Massow, Gerd von
Gerhard-Albrecht „Gerd“ von Massow ( 13. September 1896 in Hadersleben, Nordschleswig; 26. Juni 1967 in Bad Pyrmont) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit Generalmajor der Luftwaffe Albrecht von Massow verwechselt werden.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Leutnant vom Massow war im Ersten Weltkrieg zuletzt Kompanieführer im Westfälischen Jäger-Bataillon Nr. 7. Um den kommunistischen Terror zu bekämpfen trat er 1919 dem Westfälischen Jägerfreikorps Bückeburg bei, wo er bis zum 30. September 1919 Kompanieführer war. Am 1. Oktober 1919 wurde er zur Vorläufigen Reichswehr kommandiert, wo der einstige Jäger bis zum 17. Juli 1930 in der Infanterie diente.
Danach war von Massow bis zum 31. Juli 1931 bei der geheimen Flugausbildung (anscheinend bei den VS-Luftstreitkräften in den VSA, wie andere Offiziere auch, z. B. Wilhelm Speidel), anschließend war er Referent in der Abteilung „Fremde Heere“ (T 3) und bis September 1933 für Fliegerausbildung in der Inspektion der Waffenschulen (In 1) des Reichswehrministeriums. Danach wurde er Referent für Flugzeugführer und Ausbilder beim Kommando der Waffenschulen.
Wehrmacht
Am 1. April 1935 wurde von Massow zur Luftwaffe als Major abkommandiert. Von Oktober 1935 bis zum 9. Juni 1936 war er Kommandeur der Jagdfliegerschule Schleißheim.
Weitere Kommandos
- 9. Juni 1936 bis 1. November 1938 Kommodore Jagdgeschwader 132
- 1. November 1938 bis 1. Mai 1939 Kommodore Jagdgeschwader 131
- 1. Mai 1939 bis 31. März 1940 Kommodore Jagdgeschwader 2
- 8. März 1940 bis 3. Juni 1940 Jagdfliegerführer 3
- Von Massow wurde am 3. Juni 1940 beim Unternehmen „Paula“ abgeschossen und geriet bis zu seiner Befreiung am 12. Juni 1940 in französische Gefangenschaft; Oberst Junck ersetze ihn.
- 3. Juni 1940 Oberst von Massow, im Stab der Luftflotte 3, Notlandung mit seiner Bf 109 E-3 nach Luftkampf in Frankreich, Kriegsgefangenschaft, am 5. Juni von deutschen Truppen befreit
- 5./6. Juni 1940 bis 18. Dezember 1940 Inspekteur der Jagd-, Zerstörer- und Schlachtflieger (L In 3) im Reichsluftfahrtministerium
- 19. Dezember 1940 bis 31. Juli 1944 Höherer Kommandeur der Jagdflieger-und Zerstörerschulen
- 2. August 1944 bis April 1945 General der Flieger-Ausbildung
- April 1945 bis 8. Mai 1945 Kommandeur der Fliegerersatz- und Ergänzungsdivisionen Nord und Süd
Kriegsgefangenschaft
Am 8. Mai 1945 geriet Generalleutnant von Massow in alliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. März 1947 entlassen wurde.
Familie
Gerd war der Sohn von Cuno Hermann von Massow und der Charlotte Bertha Wilhelmine Tugendreich Elisabeth, geb. von Müllenheim-Rechberg.
Ehen
Er war zweimal verheiratet, mit Isabella „Isa“ Helene, geb. von Helmersen (1895–1962) sowie Marie Elisabeth Charlotte Gabriele Davide Thekla Margaretha Jeanette Gräfin von Kielmansegg (1918–1967), die zweifache Witwe des Amtsgerichtsrates und Rittmeisters Hermann Caspar Friedrich Heinrich Otto Christian von Buchwaldt auf Schierensee ( 11. Oktober 1910 in Berlin), der am 31. Januar 1943 an der Ostfront gefallen war (das Paar hatte vier Kinder) und des Generalleutnants a. D. Wilhelm Josef Ritter von Thoma). Gerd von Massow wurde liebender Stiefvater für die vier Kinder seiner jüngeren Frau aus erster Ehe.
Beförderungen
- Fähnrich (10. August 1914)
- Leutnant (4. Oktober 1914)
- Oberleutnant (1. April 1925)
- Hauptmann (18. Juli 1930)
- Major (1. April 1935)
- Oberstleutnant (1. April 1937)
- Oberst (1. Oktober 1939)
- Generalmajor (1. April 1943)
- Generalleutnant (20. April 1945)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Fürstlich Schaumburg-Lippisches Kreuz für Treue Dienste 1914
- Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches Militär-Verdienstkreuz, II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)