Hitschhold, Hubertus
Hubertus Hitschhold ( 7. Juli 1912 in Kurwien, Kreis Johannisburg, Ostpreußen; 10. März 1966 in Söcking) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie „Stuka“-Flugzeugführer und Schlachtflieger der deutschen Luftwaffe.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hubertus Hitschold trat nach seinem Abitur am 1. April 1930 in die Reichswehr ein. Von April 1930 bis zum März 1931 erwarb er bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Schleißheim seine Flugscheine. Daran schloß sich eine halbjährige Jagdfliegerausbildung an der geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr in Lipezk in Rußland an. Am 1. Oktober 1931 kam Hubertus Hitschold zum 2. (Preußischen) Reiterregiment und wurde 1932 Fahnenjunker, am 1. August 1933 Leutnant.
Luftwaffe
1935 erfolgte dann seine Versetzung zur neugegründeten Luftwaffe, und zwar zum I./Sturzkampfgeschwader 163 in Cottbus. Am 18. April erhielt er seinen Militärflugschein und am 1. Oktober 1935 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1937 wurde er Staffelkapitän in der jetzt I./Sturzkampf-Geschwader 162 „Immelmann“ benannten Gruppe und Anfang 1939 Hauptmann.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. Oktober 1939 wurde er Kommandeur der I. Gruppe im Sturzkampf-Geschwader 2 „Immelmann“. Am 21. Juli 1940 erhielt er für die überragenden Leistungen seiner Gruppe im Westfeldzug das Ritterkreuz, nachdem er am 19. Juli zum Major befördert worden war. Nach dem Unternehmen „Adlerangriff“ und den Kämpfen auf dem Balkan und um Kreta flog Major Hitschold ab Juni 1941 gegen Rußland. Am 22. Juni 1941 wurde er hinter den feindlichen Linien abgeschossen. Nur durch die Entschlossenheit des Kapitäns der 3. Staffel Bruno Freitag entging er der Gefangennahme. Freitag landete neben der abgeschossenen Maschine und nahm Hitschold und dessen Bordfunker auf.
Am 16. Oktober 1941 wurde Major Hitschold Kommandeur der Sturzkampffliegerschule 1 in Wertheim. Am 31. Dezember 1941 erhielt er für seine Leistungen an der Front das Eichenlaub. Im Juni 1942 wurde er wieder an die Front kommandiert. Am 18. Juni 1942 übernahm er das Schlachtgeschwader 1. Aufgrund seiner Vorschläge wurde das Schlachtgeschwader 1 als erstes Geschwader auf die neue Fw 190 umgerüstet. Am 1. Februar 1943 wurde der Kommodore Oberstleutnant. Am 10. Juni 1943, nachdem die Umstellung des Geschwaders auf die Fw 190 abgeschlossen war, übergab Hitschold das Geschwader an Oberstleutnant Alfred Druschel. Hitzold wurde Fliegerführer bei der Luftflotte 2 auf Sardinien und in Italien.
General der Schlachtflieger
Nach dem Fliegertod von Dr. Ernst Kupfer wurde Hitschold vom Oberkommando der Luftwaffe (OKL) zum General der Schlachtflieger berufen. Unter seiner Führung lief die Produktion der Ju 87 aus und alle Schlachtgeschwader wurden auf die Fw 190 umgestellt. Am 1. Juli 1944 wurde er Oberst und am 1. Januar 1945 Waffengeneral und Generalmajor.
Nachkriegszeit und Tod
Nach dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft vom 8. Mai 1945 bis Juni 1947 lebte Hitschold am Starnberger See.
Tod
Generalmajor a. D. Hubertus Hitschold verstarb am 10. März 1966 überraschend. Er ruht auf dem Stadtfriedhof von Söcking in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Liselott (1906–1996).
Beförderungen
- Fahnenjunker (1932)
- Fähnrich (1. Juni 1933)
- Leutnant (1. März 1934)
- ggf. rückwirkend zum 1. August 1933
- Oberleutnant (1. September/Oktober 1935)
- Hauptmann (1. Januar 1939)
- Major (ggf. rückwirkend zum 1. Juli 1940)
- Oberstleutnant (1. Februar 1943)
- Oberst (01. Juli 1944)
- Generalmajor (1. Januar 1945)
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführer-Abzeichen (Wehrmacht)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 15. September 1939
- 1. Klasse am 11. Mai 1940
- Frontflugspange für Schlachtflieger in Gold
- Abzeichen für Militär-Flugzeugführer (Bulgarien)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [1]
- Ritterkreuz am 21. Juli 1940 als Hauptmann und Kommandeur der I. Gruppe/Stukageschwader 2 „Immelmann“
- Eichenlaub am 31. Dezember 1941 (57. Verleihung) als Major und Kommandeur der I. Gruppe/Stukageschwader 2 „Immelmann“
- persönlich von Hitler im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ im Beisein von General der Flieger Karl Bodenschatz überreicht (auch an Otto Weiß und Dietrich Peltz)
Literatur
Hubertus Hitschhold gehörte mit Adolf Galland, Josef Schmid, Heinrich Bär, Gordon Gollob, Walter Dahl, Erhard Milch, Edgar Petersen und anderen zu den Autoren des englischsprachigen Standardwerkes „Luftwaffe Fighter Force – The View from the Cockpit“ (Greenhill Books, 1998), das einen fachbezogenen und sehr technischen Überblick über die Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg bietet, denn es handelt sich um Protokolle der Kriegsgefangenen, welche die USAAF während der ausgiebigen Verhöre und später Befragungen angefertigt hatten.