Münster, Leopold
Leopold Münster ( 13. Dezember 1920 in Hochheim, Sudetenland; gefallen 8. Mai 1944 bei Wöllersheim, südöstlich von Hildesheim) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Jagdflieger, Leutnant (Kriegsoffizier) der Luftwaffe und Träger des Ritterkreuzes im Zweiten Weltkrieg. Insgesamt errang das Flieger-As 95 Luftsiege, davon 25 im Westen (darunter mindestens acht viermotorige Bomber), bei über 500 Feindflügen (bis November 1942 schon 350).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Leopold Münster wurde am 13. Dezember 1920 in Hochheim (Gemeinde Pohorsch) bei Odrau, Kreis Neutitschein/Sudetenland geboren (nach anderen Quellen in Pohorsch und später nach Hochheim verzogen).[1] Schon mit fünf Jahren war er, sportbegeistert wie sein gleichnamiger Vater, Mitglied der Turnerjugend des Sudetendeutschen Turnenverbandes. Er besuchte die Volksschule in Pohorsch, danach die Bürgerschule in Odrau. Später war er Gebietsführer in der Sudetendeutschen Turnerjugend in Kuhländchen.
SA
Als das Sudetenland heim ins Reich kehrte, trat er der SA bei und wurde Sturmmann im Sturm 31/100 Odrau.[2]
Militärischer Werdegang
Münster trat am 7. Januar 1939 in die Luftwaffe der Wehrmacht zur Ausbildung zum Flugzeugführer ein.
Zweiter Weltkrieg
Seine ersten Einsätze flog er beim Unternehmen „Adlerangriff“, dann an der Südfront über Malta und Nordafrika. Ab Juni 1941 war er als Unteroffizier Teil der 4. Staffel des Jagdgeschwaders 3 unter Hauptmann Gordon M. Gollob. Ab dem Januar 1942 fand er seinen Einsatz im Mittelmeerraum. Seine Beförderung zum Feldwebel erfolgte am 1. April 1942. Ab dem Juni 1942 flog er wieder an der Ostfront.
Ritterkreuz
Er erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für seinen freiwilligen Einsatz in Stalingrad als Platzschutz für den Flugplatz Pitomnik. Er war er nicht nur im Luftkampf wertvoll, sondern rettete oft das Leben seiner infanteristischen Kameraden, indem er waghalsige Tiefflüge gegen den vorrückenden Feind vornahm.
Reichsverteidigung
Ab dem August 1943 kämpfte er in der Reichsverteidigung. Im Januar 1944 übernahm er die 4. Staffel des Jagdgeschwaders 3, worauf seine Beförderung zum Leutnant am 1. April 1944 folgte.
Fliegertod
Am 8. Mai 1944, nach einem feindlichen Angriff auf Hildesheim, rammte Staffelführer (ggf. Staffelkapitän) Münster mit seiner Bf 109 G-6 „Schwarze 1“ (Werknummer 441 142) im Rahmen der Reichsluftverteidigung über Hildesheim eine schwere viermotorige Consolidated B-24 „Liberator“ der Royal Air Force (nach anderen Quellen der USAAF), wobei er fiel – allerdings konnte er bei seinem letzten Luftsieg den feindlichen Terrorflieger mit seiner Acht-Mann-Besatzung mit in den Tod nehmen.
Auszeichnungen (Auszug)
- Reichssportabzeichen
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit „Prager Burg“
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 24. Juli 1941
- 1. Klasse am 7. September 1941
- Frontflugspange für Jäger in Gold am 6. Dezember 1941
- Ehrenpokal der Luftwaffe am 24. September 1942
- Ehrenurkunde der Gemeinde Gemeinde Pohorsch
- Ehrendegen der Stadt Neutitschein
- Deutsches Kreuz in Gold am 3. Oktober 1942 als Feldwebel
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 21. Dezember 1942 als Feldwebel und Flugzeugführer in der II. Gruppe/Jagdgeschwader 3 „Udet“ für seinen 51. Luftsieg
- Eichenlaub am 12. Mai 1944 (471. Verleihung, posthum) als Leutnant (Kr.O) und Kapitän der 4. Staffel/Jagdgeschwader 3 „Udet“
Verweise
- Leutnant Münster, Leopold, Das-Ritterkreuz.de
- Abgerufen am 23. Februar 13. Bei WebCite® archivieren.Münster, Leopold, Lexikon der Wehrmacht