigt); Am 21. September 1957 hatte Minister Franz-Josef Strauß den Leiter der Unterabteilung III C (Militärisches Personal) im BMVtg Brigadegeneral Burkhart Müller-Hillebrand entlassen und durch Oberst Ernst August Lassen ersetzt. An der Weigerung Müller-Hillebrands, die von Strauß vorgeschlagenen Beförderungen seines Persönlichen Referenten (Oberstleutnant Dr. Heinrich Bucksch[1] zum Oberst) und des Chefs seines Ministerbüros (Major Dr. Rolf Acker[2] zum Oberstleutnant) zu befürworten, hatten sich die Auseinandersetzungen entzündet. Müller-Hillebrand hatte auf die besser begründeten Beförderungsansprüche von dienstälteren Truppendienstoffizieren hingewiesen. Demgegenüber hatte Strauß in der Öffentlichkeit den Primat der Politik gegenüber den militärischen Instanzen betont, den er durchzusetzen habe (vgl. auch den Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 23. September 1957: „Der Chef in der Ermekeilkaserne heißt Strauß“).[3]
  • 3.12.1957 Stellvertretender Kommandeur der 1. Panzer-Division, Hannover
  • 1.6.1959 Kommandeur der 1. Panzer-Division, Hannover
  • 1.4.1961 Stellvertretender Chef des Stabes Plans and Policy beim NATO-Hauptquartier (SHAPE) in Paris
  • 31.3.1965 in den Ruhestand verabschiedet

Familie

Burkhart, der in Duß geboren wurde, wo sein Vater zu der Zeit als Offizier diente, war der Sohn des Oberstleutnants Hermann Müller (Lebensrune.png 1859) und dessen Gemahlin Catherine Käte Margaret Jane, geb. Seliger (1865–1949). Sein Bruder war der Professor für Elektrotechnik Dr.-Ing. Dietrich „Dieter“ Müller-Hillebrand (1902–1964). Sein Vater fiel 1914 als Kommandeur des III. Bataillons/Reserve-Infanterie-Regiment 222 im Ersten Weltkrieg. Am 25. April 1939 heiratete Hauptmann i. G. Müller-Hillebrand seine Verlobte Barbara „Bärbel“ Weschke (1913–2003), aus der Ehe sind zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter entsprossen.

Beförderungen

Bundeswehr

  • 29.11.1955 Oberst (Eintritt in die Bundeswehr)
  • 23.12.1955 Brigadegeneral (mit Wirkung vom 29.11.1955)
  • 24.10.1959 Generalmajor (mit Wirkung vom 1.8.1959)
  • 18.3.1961 Generalleutnant (vorläufiger Dienstgrad)
  • 26.6.1961 Generalleutnant (mit Wirkung vom 1.4.1961)

Auszeichnungen (Auszug)

Burkhart Müller-Hillebrand, Das Heer 1933–1945, Band II.jpg

Werke

  • Das Heer 1933–1945. Entwicklung des organisatorischen Aufbaues.
    • Band I: Das Heer bis zum Kriegsbeginn. Mittler. Darmstadt 1954.
    • Band II. Die Blitzfeldzüge 1939-1941. Das Heer im Kriege bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Juni 1941. Mittler. Frankfurt am Main 1956.
    • Band III. Der Zweifrontenkrieg. Das Heer vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion bis zum Kriegsende. Mittler. Frankfurt am Main 1969.

Fußnoten

  1. Dr. Heinrich Bucksch (1913–1993). 1934–1945 Offizier in der Reichswehr bzw. Wehrmacht (zuletzt Gruppenleiter beim Chef des Transportwesens im Generalstab des Heeres), 1945–1947 Kriegsgefangenschaft, 1951–1971 Dienststelle Blank/BMVtg bzw. Bundeswehr (1955 Oberstleutnant, Oktober 1957 Oberst), dort u.a. bis 1957 Persönlicher Referent von Blank bzw. Strauß, 1958–1959 abkommandiert als stellvertretender Brigadekommandeur in Amberg, 1959 - 1964 Referatsleiter im Führungsstab der Bundeswehr mit dem Zuständigkeitsbereich Militärattachédienst, 1964–1968 Heeresattaché an der Botschaft in Paris, 1968–1971 stellvertretender Divisionskommandeur in Regensburg.
  2. Dr. jur. Rolf Albert Hermann Acker (Lebensrune.png 24. Juli 1917 in Jena). 1936–1945 Offizier (1943 Hauptmann), nach Jurastudium und Referendarausbildung 1953–1956 Tätigkeit als Rechtsanwalt, 1956–1976 BMVtg bzw. Bundeswehr (1956 Major, 1957 Oberstleutnant, 1967 Oberst), dort u. a. 1956–1957 Leiter des Ministerbüros, 1957–1959 Persönlicher Referent des Ministers, 1959–1963 Kommandeur des Feldartilleriebataillons 41 in Landshut, 1963–1972 Hilfsreferent und Referent des Referats W I 2 (Verteidigungswirtschaftliche Beziehungen zu Italien, Griechenland, Türkei, Portugal, Norwegen, Dänemark, Schweden, Schweiz und Spanien), 1972–1976 Referent bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO in Brüssel, seit 1976 erneut Tätigkeit als Rechtsanwalt.
  3. 196. Kabinettssitzung am 9. Oktober 1957